Tipps für ElternWie gefährlich ist Reiten für Kinder wirklich?

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Kinder können bereits mit drei, vier Jahren das Reiten beginnen. Ein so früher Start in den Reitsport schade der Gesundheit nicht, sagen Experten.

Nicht erst seit den neuen „Bibi und Tina“-Filmen ist das Reiten bei Kindern beliebt. Doch viele Eltern sind skeptisch, was dieses Hobby angeht: Zu teuer, zu gefährlich, meinen sie. Aber stimmt das auch? Wir räumen mit den wichtigsten Irrtümern rund ums Reiten lernen auf.

Dürfen Kinder erst ab zehn Jahren Reiten lernen?

Nein. Früher hieß es immer, Kinder sollten nicht vor ihrem zehnten Lebensjahr reiten. Sie bekämen sonst O-Beine. Diese Sichtweise ist längst überholt, erklärt Maria Schierhölter-Otte von der Deutschen Reiterlichen Vereinigung in Warendorf bei Münster. „Es ist durchaus möglich, mit drei, vier Jahren schon anzufangen.“

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Aber sind Pferde für kleine Kinder nicht viel zu groß?

Statt auf ausgewachsenen Pferden sitzen die Kleinen idealerweise auf Ponys. Schließlich sollte das Größenverhältnis zwischen Tier und Kind passen. Den Einstieg in so einem frühen Alter ermöglichen am besten Ponyreitschulen.

Ist dieses Hobby nicht viel zu anspruchsvoll für kleine Kinder?

Nein. Der Zugang zum Reitsport erfolgt spielerisch und unter fachlicher Anleitung. Nicht nur das Reiten steht im Fokus. Die Kinder lernen auch, dass ein Pferd geputzt werden muss und Zuwendung braucht. „Das Kind sollte das Pferd mit all seinen Bedürfnissen kennen lernen“, betont Schierhölter-Otte.

Sind Reitstunden nicht extrem teuer?

Nicht unbedingt. Reitstunden kosten je nach Standort rund zehn Euro pro Stunde. Dazu benötigen Kinder noch einen Helm, feste Schuhe, die idealerweise dem Knöchel Halt geben und einen Absatz besitzen, damit der Fuß nicht durch den Bügel rutscht. Zudem sind eng anliegende und nahtlose Hosen empfehlenswert.

Ist Reiten gerade für Kinder nicht sehr gefährlich?

Ohne Risiko ist der Reitsport - wie viele andere Sportarten - nicht. „Pferde sind Tiere und können sich auch mal erschrecken. Das sollte man Kindern von Anfang an erklären“, sagt Schierhölter-Otte. Da auch Kinder nicht immer rational handeln, sei es wichtig, dass sie mit Pferden nur unter ständiger Aufsicht agieren. Gerade im kindlichen Bereich ist das Verletzungsrisiko laut Schierhölter-Otte insgesamt aber gering. Denn es geht dort weder über Stock und Stein, noch wird über Hindernisse gesprungen.

Was bringt der Reitsport meinem Kind überhaupt?

Kinder trainieren auf dem Pferd nicht nur Geschicklichkeit und Gleichgewichtsgefühl. Reiten kann auch ihr Einfühlungsvermögen und Verantwortungsbewusstsein fördern. „Der Umgang mit den Tieren macht manches Kind auch selbstbewusster“, sagt die Expertin. (dpa/tmn)