+++ PROGNOSE +++ Wetter aktuell Unwetterwarnung für Köln: Jetzt kommen Gewitter, Hagel und Starkregen

+++ PROGNOSE +++ Wetter aktuell Unwetterwarnung für Köln: Jetzt kommen Gewitter, Hagel und Starkregen

30 Jahre „Die Simpsons“Warum sind die eigentlich gelb?

Die_Simpsons_30_Jubiläum_171219

„Die Simpsons“ feiern 30. Jubiläum. (von links: Marge Simpsons, Homer Simpson, Maggie Simpson, Bart Simpson, Lisa Simpson und ihr Hund Knecht Ruprecht)

von Marie Schäfers (mjs)

Springfield – Ursprünglich waren es nur Einspieler in der „Tracey Ullman Show“ (lief 1987 bis 1990). Eine Comedyserie, die die meisten schon wieder vergessen haben. Ein paar Gags, schlecht gezeichnet. Aber sie schlugen gewaltig ein.

Die „Simpsons“ bekamen ihre eigene halbstündige Sendung in den USA, die erste Folge lief am 17. Dezember 1989. Und die gelbe Sippe aus dem fiktiven Springfield (der Name wurde gewählt, weil er zu den häufigsten Städtenamen in den USA zählt) ist bis heute Kult. Es läuft in den USA Staffel 31, Folge 672 kommt am Sonntag. Unfassbar, wie lange sich die Serie hält.

„Die Simpsons“ liefen erst im ZDF

Die Darstellung der Amis war und ist alles andere als positiv. Konnte so etwas in den USA Erfolg haben? Es konnte. Man lachte über sich selbst (okay, nicht die Konservativen, die wollten die Serie verbieten). Aber global? Ja, da wurde es auch was.

Alles zum Thema USA

Die_Simpsons_Alt_171219

So sahen „Die Simpsons“ vor 30 Jahren in der ersten Staffel aus.

In Deutschland startete die Serie 1991, lief im ZDF (in durcheinandergewürfelter Reihenfolge, bei uns war als Allererstes „Eine ganz normale Familie“ zu sehen, in der Folge müssen die Simpsons zum Familientherapeuten). Dann wechselte sie zu ProSieben. Nicht nur die Kernfamilie hat sich festgesetzt, Figuren wie Nelson Muntz („Ha Ha!“), Waylon Smithers, Chief Wiggum, Rektor Skinner, Milhouse und Hausmeister Willie sind vielen ans Herz gewachsen.

„Die Simpsons“ streamen – geht das eigentlich?

Wer ist nach Feierabend oder an einem verregneten Samstag nicht schon mal in Springfield hängen geblieben? Samstags läuft immer ein ganzer Marathon (Suchtfaktor!), wochentags und sonntags zwei Folgen.

Neue Episoden schaffen es immer noch in die Primetime. Bislang kann man „Die Simpsons“ bei uns nicht streamen, in den USA ist das über den neuen Disney+-Dienst möglich, der 2020 auch zu uns kommen soll.

„Die Simpsons“: Der Zenit wurde leider überschritten

Die ganz Jungen können dem Humor heute nicht mehr viel abgewinnen, die Älteren konnten es nie. Aber gerade in der Altersklasse 30 bis 50 findet sich eine treue Fanbasis. Zugegeben: Der Zenit wurde überschritten, am Kinofilm schieden sich die Geister (trotz „Spiderschwein“, Insider wissen, was gemeint ist).

Die neuen Folgen sind nicht anarchisch genug. Zeiten ändern sich, die Simpsons auch. Und doch kann man nach 30 Jahren noch mal der Gelbsucht verfallen.

„Die Simpsons“: Eine schrecklich gelbe Familie

Die_Simpsons_30_Jubiläum_171219

„Die Simpsons“ feiern 30. Jubiläum. (von links: Marge Simpsons, Homer Simpson, Maggie Simpson, Bart Simpson, Lisa Simpson und ihr Hund Knecht Ruprecht)

  • Homer J. Simpson:
  • Marge Simpson:
Die_Simpsons_Elisabeth_Volkmann_171219

Elisabeth Volkmann sprach bis 2006 Marge Simpson.

  • Bart Simpson:
  • Lisa Simpson:
  • Maggie Simpson:

„Die Simpsons“: Ihr verrückter Erfinder

Matthew „Matt“ Groening (65) war ursprünglich Musikjournalist, zeichnete aber auch Comics. Groenings Vater stammt aus Deutschland, seine Mutter aus Norwegen.

Die_Simpsons_Erfinder_171219

Matthew „Matt“ Groening benannte „Die Simpsons“ nach seiner Familie.

Kein Witz: Seine Eltern heißen Homer und Marge, seine Schwestern Lisa und Maggie, sein Großvater Abraham genannt „Abe“ – er benannte also die Kernfiguren seiner Serie nach seiner Familie.

1985 kam Groening zur Tracey Ullman Show. Die Idee zu den Simpsons hatte er 15 Minuten vor einem wichtigen Termin im Studio, er kritzelte die Figuren auf ein Stück Papier.

Die allererste „Simpsons“-Folge

Es ist eine Weihnachtsgeschichte mit dem Titel „Es weihnachtet schwer“. Sie lief in den USA am 17. Dezember 1989 (in Deutschland erstmals Ende 1991) und war sogar für einen Emmy nominiert.

