Putins „Bluthund“Kadyrow postet bedrohliches Video: „Raten Sie mal, wie nahe wir gekommen sind“

Tschetscheniens Machthaber Ramsan Kadyrow (Mitte, hier am 25. Februar in Grosny bei der Besichtigung seiner Truppen) ist ein enger Vertrauter Putins, wird als dessen „Bluthund“ bezeichnet. Er drohte in einem Video der Ukraine.

Tschetscheniens Machthaber Ramsan Kadyrow (Mitte, hier am 25. Februar in Grosny bei der Besichtigung seiner Truppen) ist ein enger Vertrauter Putins, wird als dessen „Bluthund“ bezeichnet. Er drohte in einem Video der Ukraine.

Ramsan Kadyrow – er ist ein Protegé Putins. Und regiert Tschetschenien mit eiserner Faust. Nicht umsonst wird er auch „Bluthund“ genannt. Jetzt hat er eine bedrohliche Nachricht in Richtung der ukrainischen Regierung gepostet.

von Martin Gätke (mg)

Seitdem Wladimir Putin die Ukraine überfallen hat, gibt es auch immer wieder Berichte über sie: die „Kadyrowzy“. Eine paramilitärische Miliz von Tschetschenen, angeführt vom Warlord Ramsan Kadyrow. Sie ist nicht dem russischen Innenministerium unterstellt – und damit an keine Rechtsnorm gebunden.

Laut Geheimdienst-Berichten sollen auch eben jene Kämpfer von Kadyrow von Belarus aus neben Putins Truppen in die Ukraine einmarschiert sein.

Sie sollen aber nicht nur Russlands Militär verstärken, sie sollen auch Angst und Schrecken verbreiten. Kadyrows Kämpfer sind auch ein Propagandainstrument. Denn sie sind bekannt für Gräueltaten und stehen in dem Ruf, besonders brutal und gnadenlos vorzugehen.

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Jetzt hat Kadyrow ein Video gepostet, das genau diesem Ziel dienen soll: Angst verbreiten. Er drohte der Ukraine mit martialischen Worten.

Ukraine: Ramsan Kadyrow – „Jetzt sind wir noch näher“

Ein in der Nacht zum Montag (14. März) bei Telegram veröffentlichtes Video zeigte Kadyrow, der mit Soldaten an einem Tisch sitzt und Pläne studiert. Er schrieb dazu, dass er sich auf dem Flugplatz Gostomel in der Nähe von Kyjiw befinde, der mittlerweile von den Russen kontrolliert wird. Ob er sich dort wirklich aufhält, kann nicht bestätigt werden.

„Neulich waren wir etwa 20 Kilometer von euch, den Nazis in Kyjiw, entfernt, und jetzt sind wir noch näher“, wird Kadyrow von der „New York Times“ zitiert. Er forderte die ukrainischen Soldatinnen und Soldaten auf, sich zu ergeben. „Oder ihr werdet erledigt“.

Ukraine: Tschetschenischen Kämpfer sollen Jagd auf Politikerinnen und Politiker machen

Ein wichtiges Ziel der russischen Offensive: die Regierung in Kyjiw um Wolodymyr Selenskyj. Sie soll gestürzt werden. Angeblich sollen die tschetschenischen Kämpfer Jagd auf hochrangige Politikerinnen und Politiker machen. „Ihr könnt euch eine Minute entspannen, denn ihr müsst uns nicht suchen – wir finden euch“, schreibt Kadyrow in Richtung der ukrainischen Führung. Doch er drohte nicht nur, er forderte sie auch auf, die Seiten zu wechseln. „Besser, ihr ergebt euch und stellt euch neben uns, wie ich schon mehrmals vorgeschlagen habe, oder euer Ende steht bevor.“

Kadyrow – Putins „Bluthund“ – ist die russische Marionette in Tschetschenien, offiziell Präsident der autonomen Republik. Mit seiner Hilfe gewann Putin 2004 den blutigen Tschetschenienkrieg, ihm wurden schwere Menschenrechtsverletzungen nachgewiesen, darunter Folter und Mord.

Die Kriege in Tschetschenien geben einen Ausblick darauf, was der Ukraine blüht, sollte Russland das Land unter seine Kontrolle bringen. Dissidenten werden gefoltert, Oppositionelle werden von einer kriminellen Justiz verurteilt, Menschen werden verschleppt und verschwinden einfach. Die Hauptstadt Grosny war nach dem Krieg verwüstet und großflächig zerstört, Zehntausende Menschen kamen ums Leben.