Kündigung wegen EnergiekostenAngst um die Wohnung – Immobilien-Riese Vonovia gibt Linie vor

Viele Menschen haben Angst, aufgrund der steigenden Preise ihre Wohnungen zu verlieren. Hier ein Symbolfoto von Wohnungen in einer deutschen Innenstadt.

Viele Menschen haben Angst, aufgrund der steigenden Preise ihre Wohnungen zu verlieren. Hier ein Symbolfoto von Wohnungen in einer deutschen Innenstadt.

Steigende Preise für Lebensmittel, explodierende Energiekosten. Mieterinnen und Mieter haben Angst, unter den Belastungen unterzugehen und ihre Wohnung zu verlieren.

Steigende Energiekosten schürt in Deutschland die Sorge um die Wohnung. Viele haben Angst, unter der Last hoher Gas- und Stromrechnungen finanziell zusammenzubrechen und ihre Wohnung zu verlieren. Mieter- und Sozialverbände fordern eine Verbesserung beim Kündigungsschutz. Zudem hat Deutschlands größter Immobilienkonzern eine Linie für Härtefälle vorgegeben.

In einem offenen Brief an Marco Buschmann fordern Verbände und Gewerkschaften, Mieter sollten generell die Möglichkeit bekommen, Zahlungsrückstände im Nachhinein ausgleichen zu können, um eine Kündigung abzuwenden.

Energiekrise: Verbände fordern Sicherheit vor Kündigung – Vonovia reagiert

„Stellen Sie gesetzlich klar, dass sich die ‚Heilungswirkung‘ bei Begleichung aller Mietschulden auch auf die ordentliche Kündigung erstreckt“, appellieren die Verbände in dem offenen Brief an Minister Buschmann, welcher der „Welt“ vorliegt, und berufen sich auf entsprechende Ankündigungen im Ampel-Koalitionsvertrag.

Alles zum Thema Energiekrise

Unterdessen meldete sich Deutschlands größter Immobilienkonzern Vonovia. Mieterinnen und Mietern werde im Zusammenhang mit hohen Energiekosten nicht gekündigt, versprach Vonovia. „Bei uns wird niemand eine Wohnung verlieren, nur weil die Heizkosten nicht gezahlt werden können“, zitierte die „Welt“ Vorstandschef Rolf Buch.

Man kümmere sich intensiv um einzelne Fälle, in denen Mieter wegen hoher Energiepreise in Schwierigkeiten geraten seien. Notfalls können Vereinbarungen über Ratenzahlungen getroffen werden. Der Konzern helfe auch bei der Suche nach staatlichen Unterstützungsleistungen. „Eine Kündigung wegen hoher Energiekosten werden wir nicht aussprechen.“

Vonovia: Das sollten Mieterinnen und Mieter unbedingt beachten

Buch betonte jedoch, dass sich betroffene Mieterinnen und Mieter rechtzeitig melden müssten, damit die Vonovia-Manager vor Ort rechtzeitig Bescheid wüssten. Zudem gebe es „auch Fälle, in denen einzelne Mieter ihre Miete aus diversen Gründen nicht zahlen, obwohl sie es eigentlich könnten. Für solche Fälle brauchen Vermieter auch Sanktionsmöglichkeiten, wie sie im Gesetz vorgesehen sind.“

Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) hatte kürzlich angekündigt, sie wollen Mieter angesichts der rasant steigenden Strom- und Heizkosten besser vor Kündigungen ihrer Verträge wegen Zahlungsrückständen schützen. Niemand solle wegen krisenbedingter Zahlungsprobleme seine Wohnung verlieren, hatte auch der Präsident des Bundesverbands deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GdW), Axel Gedaschko, gesagt. (jv/dpa)