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Dokumentarfilm über die größte Band aller ZeitenVon drei Brüdern, die selbst die Beatles neidisch machten

Ein Foto aus jener Zeit, als Bands noch Uniformen trugen. Die Beach Boys, 1961 in einem Vorort von Los Angeles gegründet, wurden zur größten und wohl einflussreichsten US-Band aller Zeiten. Der Dokumentarfilm „The Beach Boys“ bei Disney+ zeichnet ihren Weg nach. (Bild: Disney und seine verbundenen Unternehmen)

Ein Foto aus jener Zeit, als Bands noch Uniformen trugen. Die Beach Boys, 1961 in einem Vorort von Los Angeles gegründet, wurden zur größten und wohl einflussreichsten US-Band aller Zeiten. Der Dokumentarfilm „The Beach Boys“ bei Disney+ zeichnet ihren Weg nach.

Sie gilt als größte und wahrscheinlich einflussreichste amerikanische Band aller Zeiten: Der Dokumentarfilm „The Beach Boys“ (ab 24. Mai bei Disney+) erzählt nun die gesamte Karriere von drei Brüdern, einem Cousin und einem Schulfreund, die die Beatles neidisch machten und die Popmusik neu erfanden.

„Sie hat den kalifornischen Traum mit erschaffen“; sagt der amerikanische Pop-Historiker Josh Khun im Dokumentarfilm „The Beach Boys“ (ab Freitag, 24. Mai, bei Disney+) über die vielleicht einflussreichste US-Band überhaupt. Und Produzent Don Was fügt hinzu: „Sie haben mich an diesen Ort geschickt, an dem Mädchen in Bikinis im Auto saßen. Und an dem immer die Sonne schien.“

Natürlich stehen die 1961 gegründeten Beach Boys bis heute vor allem für unbeschwerten Surf-Sound und das positive Lebensgefühl der frühen und mittleren 60-er. Eine unbeschwerte, ja naive Zeit der Zukunftsgläubigkeit - bevor die Schwere und Düsternis von Vietnamkrieg, Drogen und Rock übernahmen.

100 Millionen Platten sollen „The Beach Boys“ verkauft haben

100 Millionen Platten soll die Familienband rund um die Brüder Brian, Dennis und Carl Wilson, ihrem Cousin Mike Love und Schulfreund Alan Jardine verkauft haben. Der Mega-Erfolg und die Kreation des Kalifornien-Kults waren den begnadeten Sängern und Mastermind-Komponist Brian Wilson allerdings nicht genug.

Mit zwei Alben, „Pet Sounds“ und dem unvollendeten gebliebenen „Smile“, erfand Wilson die Popmusik 1966 mit komplexem Satzgesang, neuartigen Harmonien und experimentellem Sound einfach mal neu.

Brian Wilson: Genie und Wahnsinn bei den Beach Boys. Die Hinwendung 1966 zur Kunst mit dem Album „Pet Sounds“ und dem danach angedachten, aber unveröffentlicht gebliebenen Album „Smile“ haben nicht alle verstanden. (Bild: Disney und seine verbundenen Unternehmen)

Brian Wilson: Genie und Wahnsinn bei den Beach Boys. Die Hinwendung 1966 zur Kunst mit dem Album „Pet Sounds“ und dem danach angedachten, aber unveröffentlicht gebliebenen Album „Smile“ haben nicht alle verstanden.

Nicht alle Fans und vor allem Plattenfirma-Bosse wollten damals folgen. Doch zumindest in vielen Listen der besten Musikalben aller Zeiten steht „Pet Sounds“ auf Platz eins. Ganz nebenbei soll das Post-Surf-Kunstwerk die Beatles zu ihrem kreativen Gegenschlag „Sgt. Pepper's Lonely Hearts Club Band“ inspiriert und angestachelt haben.

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1966 gilt heute als jenes Jahr, in dem Popmusik zu Kunst wurde. Brian Wilson und seine Band gelten als Initialzündung dieser Musikwende: Die Beach Boys erschufen Pop, der symphonisch, komplex und für die damalige Zeit voller ambivalenter Gefühle war.

The Beach Boys vs. The Beatles

Im Film erzählt die Band in teils unveröffentlichten Archivaufnahmen und in für den Film gedrehten, neuen Interviews ihre eigene Geschichte. Mit „The Beach Boys“ setzt Disney+ sein Angebot in Sachen Erinnerungskultur an Meilensteine der Popmusik fort.

Seit 8. Mai findet sich beim Streamingdienst der neu restaurierte Beatles-Film „Let it Be“, der 1970 die Auflösung des britischen Pendants der Beach Boys begleitete. Schon 2021 erschien bei Disney+ die mehrfach mit dem Emmy ausgezeichneter Doku-Serie „The Beatles: Get Back“ von Peter Jackson.

Fünf Amerikaner, die Pop-Geschichte schrieben: Rund um den genialen Songwriter und Arrangeur Brian Wilson (zweiter von links) wurde die Popmusik 1966 neu erfunden. Damals erschien das Album „Pet Sound“, welches auf sehr vielen Listen der „Besten Alben aller Zeiten“ auf Platz eins steht.

Fünf Amerikaner, die Pop-Geschichte schrieben: Rund um den genialen Songwriter und Arrangeur Brian Wilson (zweiter von links) wurde die Popmusik 1966 neu erfunden. Damals erschien das Album „Pet Sound“, welches auf sehr vielen Listen der „Besten Alben aller Zeiten“ auf Platz eins steht.

Wer die Beatles und die Beach Boys verstanden hat, spürt, was Größe und Genialität im Pop bedeutet. Insofern kann man die „amerikanischen Beatles“ nun über eine zeitgemäße neue Dokumentation nacharbeiten.

Dies dürfte wegen des neuen Materials und altersweiser Erkenntnisse für Fans von Bedeutung sein, aber auch andere jüngere Musikfans begeistern.

Wer nicht mehr als ein, zwei flotte Surflieder von den Erfindern des California-Sounds kennt, kann die Geschichte einer der wichtigsten Bands der Popgeschichte über diesen Film nacharbeiten. (tsch)