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„Kitchen Impossible“Star-Koch Tim Mälzer lallt sich zur Pleite: „Wir sind rotzevoll“

Lucki Maurer und Tim Mälzer (r.).

„Kitchen Impossible“: Lucki Maurer (links) und Tim Mälzer sahen sich nach dem Boykott ihrer Konkurrenten schon als sichere Sieger.

Tim Mälzer und sein Mitstreiter Lucki Maurer waren in der „Kitchen Impossible“-Weihnachtsausgabe eher dem Alkohol als dem Kochen zugeneigt.

Hier ein Gläschen Champagner, da ein Gläschen Wein – und schon war ein veritabler Schwips beisammen: In der Küche des Sternerestaurants Jin in München schwante Tim Mälzer schon während der Weihnachts-Challenge von „Kitchen Impossible“ Böses. „Ich sehe gerade, in welches Loch ich reinlaufe, und ich kann es nicht aufhalten“, orakelte er – und sollte recht behalten.

Als Mälzer und sein Mitstreiter Lucki Maurer gemeinsam mit ihren Kontrahenten Tim Raue und Max Strohe den Rückblick auf die Herausforderung der Vox-Sendung ansahen, gab Maurer die Richtung vor: „Ich habe den heutigen Tag herbeigesehnt, dass ich es rekonstruieren kann.“

Tim Mälzer frotzelt bei „Kitchen Impossible“ Originalkoch an

Aber von vorne: Mit der üblichen Großmäuligkeit Mälzers („Ich bin Mister ‚Kitchen Impossible‘ und das nicht ohne Grund“) reiste er an der Seite seines bajuwarischen Kumpanen Lucki Maurer nach München. Von der Aromatik der scharfen Fischsuppe des „geilen Typen“ (Mälzer) und Originalkochs Hao Jin war Mälzer zunächst tief beeindruckt, wenig später posaunte er hinaus: „Dass wir nicht zu dumm sind, eine Suppe zu kochen, ist ja, glaube ich, jedem klar.“

Alles zum Thema Tim Mälzer

In der Originalküche begrüßte Mälzer dann seinen Gastgeber forsch: „Am Ende des Tages glauben wir, dass wir sehr viel Freizeit haben werden. Rein in den Wok, raus dem Wok, fertig.“ Tatsächlich wurde das Kochen – zumindest für das TV-Publikum rasch zur Nebensache. Mälzer und Maurer becherten, was das Zeug hielt, was Tim Raue zur Warnung animierte: „Kinder, guckt euch das an, was Alkohol mit Mami und Papi machen kann.“

Maurer war das beim Sichten der Bilder reichlich unangenehm, mehrmals verbarg er sein Gesicht voller Scham in den Händen. Im Interview nach getaner Arbeit verdingte sich Mälzer erst mit verstrubbelten Haaren und sichtbar angesäuselt als Pantomime, um dann lallend zu erkennen: „Ich muss mich an der Stelle wirklich bei allen Menschen, die das gerade beobachten, aus vollem Herzen entschuldigen. Wir sind rotzevoll.“

Dass Mälzer am Herd seinen eigene, großmäulige Ansage beim gebratenen Reis („Wer Zwiebeln da mitbrät, Vollidiot!“) missachtete – geschenkt! Auch, dass die Frau des Originalkochs beim Kosten des Fischfonds angewidert das Gesicht verzog, bekamen die angeschickerten „Kitchen Impossible“-Teilnehmer gar nicht mehr mit. Stattdessen ließ Mälzer die Jury wissen: „Zwölf von zehn Punkten. Wenn ihr es anders seht, ist acht immer noch eine Beleidigung.“ Die Testesser ließen sich davon nicht beeindrucken und bewerteten das Menü von Tim Mälzer und Lucki Maurer – ganz nüchtern – mit 4.1 Zählern im Schnitt.

Tim Raue und Max Strohe boykottieren Weihnachtsgericht

Über die Landesgrenzen hinaus führte die „Kitchen Impossible“-Weihnachtsausgabe Tim Raue und Max Strohe – ins italienische Mattinata, in Apulien. „Natürlich wird es darum gehen, dass es bösartig ist“, ahnte Raue und sah sich mit seinem Kollegen wenig später bestätigt. Dass das Duo das traditionelle Hefegebäck Panettone zubereiten sollten, veranlasste Raue und Strohe zu nicht zitierfähigen Schimpftiraden. Im Verbalhagel derbster Unflätigkeiten war Raues Zwischenfazit, es sei „eine hirnlose Aufgabe von zwei wirklichen Idioten“ noch das mit Abstand Netteste.

Nachdem sich Kollege Strohe von dem „Blackouterlebnis“ erholt und aus seiner „Schockstarre“ gelöst hatte, schlussfolgerte er: „Wir können es einfach nicht können, weil wir keine Italiener sind, keine Konditoren und keine 300 Jahre Backerfahrung haben.“ Weil sich Tim Raue obendrein nicht blamieren wollte („Ich bin 48 Jahre alt, ich bin kein Idiot“), boykottierte das Kochgespann den Auftaktgang – und nahm in Kauf, dass ein Drittel der zu erreichenden Punkte genullt wurde.

„Nudeln mit Tomatensoße werdet ihr wohl auf die Reihe bekommen“

Auch so gab es für Strohe und Raue genug zu tun. In der rustikalen Küche einer italienischen Nonna warteten selbstgemachte Nudeln, eine Knoblauch-Focaccia und ein traditionelles Fischgericht darauf, möglichst originalgetreu nachgekocht zu werden. „Jegliche Schambehaarung zieht sich zurück und man ist wieder zwölf“, beneidete Tim Mälzer seine Kontrahenten nicht um die gestrengen Blicke der Originalköchin, um wenig später frech nachzuschieben: „Nudeln mit Tomatensoße werdet ihr wohl auf die Reihe bekommen.“

Tatsächlich bekamen Tim Raue und Max Strohe es so gut hin, dass sie trotz ihres Panettone-Boykotts mit 4,4 Punkten im Schnitt ihre Konkurrenten überflügelten. Da war dann auch Raues vollmundige Ankündigung Geschichte: „Lucki und Mälzer sind gestorben, für immer und ewig.“ Am Ende hatten sich bei reichlich gedeckter „Kitchen Impossible“-Festtafel aber alle wieder lieb, und sogar Tim Mälzer gratulierte artig seinen Konkurrenten artig zum Sieg. (tsch)