Das Ende einer Ära: Bei der Premiere ihres neuesten Falles feierten die Stars des Münster-„Tatorts“ den Abschied von Mechthild Großmann, die über 20 Jahre die Staatsanwältin Wilhelmine Klemm spielte.
Abschied offiziell„Tatort“-Star macht nach 23 Jahren Schluss

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Die Schauspieler Axel Prahl (l-r), ChrisTine Urspruch, Mechthild Großmann und Jan Josef Liefers (hier im November 2019) sind bald nicht mehr zusammen im Münster-„Tatort“ zu sehen.
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Es war eine traurige Nachricht für Fans des Münster-„Tatorts“: Im August 2024 gab Mechthild Großmann, die seit dem ersten Kriminalfilm „Der dunkle Fleck“ (2002) die Staatsanwältin Wilhelmine Klemm verkörpert, ihren Ausstieg aus der Reihe bekannt. Mit „Tatort: Die Erfindung des Rades“ endet also eine Ära. Der Film, der am Sonntag, 7. Dezember, um 20.15 Uhr im Ersten zu sehen ist, feierte am Dienstagabend in Münster seine Premiere - und veranlasste Axel Prahl alias „Tatort“-Kommissar Thiel dazu, vor seiner Kollegin auf die Knie zu gehen.
Auch das Interesse der anwesenden Journalistinnen und Journalisten galt in erster Linie der Schauspielerin, die gemeinsam mit dem Team des Münster-„Tatorts“, Axel Prahl, Claus-Dieter Clausnitzer, Björn Meyer und ChrisTine Urspruch ihren Abschied feierte. Jan Josef Liefers war aufgrund einer Lesung nicht anwesend.
Auf die Frage, warum für sie nun Schluss sei, stellte Großmann, wie „Bild“ berichtet, die Gegenfrage: „Sind Sie schon einmal 77 geworden?“ Und fügte hinzu: „Sehen Sie, ich werde bald so alt. Das ist doch eine gute Antwort.“

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Mechthild Großmann verabschiedet sich nach 23 Jahren als Staatsanwältin Wilhelmine Klemm vom Münster-„Tatort“. (Bild: WDR/Frank Dicks)
„Tatort: Die Erfindung des Rades“ ist ein Krimi, der hält, was der „Tatort“ aus Münster seit jeher verspricht: eine spannende, leicht abgedrehte Geschichte mit vielen Slapstick-Einlagen und einer skurrilen, ausgedachten Anekdote zur Geschichte der Fahrradstadt Münster.
Die größte Herausforderung, erklärte Regisseur Till Franzen vorab im Senderinterview, sei jedoch gewesen, „der Figur Wilhelmine Klemm in ihrem letzten Auftritt die Größe und Würde zu geben, die sie verdient. Mechthild Großmann hat mit ihrer unverwechselbaren Präsenz über viele Jahre eine Figur geprägt, die streng, unnahbar und zugleich charismatisch war. Diesen Abschied mussten wir so erzählen, dass er emotional berührt, aber nicht sentimental wird - also in dem feinen Ton, der auch die Münster-Tatorte auszeichnet.“
„Tatort“-Rückkehr von Mechthild Großmann ist nicht ausgeschlossen
Ganz zur Ruhe setzen möchte sich Mechthild Großmann übrigens noch nicht, wie die fast 77-Jährige im Senderinterview verrät: Für das kommende Jahr plant sie verschiedene Lesungen, außerdem wird sie in „Das Vermächtnis“ am Schauspielhaus Münster auf der Bühne stehen. Auch eine Rückkehr zum „Tatort“ ist, laut Schauspielkollege Axel Prahl, nicht ausgeschlossen: „Sie hat ja auch angeboten, dass sie sich unter gewissen Umständen auch vorstellen könnte, mal als Überraschungsgast wieder dabei zu sein. Das fänd ich zum Beispiel großartig!“
Ein vorübergehender Ersatz für Wilhelmine Klemm im „Tatort“ ist bereits gefunden: Die 33-jährige Lou Strenger schlüpft in die Rolle der Interims-Staatsanwältin Nikola König. Ihr erster Film unter dem Arbeitstitel „Tatort: Maskerade“ spielt im westfälischen Karneval und ist bereits abgedreht. (tsch)
