„Da war ein helles Licht“RTL-Star: Nahtod-Erfahrung bei Geburt der Tochter

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Mimi Fielder wird bald kirchlich heiraten.

von Simon Küpper (sku)

Köln – Als Kriminaltechnikerin Nika Banovic hatte es Mimi Fiedler (43) im Stuttgarter Tatort mit Mord und Totschlag zu tun. Ähnlich blutig, aber dafür deutlich lebendiger geht es in ihrer neuen Rolle zur Sache.

Ab dem 30. März mimt die Schauspielerin „Stationsleiterin Nora Altmeyer“ in der neuen RTL-Serie „Nachtschwestern“. 

Mimi Fiedler als „Nora“ in RTL-Serie „Nachtschwestern“

„Sie hat einen scharfen Ton, aber ein gutes Herz“, beschreibt die 43-Jährige ihre Rolle. Den scharfen Ton bekommt vor allem eine zu spüren: Kollegin Ella (Ines Quermann, 40, „Unter uns“).

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Denn die, so die Handlung der Serie, spannte „Nora“ einst den Mann aus.

„Ich glaube, jede Frau, die einmal in ihrem Leben sehr geliebt hat und von dieser Liebe betrogen wurde, weiß, dass dieser eine bestimmte Schmerz nie wirklich weg geht“, so Fiedler zu unserer Redaktion. Die logische Schlussfolgerung, weil die ehemals Freundinnen nun wieder zusammen arbeiten müssen: „Da sind Konflikte und Emotionen natürlich vorprogrammiert.“

Auch Ex-GZSZ-Star Sila Sahin spielt in der Serie mit. Sie weiß ganz genau, was eine Nachtschwester durchmacht (hier mehr lesen)

Wie sie eine solche Situation privat lösen würde, steht für Mimi fest: „Genauso wie Nora. Ich würde wahrscheinlich auch versuchen, Ella wieder loszuwerden. Oder ihr zumindest sehr klar verdeutlichen, dass sie besser von alleine geht.“ Mimi knallhart statt Mimi-mi! „Das klingt jetzt sicher hart, aber ein solcher Verrat in einer ehemals so tiefen Freundschaft wie der zwischen Ella und Nora, der ist nicht zu verzeihen. Auch nicht in hundert Jahren.“

Mimi Fiedler: Kirchliche Hochzeit mit Otto Steiner auf einem Schloss

Bislang stellt sich die Frage glücklicherweise aber gar nicht. Denn während der Dreharbeiten hat Mimi standesamtlich geheiratet, die kirchliche Trauung soll bald folgen. Der Glückliche: TV-Produzent Otto Steiner (56). „Meine kirchliche Hochzeit findet auf einem Schloss in Bayern statt und wird richtig groß. Mein Mann und ich haben beide riesige Familien, allein er hat sieben Geschwister und deswegen haben wir beschlossen, es einfach so richtig krachen zu lassen“, verrät Mimi. Auch die Serien-Kollegen sollen mitfeiern. 

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Die Darsteller der RTL-Serie „Nachtschwestern“ um Mimi Fiedler (3. v.l.)

Kurios: Darum trägt Mimi den Namen ihres Ex-Verlobten

Kurios: Mimi war schon einmal verheiratet (2000-2001), hieß da Leonhardt. 2012 nahm sie jedoch den Nachnamen ihres damaligen Verlobten an – obwohl nie eine Hochzeit folgte, trägt sie ihn bis heute. Wie kommt das? Und wie findet das ihr aktueller Mann? 

Mimi erklärt uns: „Mein Mann war wie ich auch schon mal verheiratet. Seine erste Ehefrau ist die Mama seiner vier Kinder und hat immer dafür mitgesorgt, dass kein Blatt zwischen ihn und seine Kids kommt. Was nach Trennungen sicher nicht immer leicht ist. Auch wenn die beiden schon lange nicht mehr verheiratet sind, ist das ist für mich Frau Steiner. Das ist ihr Privileg und so bleibt das auch. Außerdem mag ich meinen Namen. Ich habe mir den selbst so ausgesucht und mein Mann findet meinen Namen auch gut so.“

Mimi Fiedler: Ihre Mutter arbeitet als Altenpflegerin

Apropos Familie: Noras Mutter Marija arbeitet als Altenpflegerin, daher weiß Mimi genau, wie hart der Alltag einer Pflegekraft ist. Mimi: „Sie ist dennoch jeden Tag bemüht, den Menschen, um die sie sich kümmert in ihrer Würde zu begegnen. Ich glaube, dass das neben der hohen körperlichen Belastung als Pflegerin, das schlimmste ist: Wenn man keine Zeit haben darf für den Menschen, der Hilfe braucht.“ Das sei gar nicht so leicht, schließlich seien Krankenhäuser heute auch nichts anderes mehr als Unternehmen, die wirtschaftlich denken müssten. 

