„Bares für Rares“Experte fährt plötzlich Verkäuferin an: „Was ist denn los mit Ihnen?“

Detlev Kümmel versteckt sich hinter einer Designer-Stehleuchte bei „Bares für Rares“.

Die Designer-Stehleuchte war zwar hoch, aber nicht so breit, dass der „Bares für Rares“- Experte Detlev Kümmel sich dahinter verstecken könnte.

Eigentlich kennt man den „Bares für Rares“-Experten Detlev Kümmel als einen höflichen und ruhigen Mann. Als er allerdings eine Verkäuferin bat, eine Zusatzfunktion einer Designerleuchte zu demonstrieren, verlor er scheinbar kurz die Nerven.

Die Designer-Stehleuchte war zwar hoch, aber nicht so breit, dass der „Bares für Rares“- Experte Detlev Kümmel sich dahinter verstecken könnte. „Das nenne ich mal ... eine Indoor-Laterne! Mein Gott im Himmel, sag mal!“, staunte Horst Lichter über die Maße des Objekts

. „Junge, Junge! Das würde ich schon gar nicht mehr als Lampe bezeichnen“, fand der Moderator. Schnell blickte er zum Experten und korrigierte seine Wortwahl: „Leuchtmittel“. Kümmel hatte ihm den Fachbegriff in all den Jahren eindringlich deutlich gemacht.

„Bares für Rares“: Experte überrascht Horst Lichter

„Wo habt ihr denn diese Straßenlaterne, ... diese Laterne her?“, fragte Lichter. Ralf, der mit seiner Frau Petra, angereist war, erklärte: Der Besitzer eines Lampenladens habe eine Rechnung nicht bezahlen können. Er durfte sich eine Lampe aussuchen: „Aber die steht bei uns nur rum, deshalb Stehlampe“, kalauerte der ehemalige KFZ-Meister. Lichter amüsierte sich und stimmte zu: „Ja, wenn sie was können, dann das.“

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„Die ist schon mächtig groß, zwei Meter hat sie überschritten“, so Kümmel. Er las den Namen des Entwerfers vor: Mario Botta. Auch der Leuchenhersteller war genannt: „Artemide“. Darauf der Moderator: „Oh, der ist bekannt.“ Auch der Name des Modells war lesbar: Shogun. „Wie kommt man darauf?“, fragte Detlev Kümmel den Moderator schulmeisterlich.

„Es ist schon leicht asiatisch anmutend“, antwortete Horst Lichter. Kümmel lenkte den Blick der Anwesenden in Richtung Boden: Der Standfuß sei zweigeteilt, um die gebundenen flachen Schuhe der Samurai zu symbolisieren, so der Experte. Auch Oberkörper und Kopf sah Kümmel. Er erklärte, dass Mario Botta gern „menschenähnliche“ Objekte entworfen habe.

Detlev Kümmel bei „Bares für Rares“.

Für ihre menschenähnliche Stehlampe „Shogun“ von Designer Mario Botta wünschten sich die Verkäufer 4.000 Euro. Detlev Kümmel bremste: Bis zu 2.400 Euro hielt der Experte für möglich.

Helm und Visier seien symbolisch dargestellt, so Kümmel. Er bat Petra, das Visier herunterzuklappen. „Andere Seite!“, korrigierte er. Dann legte er selbst Hand an und fragte provokant: „Ach, was ist denn los mit Ihnen? Wie viele Jahre haben Sie die Leuchte schon?!“ Was war los mit Kümmel? Vermutlich sollte es ein unbeholfener Scherz sein, denn er lächelte gleich danach. „Und was braucht ein Mensch noch?“, fragte Kümmel wieder dozierend – und antwortete sich selbst: „Das ist der Bauchnabel.“ Darüber staunte Horst Lichter.

„Bares für Rares“-Händler rätselt: „Was hat es denn damit auf sich?“

Der Wunschpreis der Verkäufer: bis zu 4.000 Euro. Kümmels Expertise: 2.400 Euro. Im Händlerraum stellte Benjamin Leo Leo fest: „Man kann hier auch noch durchgucken.“ Er gab zu: „Das versteh ich nicht ganz“ und fragte sich, ob an der Stelle ein Element fehlte. „Vielleicht soll da was anderes hin?“, fragte sich Leo Leo. „Aber ansonsten finde ich die ganz elegant“, erklärte der Händler. „Sie haben eine hohe Deckenhöhe bei sich zuhause“, vermutete Susanne Steiger. Das Ehepaar stimmte zu.

„Die heißt Shogun und macht was her“, stellte Ralf das Mitbringsel wortgewandt vor. „Einige Kratzer sind zu sehen“, kritisierte Wolfgang Pauritsch. „Aber ansonsten tippi-toppi, sogar der Bauchnabel ist noch da“, lenkte Ralf geschickt ab. „Der Bauchnabel soll das sein“, wiederholte Pauritsch. Leo Leo berichtete: „Da haben wir uns gefragt: Was hat es denn damit auf sich?“ Als Ralf erklärte, dass ein Shogun dargestellt sei, kommentierte Wolfgang Pauritsch knapp: „Künstlerische Freiheit.“

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Er machte das Startgebot von 150 Euro. „Mhm“, kommentierte Ralf gleichmütig. Markus Wildhagen stieg ein, ebenso wie Benjamin Leo Leo. Als letzterer 500 bot, machte Ralf erneut unbeeindruckt „Mhm“. Benjamin Leo Leo bot 1.100 Euro. „Da machst du einen größeren Sprung“, warf Wildhagen dem Rivalen vor. An das Paar gewandt fragte Wildhagen: „Er will mich einschüchtern, merken Sie das?“ Leo Leo grinsend: „Dass ich dich einschüchtern könnte, das hätte ich nicht erwartet.“

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Leo Leo bot 1.800 Euro. Ralf sagte: „Ich werde noch nicht nervös, alles gut.“ Darauf der Händler: „Aber ich!“ Die Mitbieter gaben auf und Benjamin Leo Leo kaufte die Leuchte für 1.900 Euro. „Es kann nicht schaden, einen Samurai in der Wohnung zu haben“, fand Wildhagen. „Mit Bauchnabel“, fügte Pauritsch hinzu. „Ich überlege wirklich, ob ich die behalte“, freute sich Leo Leo. Auch die Verkäufer waren äußerst zufrieden.

500 Euro für einen Goldring? Dieser Wunschpreis war viel zu niedrig

Für das Teeservice „Zen“ von Luigi Colani und Friesland Porzellan wollte ein Verkäufer gerne 500 Euro haben. Friederike Werner bremste auf maximal 250. Benjamin Leo Leo kaufte das Set für 380 Euro.

Einen 18-Karat-Goldring wollten zwei Geschwister für 500 Euro verkaufen. Rezepa-Zabel schwärmte von der „wunderbaren Gestaltung“ und einer „Üppigkeit“, die sie so noch nicht gesehen habe. Sie taxierte auf bis zu 4.400 Euro. Steiger bezahlte 3.000.

Zwei Salieren mit Löffel aus 800er Silber wollte ein Verkäufer für 500 Euro veräußern. Heide Rezepa-Zabel hielt nur 180 für angemessen. Wolfgang Pauritsch sah das zum Glück für den Verkäufer anders und kaufte für 400 Euro.

Ein Öl-Gemälde von J.A. Hervé-Mathé wollte ein Verkäufer loswerden. Sein Preiswunsch: 300 Euro. Kunstexpertin Dr. Friederike Werner taxierte auf bis zu 400. Wolfgang Pauritsch war das Bild sogar 850 Euro wert. (tsch)