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„Tatort“-StarAxel Prahl über bestimmte Szenen in neuem Film – „Ich dachte, die werden rausgeschnitten“

Szene aus „Extraklasse – on tour“ (ZDF-Mediathek): Ralph (Axel Prahl) kommt schwer bepackt in der Jugendherberge an.

Axel Prahl im neuen „Extraklasse – on tour“-Film (in der ZDF-Mediathek). Seine Koffer hat er auch in Köln gepackt – warum, hat er im November 2022 im EXPRESS-Interview erraten. 

Schauspieler Axel Prahl ist dank des „Tatort“ aus Münster bekannt wie ein bunter Hund. Was er an Weihnachtsmärkten liebt und warum er doch nicht nach Köln gezogen ist, verrät er im EXPRESS-Interview.

von Horst Stellmacher (sm)

Axel Prahl (62) – der Mann, der im Münster-„Tatort“ seit 20 Jahren als Kommissar Frank Thiel den nervigen Rechtsmediziner Professor Boerne alias Jan Josef Liefers ausbremst.

Doch bei ihm geht’s nicht nur um Krimi: Jüngst sahen wir ihn zum dritten Mal als Lehrer Ralph Friesner in der ZDF-Komödie „Extraklasse – on tour“ – dieses Mal unter der Regie des Kölner Komödien-Spezialisten Sinan Akkus (51).

Axel Prahl: „Tatort“ aus Münster machte ihn zu einem der bekanntesten Deutschen

Der Münster-„Tatort“ hat Sie populär gemacht, die Folge „Ein Freund, ein guter Freund“ war mit einem Marktanteil von 41,5 Prozent der erfolgreichste „Tatort“ seit 1992! Was macht es mit Ihnen, überall bekannt wie ein bunter Hund zu sein? Axel Prahl: Ich versuche, da nicht drüber nachzudenken. Aber natürlich betrachte ich es als Geschenk des Himmels, dass ich durch bloße Anwesenheit Menschen ein Lächeln ins Gesicht zaubern und ihnen damit einen schönen Tag bescheren kann. Dazu kommt, dass die Menschen normalerweise sehr freundlich sind, wenn sie mir begegnen. Wobei ich auch sagen muss, dass es auch einige gibt, die sehr übergriffig sind, mich komplett vereinnahmen wollen. Da muss man vorsichtig sein.

Haben Sie als junger Mensch erwartet, dass Sie mit 62 da sind, wo Sie jetzt sind? Axel Prahl: Diesen Traum hatte ich als junger Mann nicht, ich habe mit 14, 15 eher gedacht, dass ich nicht älter als 40 werde. Noch älter zu werden und dabei Freude zu haben, war für mich unvorstellbar, denn ältere Menschen waren damals ganz anders als heute. Hätte mir eine Wahrsagerin eine magische Glaskugel hingehalten und gesagt: „Guck mal, das bist du mit 62“ – ich hätte nur den Kopf geschüttelt und ihr einen schönen Tag gewünscht.

In den „Extraklasse“-Filmen spielen Sie Ex-Journalist Ralph Friesner, der als Quereinsteiger zum Lehrer und Freund der Schüler wird. Spielen Sie in solchen Filmen gegen „Tatort“-Kommissar Frank Thiel an? Axel Prahl: Überhaupt nicht. Frank Thiel und Ralph Friesner sind zwei völlig unterschiedliche Charaktere. Für mich ist es schön, dass ich fernab von Thiel andere Menschen spielen kann. Nach solchen Rollen halte ich Ausschau.

Diese Folge war viel witziger als ihre Vorgänger … Axel Prahl: Ja, sie hat das, was eine Komödie unbedingt braucht – eine gewisse Tiefe, die Melancholie und die Traurigkeit. Da passte alles: Wir hatten die wunderbare Katharina Thalbach in Höchstform, ein junges Ensemble, in dem jeder für sich großartig war und den Kölner Regisseur Sinan Akkus, der das Ganze in dieser Form ermöglicht hat. Es kam dem Film sehr zugute, dass er türkische Wurzeln hat und deswegen bestimmte Sachen sagen darf, bei denen ich dachte, die werden bestimmt rausgeschnitten – aber es ist alles drin geblieben.

Sie wollten als junger Mann auch einmal Lehrer werden ... Axel Prahl: Ach, mit meinem Studium auf Lehramt ist das so eine Sache gewesen. Das habe ich damals nur gemacht, weil meine Eltern das wollten. Mein großer Wunsch war es, Musiker zu werden. Meine Eltern hatten auch nichts dagegen, forderten aber: „Du musst vorher was Anständiges lernen!“ Ich habe dann fünf Semester Mathe und Musik durchgehalten, wobei mir schon im dritten Semester klar war, dass ich mit diesem Beruf auf Dauer nicht glücklich werden würde. Ich habe gemerkt, dass ich mit dieser hierarchischen Struktur an der Schule auf Dauer nicht klarkommen würde.

