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Sky du MontSchauspieler hegt geheimen Wunsch und glaubt, dass er nie erfüllt wird

Talk am Sonntag mit Sky du Mont am 21. November 2021 in Köln.

Sky du Mont (hier am 21. November 2021) geht gerne auf den Friedhof. Er findet es beruhigend, schon einen Grabplatz gefunden zu haben

Sky du Mont ist gerade 75 geworden – und hat bereits für seinen Tod Vorsorge getroffen. Uns verrät er ausführlich, warum er sich schon ein Grab gekauft hat und was das kostete.

von Andrea Kahlmeier (ak)

In keinem Monat im Jahr besuchen so viele Menschen die Gräber ihrer Lieben wie im November. Wenn Sky du Mont (75) auf den Friedhof geht, schaut er gerne auf ein Grab, das noch gar kein Name ziert. Es ist sein eigenes. Gekauft für 20 Jahre im Voraus. Für ca. 5000 Euro.

„Aber ich hoffe, ich kann den Vertrag noch selber verlängern“, schmunzelt der Schauspieler, der in seinem Buch „Ungeschönt“ (18 Euro, Herder-Verlag) persönlich wie nie über Älterwerden und Tod sinniert.

Sky du Mont: Beim Thema Tod überlässt er nichts dem Zufall

„Als meine Mutter mit 97 Jahren starb, war da nur Chaos. Statt zu trauern, musste ich ein Grab aussuchen, die Beerdigung organisieren, alles regeln“, erinnert sich Sky du Mont. „Das möchte ich meinen Kindern nicht zumuten.“ So sei er auf den ältesten Friedhof Hamburgs gegangen und habe sich ein Grab ausgesucht. „Verstehen Sie mich richtig: Das Leben und ich sind ein gutes Team’“, sagt er uns.

Er halte sich sportlich fit, esse gesund, sei politisch interessiert und durchs Textlernen auch kopfmäßig stets gefordert. Sein Sohn (16) lebe die Hälfte der Zeit bei ihm. „Das hält jung.“ Und doch: „Mir wird immer mehr bewusst, dass das Leben endlich ist.“

Nach der Trennung von Ehefrau Mirja 2016 sei er zum Beispiel in ein tiefes Loch gefallen, habe sogar 20 Kilo abgenommen. „Als ich sie kennenlernte, war sie Anfang 20, ich steuerte auf die 50 zu. Mir war klar, dass das nicht auf ewig halten würde. Aber wir hatten 17 wunderbare Jahre“, sagt er.

Es sei weniger der Verlust der Ehefrau gewesen, der ihm damals den Boden unter den Füßen wegzog, „sondern der Verlust des Bildes, das ich mir von der Zukunft gemacht hatte. Frau, Kinder, Haus, Garten, weiterhin viele, viele gute Jahre“.

Sky du Mont: Wunschliste fürs letztes Lebensviertel

Mittlerweile heißt es längst wieder: Neue Liebe, neues Glück, Blick nach vorn und im vermutlich letzten Lebensviertel will er andere Prioritäten setzen. Sein Freund erzählte ihm bei einem Treffen, dass er nie selbst bügele. Und der Mann sah trotzdem top aus. Das brachte du Mont zum Nachdenken. „Ich habe mal ausgerechnet: Das sind bei 50 Jahren 2500 Stunden, macht 104 Tage.“

Er habe eine Liste erstellt, was er wirklich gerne noch mal machen würde. Mit dem Wohnwagen durch Andalusien zu fahren gehört bei Sky du Mont dazu. Aber auch ein ungewöhnlicher Wunsch: „Ich musste mein Leben lang immer Gentleman sein. Ich würde mich gerne einmal so richtig danebenbenehmen.“ Lacht: „Okay, werde ich vermutlich doch nie.“ Er nehme nicht mehr alle Jobs an, aber Nichtstun sei auch keine Option.

Und Sky du Mont mistet aus: „Ich will viel wegwerfen und nichts mehr aufheben, was ich nicht mit ins Altersheim oder ins Grab nehmen kann.“ Am liebsten würde er seine Grabrede selbst schreiben, damit darin nicht so Worthülsen wie „Bretter, die die Welt bedeuten“ auftauchen. „Ich fände es schön, wenn die Menschen, die mich und meinem Humor kennen, mit einem Schmunzeln am Grab stehen würden.“

Da halte er es mit Kanzler Konrad Adenauer, der immer sagte: „Do jitt et nix zu kriesche.“ Er finde, dass Redenschreiber sich am Bücherschrank und Kühlschrank des Verstorbenen orientieren sollten. Und auf jeden Fall will er dafür sorgen, dass mit seinem Tod „alle Accounts gelöscht werden, damit nicht Dinge von mir – in meiner Revoluzzerzeit gesagt – auf ewig im Netz weiterleben, hinter denen ich heute nicht mehr stehe“.