Als Wikinger-Anführer „Björn Eisenseite“ sorgte Alexander Ludwig (30) unter seinen Feinden für Angst und Schrecken, vereinte in der Serie „Vikings“ die Stämme, um den Angriff der Rus abzuwehren. Als er an diesem Freitag (28. Oktober 2022) am Rhein steht, hat er seinen athletischen Körper zwar immer noch, doch er lächelt freundlich, staunt über den Dom und erzählt EXPRESS.de von seinen neuen Plänen.

Denn neben der Schauspielerei geht Ludwig seiner zweiten Leidenschaft nach, der Country-Musik. Er hat mit „Highway 99“ ein erstes Album herausgebracht und sein erstes Konzert in Deutschland führt ihn am Mittwoch, 2. November 2022, nach Köln ins Helios 37 (Restkarten noch erhältlich).

Alexander Ludwig macht Country ohne Cowboy-Hut

Den deutschen Namen hat er von der Familie väterlicherseits, außer ein paar Schimpfwörtern, die ihm seine Oma beibrachte, kann er aber kein Deutsch.

Die Wikinger-Rüstung hat der Serien-Star abgelegt, mit Cowboy-Hut sieht man ihn trotzdem nicht. „Wenn Du einmal einen Hut an hast, ziehst du ihn nie wieder aus. Für mich fühlt es sich nicht authentisch an“, sagt Ludwig.

Ludwig: „Ich reite gern, liebe die Natur und die Berge. Ich bin immer auf dem Highway 99 von Vancouver in die Whizzler Mountains gefahren. Dort hatten wir eine Hütte, da habe ich meine Musik geschrieben. Und deshalb habe ich das Album nach dem Highway benannt.“

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Aber warum ausgerechnet Country-Musik? „Weil ich sie liebe. Ich höre viel Musik, aber ich habe immer Countrysongs geschrieben. Wenn ich eine Menge Geld hätte machen wollen, hätte Hip-Hop wohl mehr Sinn gemacht. Ich bin kein Schauspieler geworden, um ein Star zu sein und ich mache nicht Musik, um berühmt zu sein. Ich mag es, Geschichten zu erzählen, mit den Leuten in Verbindung zu kommen“, sagt Ludwig.

„Country ist für mich für den harten Arbeiter, den Familienmensch, für die Naturliebhaber. Deshalb liebe ich auch die Wikinger, denn es ist irgendwie in ihrer Tradition, im Einklang mit der Natur und den Menschen zu leben.“

Zum Hip-Hop kam Ludwig aber zuletzt doch, als ihn ein ehemaliger Studienkollege anrief.

„Er produziert inzwischen Musikvideos und rief mich an, dass er mich bräuchte. Und so bin ich dann zwischen den Beinen von Nicki Minaj gelandet“, lacht der Kanadier, der im Video „Super Freaky Girl“ des Rap-Superstars nun die männliche Hauptrolle spielt.

Jetzt aber gilt die ganze Konzentration der Country-Tour: Beim Auftritt in Köln könnte es sogar hohen „Vikings“-Besuch geben. In der Serie ist Björn der Sohn der Wikinger-Legende Ragnar Lothbrook, gespielt von Travis Fimmel und der will ihn unbedingt spielen sehen.

„Fimmel ist ein Bruder für mich. Er hat eine Ranch in Kalifornien, ist auch von einer Farm in Australien. Ich habe ein paar Wochen bei ihm gelebten, wir haben Zäune gebaut, Bäume gepflanzt und Country-Musik geschrieben. Es war großartig“, sagt Ludwig über den Darsteller von „Ragnar dem Großen“, der in der Serie sein Vater war.

Vikings: Travis Fimmel kommt mit Ludwig zur Comicon nach Düsseldorf

Fimmel kommt ohnehin nach Deutschland. Ludwig: „Wir sind in der Woche danach gemeinsam bei der ‚German Vikings Convention‘ in Düsseldorf, deshalb wollte Travis die Gelegenheit nutzen und ein paar meiner deutschen Shows sehen.“ Nach dem Konzert in Köln spielt Ludwig noch in Hamburg und Berlin, ehe es zur „Vikings“-Messe am 5. November zurück ins Rheinland geht.

„Ich habe eine große Fanbase in Deutschland und Europa. Ich will meine Musik mit den Fans in der ganzen Welt teilen. Mein Name hat mir die Türen geöffnet. Doch jetzt muss ich mich von Grund auf neu beweisen, vor Publikum spielen, neue Songs schreiben“, sagt Ludwig, der gemeinsam mit Jesse Tucker auftritt.

„Als Neunjähriger habe ich meine Mutter angefleht, mir eine Gitarre zu kaufen. Und sie überzeugte den Kerl im Gitarrenladen, mir Unterricht zu geben. Damals habe ich zu ihm gesagt: Wenn ich meinen ersten Plattendeal habe, gehen wir gemeinsam auf Tour – und nun spielt Jesse mit mir hier in Deutschland.“

Die Schauspielerei hängt Ludwig natürlich nicht an den Nagel, gleich nach den Auftritten in Deutschland geht es zu einem Dreh nach Budapest. Seine Frau Lauren unterstützt seine Karriere, bastelt derweil an ihrer eigenen: Unter dem Label „Their“ bringt das Paar eine Schmuckkollektion auf den Markt, die aus recyceltem Gold besteht. „Das ist nachhaltig und die Dinge, die sie daraus zaubert, sehen wahnsinnig toll aus.“

In Köln spielt Ludwig im kleinen Helios 37. „Es wird ein sehr intimes Konzert, nur Jesse, ich und ein Schlagzeuger und das Publikum. Da bin ich nervöser, als wenn ich vor einer großen Menge spielen müsste. Aber ich freue mich sehr auf den Abend und hoffe, dass meine Fans eine gute Zeit haben werden.“