Musiker und Schauspieler – was wäre, wenn Sie einen Beruf aufgeben müssten? Axel Prahl: Puh! Darüber möchte ich nicht nachdenken. Das Schöne ist ja, dass ich diese Abwechslung habe. Dadurch wird mein Leben interessanter. Die Angst, immer das Gleiche zu machen, hat mich dazu gebracht, mein Lehramtsstudium zu beenden.

Axel Prahl: Vom „Tatort“ auf den Weihnachtsmarkt

Sie drehen Filme, machen Musik und Hörbücher, sind auf Lesungen. Sind Sie Workaholic? Axel Prahl: Nein, ich glaube nicht. In meinem Privatleben spielt Zeitmanagement eine große Rolle – übrigens unterrichte ich das auch im „Extraklasse“-Film.

Wie sieht das Jahr 2023 für Sie aus? Axel Prahl: Das ist durchgetaktet. Es gibt bestimmte Zeiträume, die für den „Tatort“ geblockt sind, dann für Filme, deren Drehbücher ich gelesen und dem Dreh zugestimmt habe. Dazwischen werden einige Konzerte mit meinem Inselorchester gepackt. Und dann ist noch Zeit für ein neues „Käpt’n Sharky“-Hörbuch. Die lese ich seit zehn Jahren ein – als Nachfolger des wunderbaren Dirk Bach. Und dennoch bleibt Zeit für mein Privatleben.

Sie haben gerade den letzten Drehtag des Jahres hinter sich. Könnte man Sie jetzt auf einem Weihnachtsmarkt treffen? Axel Prahl: Ich mag Weihnachtsmärkte sehr. Ich liebe das Ambiente, das einen auf das Fest einstimmt. Das eine oder andere Gläschen Glühwein trinken, die Geselligkeit, die dabei entsteht. Zuletzt war ich mit meiner Frau auf dem großen deutschen Weihnachtsmarkt in London. Wir sind fast sieben Stunden drüber gepilgert, haben geguckt und hier und da mal einen Eggnog – also eine Art Eierpunsch – getrunken. Sehr lecker!

Und wie sieht es bei Ihnen mit Weihnachten aus? Wie feiern Sie? Axel Prahl: Wir zelebrieren das zu Hause recht traditionell, mit Weihnachtsbaum, Heiligabend schick gekleidet. Es gibt Weihnachtsgans. Wir haben einen Bauern in der Nähe, der die Gänse großzieht. Da weiß ich, dass die bis dahin ein glückliches Leben hatten.

Sie kamen vor über 20 Jahren aus Berlin ins Rheinland. Seitdem sind Sie hier Stammgast. Haben Sie sich hier gleich wohlgefühlt? Axel Prahl: Ich bin von Anfang an gerne hier! Köln erinnert mich an Kiel, wo ich studiert hatte. Ich finde die Kölner Architektur grauenvoll, aber den Menschenschlag großartig. Sehr offenherzig, man kommt schnell ins Gespräch. Und die Leute tragen das, was sie denken, auf der Zunge. Das ist dem Norddeutschen ähnlich. Ich hatte sogar überlegt, nach Köln überzusiedeln.

Warum haben Sie das nicht gemacht? Axel Prahl: Mir fehlte dann doch das Wasser. Köln liegt zwar am schönen Rhein – aber ein See oder das Meer sind doch was anderes ...

Axel Prahl: Vom Bierfahrer und Gleisbauer zum „Tatort“-Liebling

Axel Prahl (geboren am 26. März 1960 in Eutin) wuchs in Neustadt in Holstein auf. Er lebte zeitweise als Straßenmusiker in Spanien. Fachabitur holte er auf dem zweiten Bildungsweg nach, studierte dann Musik und Mathematik, brach aber das Studium ab. Danach jobbte er als Bierfahrer, Gleisbauer und Kellner. 1982 begann er ein Schauspielstudium in Kiel, es folgten Engagements am Schleswig-Holsteinischen Landestheater. 1992 dann der Umzug nach Berlin und das TV-Debüt in Max Färberböcks „Schlafende Hunde“.

Seit 2002 spielt er Hauptkommissar Frank Thiel im Münster-„Tatort“. Viele TV-Filme hat er gedreht, u. a. war er 2020 als Filmvater von Schlagersängerin Vanessa Mai im ARD-Film „Nur mit dir zusammen“ zu sehen. Er ist als Musiker mit seiner Band „Das Inselorchester“ unterwegs. Axel Prahl ist seit 2014 in dritter Ehe verheiratet und hat vier Kinder.