Durch Zufall viralWie dieser Mann zum Internetphänomen wurde

Das Bild zeigt den durch Memes im Internet bekannten Hide the pain Harold mit erhobenem Daumen vor einem Laptop sitzend.

Das Bild zeigt den durch Memes im Internet bekannten „Hide the pain Harold“ mit erhobenem Daumen vor einem Laptop sitzend.

Wenn man den Namen András István Arató hört, kann man damit wahrscheinlich erst einmal nichts anfangen. Aber das Gesicht hinter dem Namen kennt nahezu jeder.

Dieses Bild hat bestimmt jeder von uns schon einmal beim Scrollen durch Social Media gesehen: Ein Mann mit weißem Haar lacht gequält in die Kamera, den Daumen in die Höhe gestreckt und vor ihm befindet sich ein Laptop. Doch wer ist dieser Mann überhaupt? Im Internet kennt man ihn unter dem Namen „Hide the pain Harold“ (sinngemäß „Harold, der den Schmerz versteckt“).

Der Mann, der in Ungarn geboren wurde, ist zu einem beliebten Motiv vieler Meme-Seiten im Internet geworden. Wie es so weit kommen konnte, erzählt der mittlerweile 76-Jährige selbst in einem YouTube-Video des US-amerikanischen Medienunternehmens Buzzfeed.

„Ich bin durch Zufall zu einem Meme geworden“, berichtet der gelernte Elektroingenieur András István Arató in dem YouTube-Video und fügt hinzu, dass die Leute ihn wahrscheinlich eher unter dem Namen „Hide the pain Harold“ kennen würden. Während Fotos von ihm eingeblendet werden, erzählt András, wie er durch ein Stock-Fotoshooting als beliebtes Meme viral gegangen ist.

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Als Meme bezeichnet man Audio-, Bild- oder Videodateien, die sich vorrangig im Internet verbreiten und einen humoristischen, kulturellen oder auch anderen Hintergrund haben können.

2010: Ein Fotograf war auf András aufmerksam geworden, nachdem dieser auf der ungarischen Social-Media-Plattform „iWiW“, die von 2002 bis 2014 bestand, Urlaubsfotos geteilt hatte. Jener Fotograf war so begeistert von András' Erscheinung, dass er ihn bat für seine Symbolbilder zu posieren.

András willigte ein und ließ sich in den unterschiedlichsten Situationen ablichten. Von Arzt bis hin zu Professor oder Maler – der zukünftige Meme-König schlüpfte bei seinen Shootings in die verschiedensten Rollen.

Mehrere Monate nach den Fotoshootings wurde András natürlich neugierig, was mit ihnen geschehen war. Also führte er eine umgekehrte Bildersuche durch und fand sich auf verschiedenen Werbeplakaten wieder.

Die ersten viralen Memes von „Hide the pain Harold“ tauchen auf

Schließlich führte seine Recherche auch zur Entdeckung des ersten Memes. Diese Situation beschreibt András als fürchterlich, da sich unter den vielen lustigen Memes leider auch einige mit fiesen und anstößigen Witzen befanden. Zuerst wollte er alle Internetseiten mit seinen Fotos schließen lassen, aber das war keine wirkliche Lösung, so András.

Was das Internet an seinen Fotos damals wie heute so fasziniert ist dieses breite Lächeln, das er stets aufsetzt, welches jedoch nicht in seinen Augen anzukommen scheint. Daher rührt auch der ihm zugewiesene Name „Hide the pain Harold“.

Viele Leute glaubten erst gar nicht, dass es sich bei ihm um eine reale Person handle. Doch nachdem András auf einer russischen Social-Media-Plattform seine Identität bestätigt hatte, wuchs seine Popularität und die fiesen und unangebrachten Memes verschwanden wie von Geisterhand.

Er brauchte einige Jahre, um die neue Situation akzeptieren zu können. Aber die Memes haben ihm auch viele neue Möglichkeiten eröffnet, fährt András fort. Er wurde immer öfter von Menschen auf der Straße erkannt und genießt es seither, Selfies mit seinen Fans zu schießen.

„Hide the pain Harold“: Seine Message hinter den Memes

„Ich mache das immer freiwillig, weil ich die Freude in den Augen der Menschen sehe“, so András. „Und es ist so gut, andere glücklich machen zu können.“ Abgesehen von der Begeisterung seiner Fans, brachten ihm die Memes auch Kooperationen mit großen Marken wie Coca-Cola oder Otto ein.

Heute postet er selbst regelmäßig Memes und andere Fotos von sich auf Instagram und Facebook.  Er versucht seinen Followerinnen und Followern zu vermitteln, dass man trotz alltäglicher Ärgernisse glücklich sein sollte und ist der Meinung, Memes können dabei helfen.

Bevor András zum Internetphänomen „Hide the pain Harold“ wurde, studierte er an der Technischen und Wirtschaftswissenschaftlichen Universität Budapest und schloss sein Studium 1969 erfolgreich ab. Zudem ist er verheiratet und hat einen Sohn.

„Trotz dieses unerwarteten Ereignisses, fühle ich mich immer noch wie derselbe alte András Arató“, lauten seine Abschlussworte im Video, während er den Zuschauerinnen und Zuschauern sein unverwechselbares Lächeln schenkt. (lu)