Die schöne Schauspielerin erklärt weiter: „Der Mensch hinter den schwarzen Zahlen, der steht leider an zweiter Stelle. Und ich rede nicht nur von den kranken oder alten Menschen, ich rede vor allem von den Menschen, die im Pflegedienst arbeiten. Die meisten davon sind chronisch erschöpft und unterbezahlt.“

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Mimi Fiedler in ihrer Rolle als Stationsleiterin Nora

Mimi Fiedler: Eine der bestbezahlten „Nachtschwestern“ Deutschlands

Gut, dass „Nora“ – also Mimi – vermutlich zu den bestbezahlten Stationsschwestern Deutschlands gehört. „Das war in meinem Leben nicht immer so! Der Beruf der Schauspielerin klingt vielleicht glamourös und nach Glitzerwelt, aber in Wahrheit ist das nur ein ganz kleiner Teil davon und die meisten Schauspielerinnen und Schauspieler in Deutschland können von ihrem Verdienst nicht leben“, so Mimi. Und auch sie habe – ähnlich wie echte Nachtschwestern – viele Schichten für die Serie eingelegt. „Und zwar über Monate hinweg. Da wir im Winter gedreht haben, haben die meisten von uns das Sonnenlicht wochenlang nicht gesehen, weil wir sehr früh anfangen mussten zu drehen. Am Abend, wenn wir fertig waren, war es auch schon wieder dunkel.“

Mimi Fiedler über Notaufnahme: „Ich würde ohnmächtig werden“

Trotzdem ist Mimi ganz froh, dass es doch noch Unterschiede zum echten Pflege-Alltag gibt. „Ich glaube, wenn ich dabei sein müsste, wie ein lebensgefährlicher Notfall mit blutigen Verletzungen und offenen Wunden eingeliefert wird, würde man mich mit hoher Sicherheit irgendwo ohnmächtig neben dem Krankenwagen vorfinden“, grinst sie. 

Der Respekt für die Rettungskräfte ist daher umso höher – auch, wenn Mimi nur „eine Ahnung“ von der Herausforderung hat. „Ich glaube, was die Menschen, die in Notfallstationen arbeiten, leisten, das kann man sich nur vorstellen, wenn man live dabei war. Und das waren wir ja Gottseidank nicht. Müssen wir aber auch nicht. Ich muss ja auch nicht erst einen umbringen, um eine Möderin zu spielen zu können.“ Na, zum Glück!

Mimi Fiedler: Nahtod-Erfahrung bei Geburt ihrer Tochter

Ihr schlimmstes reales Erlebnis im Krankenhaus hängt übrigens mit der Geburt ihrer Tochter Ava (17) zusammen. Denn bei dem eigentlich schönen Ereignis wäre Mimi beinahe selbst gestorben.

Während der Geburt bekam die Schauspielerin eine Periduralanästhesie, die einen vom Schmerz befreien soll. 

„Aber weil die Betäubung bei mir nicht wirken wollte, hat der Anästhesist mehrere Spritzen nachgeschossen – bis mein Körper irgendwann gesagt hat: Adios amigos!“, so Fiedler zur „Bild“.

Sie habe ein starkes Kribbeln gespürt und sich gefühlt, als schwebe sie über ihrem eigenen Körper. Ein „sanfter Sog“ habe sie weggezogen.

Mimi Fiedler spricht über den Tod

Sie beschreibt die Nahtod-Erfahrung: „Auch ein helles Licht konnte ich wahrnehmen. Und ich sah mein Leben wie einen Film vor mir ablaufen. Es stimmt also, was so viele darüber erzählen. Ich befand mich währenddessen in einem unbeschreiblichen Glückszustand. Es war das schönste Gefühl, das ich je erlebt habe. Wenn sich das Sterben so anfühlt, muss man wirklich keine Angst davor haben.“

Am Leben gehalten habe sie der Gedanke an ihr Kind: „Ich wusste: Wenn ich jetzt sterbe, stirbt auch das Baby in mir.“

Glücklicherweise geht es beiden heute – 17 Jahre später – gut.