EnergieversorgungTrotz Angriffen: Ukraine plant Wiederaufnahme des Stromexports nach Westen

IAEA-Experten bei der Ankunft am Atomkraftwerk Saporischschja im September 2022.

Das von Russland besetzte ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja ist seit September von der Stromversorgung abgeschnitten. Trotzdem will die Ukraine wieder Strom in den Westen exportieren. 

Nach monatelangem russischen Raketenbeschuss plant die Ukraine nun die Wiederaufnahme des Stromexports nach Westen

Raketenbeschuss durch Russland über Monate hinweg. Trotzdem plant die Ukraine nun die Wiederaufnahme des Stromexports nach Westen. 

„Das ukrainische Stromnetz funktioniert seit fast zwei Monaten ohne jegliche Verbrauchsbeschränkung und mit einer Leistungsreserve“, sagte Energieminister Herman Haluschtschenko gemäß einer Mitteilung vom Freitag (7. April 2023).

Ukraine: Wiederaufnahme des Stromexports geplant

Damit würden zusätzliche finanzielle Mittel für den Wiederaufbau der zerstörten und beschädigten Energieinfrastruktur erarbeitet. Mit dem europäischen Energieversorgungsnetz, an das die Ukraine kurz nach Kriegsbeginn angeschlossen wurde, sei ein Export von maximal 400 Megawatt vereinbart worden.

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Die tatsächliche Menge des Exports werde vom Bedarf der ukrainischen Verbraucher abhängen, sagte Haluschtschenko. „Die Elektroenergieversorgung unserer Konsumenten hat fraglos Priorität.“

Trotz des russischen Einmarsches vor über 13 Monaten exportierte die Ukraine von Juni bis zum Beginn gezielter russischer Angriffe auf die ukrainische Energieversorgung im Oktober Strom in die benachbarte Ex-Sowjetrepublik Moldau und in die Europäische Union.

2022 fiel die Stromerzeugung in der Ukraine wegen des russischen Einmarsches um über 27 Prozent. Unter anderem wurde das seit März unter russischer Kontrolle stehende größte Atomkraftwerk Europas bei Saporischschja im September komplett heruntergefahren. (dpa)