Homer muss erfahren, dass Mr. Burns ihm das Weihnachtsgeld gestrichen hat – und er sich keine Geschenke leisten kann. Die Familie landet auf einer Windhundrennbahn, wo sie ihre letzten Ersparnisse auf einen Hund namens „Knecht Ruprecht“ setzt. Der verliert natürlich, wird von seinem Besitzer verstoßen und lebt fortan bei den Simpsons, die so zum schönsten aller Weihnachtsgeschenke kommen.

Die_Simpsons_Anke_Engelke_Marge_171219

Seit 2007 spricht Anke Engelke Marge Simpsons. 

Wer die Folge noch mal sieht, kann ein paar kuriose Fehler entdecken. Lisa sieht am Anfang der Folge aus, als sei sie untenrum nackt (ein Fehler der koreanischen Animationsleute). Und Saufkumpan Barney hat noch gelbe Haare, später sind sie immer braun.

Die „Simpsons“-Stimmen im Deutschen

Der Erfolg der „Simpsons“ in Deutschland geht auch stark auf die gute Synchronisation zurück (obwohl nicht alle Wortwitze in der Übersetzung zünden). Legendär sind die Stimmen von Homer und Marge. Norbert Gastell (1929–2015) sprach Homer so genial, dass sich viele nach seinem Tod fragten, ob es nicht unmöglich sei, einen würdigen Nachfolger zu finden. Christoph Jablonka (63) macht seine Sache gut, Gastell bleibt aber unerreicht.

Die_Simpsons_Norbert_Gastell_Homer_171219

Norbert Gastell war der Synchronsprecher von Homer.

Gleiches gilt für die krächzende Marge-Stimme, die Klimbim-Ikone Elisabeth Volkmann (1936-2006) schuf. Seit 2007 spricht Anke Engelke (53) die Rolle. Auch die Stimmen von Patty und Selma, Homers Vater Abe, Mr. Burns, Barney und Ned Flanders wurden schon gewechselt, weil die Sprecher entweder verstorben oder in Rente gegangen sind.

„Die Simpsons“: Die besten Folgen aller Zeiten

Die Frage, an der sich die „Simpsons“-Fans die Zähne ausbeißen: Welche ist eigentlich die beste aller Folgen? Fakt ist: Die meisten bevorzugen die älteren Staffeln. Hier eine (ganz persönliche) winzige Auswahl zum Schmunzeln, Aufregen und Selbstergänzen:

„Homer geht zur Marine“ (Staffel 9, Folge 19): Nachdem Mr. Burns ihn gefeuert hat, geht Homer zur Marine, macht dort ein Atom-U-Boot kaputt und lenkt es in russische Gewässer. Saucoole Anspielungen auf „Jagd auf Roter Oktober“, politische Querelen und geniale Homersprüche („Nukular, das Wort heißt Nukular!“).

„Die Akte Springfield“ (Staffel 8, Folge 10): „Cross-over“ mit „Akte X“. Die FBI-Agenten Mulder und Scully untersuchen Homers Außerirdischen-Sichtung.

„Der behinderte Homer“ (Staffel 7, Folge 7): Weil Homer Homeoffice machen will, wird er extra unverhältnismäßig fett. Homer im Muumuu-Kleid mit Fettwanstmütze ist der Brüller. Hier wird sich nicht über behinderte Menschen lustig gemacht, nur über Homer.

„Kraftwerk zu verkaufen“ (Staffel 3, Folge 11): Das AKW wird an Deutsche verkauft. Die sind effizient, das schmeckt dem faulen Homer gar nicht. 1a-Deutschen-Klischees (im Original heißt die Folge „Burns Verkaufen der Kraftwerk“).

„Kampf um Bobo“ (Staffel 5, Folge 4): Bart schenkt Maggie einen gefundenen Teddy. Der gehört aber eigentlich Mr. Burns, und er hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Ganz rührende Folge.

Die wahr gewordenen „Simpsons“-Prophezeiungen

Trump als Präsident? Die „Simpsons“-Macher sahen es kommen, schon im Jahr 2000. Da lief die Folge „Barts Blick in die Zukunft“ (Staffel 11, Folge 17) erstmals. Und Bart sieht in der Episode, wie seine Schwester Lisa US-Präsidentin wird – und das Land von ihrem Vorgänger Donald Trump übernehmen muss, wirtschaftlich natürlich total runtergewirtschaftet.

Damals sollte es nur ein böser Gag sein. Außerdem sagten die Macher 2014 in einer Fußballfolge im WM-Jahr voraus, dass Deutschland Brasilien schlagen wird (in der Serie allerdings im Finale, nicht im Halbfinale). Schon 1998 zeigte man ein Logo der Produktionsfirma 20th Century Fox, die in der Serie als Disney-Tochterfirma geführt wird. Das trat 2017 tatsächlich ein, Disney kaufte das Unternehmen.

„Die Simpsons“: Kommt das baldige Ende?

Danny Elfman, Komponist des „Simpson“-Intros, ließ gerade verlauten, dass sich „Die Simpsons“ in ihrem letzten Jahr befinden würden. Da dürfte wenig dran sein. Elfman ist schon lange nicht mehr mit an Bord, der derzeitige Produzent Al Jean dementierte sofort.

Hier lesen Sie mehr: Knallhart verbannt – Fans werden Simpsons-Folge von 1991 nie wieder sehen

Die 32. Staffel ist in den USA schon bestellt. Neubesitzer Disney ist zudem bekannt dafür, dass es seine Produkte melkt bis zum letzten Tropfen. Warum sollte man sich Millionen entgehen lassen? Die Quote sinkt (von einst über 30 Mio auf rund 4 Mio in den USA), aber es schalten noch genug Fans ein, auch wenn viele Charme und Bissigkeit der ersten Jahre vermissen.