Ein ganzes Leben lang waren sie unzertrennlich, jetzt sind sie auch gemeinsam von dieser Welt gegangen: Die berühmten Kessler-Zwillinge, Alice und Ellen, wurden am Montag im Alter von 89 Jahren tot in ihrem Haus im Münchner Stadtteil Grünwald aufgefunden.

Gemeinsam entschieden sie auch, wann sie gehen wollen, wie die Deutsche Gesellschaft für Humanes Sterben (DGHS) bestätigte. Und sie trafen Vorbereitungen. Freundin Carolin Reiber bekam ein bewegendes Abschieds-Paket und auch ihren Nachlass hatten die Zwillinge längst geregelt, wie unter anderem der „stern“ berichtet.

Vor rund zwei Jahren hatten sie ihr Testament allerdings noch einmal angepasst.  Gegenüber der „Bild“-Zeitung verrieten sie vergangenes Jahr, dass sie im Herbst 2023 eine wichtige Änderung vornahmen. „Meine Schwester und ich haben uns (...) besprochen, dass nicht nur einer was haben soll, sondern mehrere“, erklärte Ellen Kessler damals. Aber: Alles kommt einem guten Zweck zugute. Kessler: „Wir wollten unser Erbe etwas gerechter aufteilen, nicht alles in einen Topf schmeißen. Es gibt so viele, die Spenden benötigen.“

Neben Ärzte ohne Grenzen (wo ursprünglich das gesamte Vermögen hingehen sollte) können sich nun auch die Blindenmission CBM, das Kinderhilfswerk Unicef, das Paul Klinger Künstlersozialwerk und die Deutsche Stiftung Patientenschutz über einen Teil des Nachlasses freuen.

Über die genaue Höhe des Erbes ist nichts bekannt. Ellen Kessler versicherte jedoch: „Wir haben noch ein bisschen was auf der Kante. Wir haben sehr gut verdient, unser Geld nie zum Fenster rausgeschmissen und gut angelegt.“

Die Kessler-Zwillinge wurden in den 60er-Jahren als Tänzerinnen und Schauspielerinnen weltberühmt und standen sogar mit Show-Größen wie Frank Sinatra und Fred Astaire auf der Bühne.

Da weder Alice noch Ellen Kessler je verheiratet waren oder Kinder hatten, geht ihr gesamtes Vermögen, inklusive des mehr als 900 Quadratmeter großen Anwesens im Süden Münchens, nun an die ausgewählten Hilfsorganisationen. (red)