von Béla Csányi (bc)
Bei Markus LanzVirologe äußert Corona-Sorge: „Verlieren die Kontrolle“
Köln – Die Sorge vor einer zweiten Corona-Welle in Deutschland nimmt weiter zu. Während die Ausläufer in Frankreich und Spanien bereits deutlich erkennbar sind, steigen die Infektionszahlen in der Bundesrepublik noch langsam an.
Geht es nach dem Virologen Dr. Martin Stürmer, droht Deutschland allerdings ein ähnliches Schicksal wie mehreren Nachbarländern. Bei Markus Lanz (51) im ZDF gab er am Dienstagabend eine besorgniserregende Prognose ab.
Virologe Martin Stürmer warnt bei Markus Lanz vor starkem Corona-Anstieg in Deutschland
„Wir müssen da ganz genau hinschauen“, warnte Stürmer, „wir können nicht davon ausgehen, dass wir ungeschoren davonkommen“. Deutschland habe bislang in der Pandemie den Vorteil gehabt, dass die Grundinfektionsrate deutlich niedriger ausgefallen sei als in vielen anderen Ländern. Auch der Umgang im Alltag habe bislang dafür gesorgt, dass die Infektion noch nicht „in dem Maße bei uns eingeschlagen“ habe.
Deutschland sei insgesamt sehr diszipliniert durch den Sommer gegangen, hielt Stürmer fest, warnte anschließend allerdings eindringlich, dass „wir letztendlich jetzt aber die Kontrolle verlieren. Das ist unser Problem.“ Er sehe Deutschland in der Gefahr, dass die Zahlen ähnlich deutlich ansteigen wie in anderen stark gebeutelten Ländern der vergangenen Monate.
Virologe Martin Stürmer bei Markus Lanz besorgt über Corona-Lage in Deutschland
Er bestätigte, dass vor allem bei den 15- bis 24-Jährigen derzeit ein starker Anstieg der Fallzahlen erkennbar sei, der deutlich höher ausfalle als in der Anfangsphase der Corona-Pandemie. In den ersten Monaten hatten sich noch größtenteils ältere Menschen infiziert. „Das zeigt ein bisschen, dass diese Partystimmung dazu beiträgt“, sieht er das Problem in zunehmender Nachlässigkeit begründet.
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Bei Markus Lanz äußerte sich der Virologe Martin Stürmer am Dienstagabend besorgt über die weitere Entwicklung rund um das Coronavirus in Deutschland.
Im Hinblick auf Horror-Szenarien wie ausgelastete Intensivbetten und erhöhte Todesfälle sei die Lage derzeit noch nicht bedenklich. Doch während Bundesländer wie Hessen ein gutes Warnsystem hätten, um die Gefahr derartiger Folgen frühzeitig zu erkennen, sieht Stürmer in vielen anderen Ländern Nachholbedarf. Er warnte daher: „Wenn wir viel zu viele junge Infizierte haben, wird über kurz oder lang das Virus wieder in die ältere Bevölkerung getragen.“