Bei MaischbergerUnternehmer Grupp klagt über abgeschobenen Mitarbeiter: „Das ist inakzeptabel!“

Unternehmer Wolfgang Grupp betonte, er habe Vertrauen in den neuen Bundeskanzler Friedrich Merz. (Bild: WDR / Oliver Ziebe)

Unternehmer Wolfgang Grupp betonte, er habe Vertrauen in den neuen Bundeskanzler Friedrich Merz. (Bild: WDR / Oliver Ziebe)

„Schaffe, Schaffe“ ist sein Motto: Wolfgang Grupp, Gründer des Bekleidungsherstellers Trigema, ist zwar eigentlich Rentner. Aber irgendwie kommt er nicht zur Ruhe, wie er bei Sandra Maischberger eindrucksvoll zeigte.

Mit dem mittelständischen Unternehmen Trigema ist Wolfgang Grupp ziemlich reich geworden. Trotzdem behauptet er von sich, sich seine Bodenständigkeit behalten zu haben zu sein.

So bodenständig wie man eben sein kann, wenn man eine Villa und mehrere Hausmädchen hat, oder auch schon mal einen Butler. Oder wenn man sich mit dem Heli zur Party jetten lässt.

Wolfgang Grupp: Homeoffice ist ein No-Go

Am Mittwochabend (14. Mai)  saß der Trigema-Gründer mit seiner Tochter Bonita bei Sandra Maischberger. Bonita Grupp leitet inzwischen die Firma, gemeinsam mit ihrem Bruder. Die beiden verstehen sich gut. Und weil er beiden Kindern die Firma übertragen hat, konnte er Steuern sparen, erzählte Papa Wolfgang. Er ist eben Schwabe. Da lernt man zu sparen.

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An diesem Mittwochabend machte sich Grupp Gedanken. Über alles, vor allem aber über den Mittelstand. Um den will sich die schwarz-rote Koalition besonders kümmern. Und da hat Wolfgang Grupp klare Vorstellungen: Homeoffice ist ein No-Go, und „Berater kommen bei uns nicht ins Haus.“ Auch die kosten Geld.

Warum die Union nicht mehr der AfD rede, irritierte Wolfgang Grupp. Seine Tochter Bonita erklärte die Ursachen dafür. (Bild: WDR / Oliver Ziebe)

Warum die Union nicht mehr der AfD rede, irritierte Wolfgang Grupp. Seine Tochter Bonita erklärte die Ursachen dafür. (Bild: WDR / Oliver Ziebe)

Eigentlich ist er bekennender CDU-Wähler. Nur einmal habe er Winfried Kretschmann gewählt, berichtete Grupp. Denn bei der CDU habe es viel zu lange ein „Weibergeschacher da oben“ gegeben. Damit meinte er die Ära Angela Merkel. Er habe die CDU nicht gewählt, solange eine Frau an der Spitze war, sagte Grupp stolz. Er habe auf Merz gewartet. Den hat er gewählt, „selbstverständlich“.

Friedrich Merz als Problemlöser? Wolfgang Grupp traut es ihm zu

Nun ist Grupp froh und führte aus: „Ich traue ihm zu, dass er die Probleme, die im Moment sind, dass er die auch lösen wird.“ Da ist aber eine Sache, die geht ihm ganz schön aufs Keksle. So sehr, dass er die unbedingt aussprechen musste. „Was ich nicht ganz verstanden habe ist: Wir sind in einer Demokratie; Ich bin ein konstanter CDU-Wähler; Und was ich nicht verstanden habe ist, dass er ein Sprechen mit der AfD ausgeschlossen hat. Wenn ich zu Hause sage, ich würde mit allen, die in die Gewerkschaft eintreten nicht sprechen, würde man sagen, dass das nicht geht. Wir müssen mit allen sprechen.“ Einer aus dem Publikum applaudierte.

Sandra Maischberger (rechts) begrüßte am Mittwochabend die Unternehmer Wolfgang und Bonita Grupp zur Diskussion. (Bild: WDR / Oliver Ziebe)

Sandra Maischberger (rechts) begrüßte am Mittwochabend die Unternehmer Wolfgang und Bonita Grupp zur Diskussion. (Bild: WDR / Oliver Ziebe)

Bonita Grupp hätte es ihrem Vater erklären können. Sie engagiert sich politisch, in der CDU. „Es gibt da inhaltliche Gründe, dass man das nicht tut“, setzte sie an. „Die Regierung hat sich einiges vorgenommen, das muss jetzt nach und nach kommen“, forderte Bonita Grupp. Sie wartet auf Gesetze, die es für Rentner attraktiver machen, länger zu arbeiten. Auch die Trigema leide unter dem Fachkräftemangel, klagte Grupp. Trigema gibt Menschen aus mehr als 42 Nationen Jobs, auch aus Afghanistan oder Syrien.

Grupp über abgeschobenen Schneider: „Das war ein Top-Mitarbeiter“

Stinksauer war Wolfgang Grupp, als er sich an die Geschichte eines Schneiders aus Pakistan erinnerte. „Das war ein Top-Mitarbeiter, den hätten wir gerne behalten“, erzählte er. Fünf Jahre habe er bei Trigema gearbeitet, dann sollte er abgeschoben werden. Grupp habe sich sogar an die zuständige Ministerin gewandt, die habe nichts für ihn tun können. „Das ist inakzeptabel“, schimpfte Grupp. „Man sucht ausländische Mitarbeiter, und bei denen, die da sind, macht man solche Probleme. Das ist jammerschade.“

Zwei Dinge hat sich Grupp für die letzten Jahre seines Lebens vorgenommen. Das erfahren die Zuschauer auch noch: Nie in die Politik gehen, und nie wieder die Grünen wählen. „Generationen“, bilanzierte Maischberger, der das Gespräch sichtlich Spaß machte. Aber sie sagte es so, als meine sie: „Schwamm drüber.“ (tsch)