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Neue Befürchtungen im Ukraine-KriegSelenskyj mit Klartext: „Dann gibt es einen Weltkrieg“

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj nimmt am 17. Februar per Videoschalte an der Sicherheitskonferenz in München teil.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj nimmt am 17. Februar per Videoschalte an der Sicherheitskonferenz in München teil.

Nach fast einem Jahr Krieg in der Ukraine gibt es neue Befürchtungen: Die USA haben China davor gewarnt, Waffen an Putin zu liefern. Peking wiederum wirft „Desinformation“ vor. Ukraines Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärt, wie er diese Entwicklungen einschätzt. 

Kurz vor dem Jahrestag des Ukraine-Krieges herrscht Eiszeit zwischen China und den USA: Nachdem US-Außenminister Blinken die Großmacht vor Waffenlieferungen an Russland gewarnt hat, reagierte Peking erbost. Die USA hätten seit Kriegsbeginn ununterbrochen Waffen geliefert, seien gar nicht in der Position, irgendwelche Forderungen zu stellen.

Washington solle aufhören, andere zu beschuldigen und „Desinformation zu verbreiten“, heißt es aus Peking. Währenddessen ist Chinas Topdiplomat Yi Wang nach Moskau eingetroffen, um dort – so heißt es offiziell – Gespräche über Friedensregelungen zu führen. Bereits auf der Münchner Sicherheitskonferenz kündigte die Volksrepublik eine Friedensinitiative an. Doch nicht nur in Brüssel gibt es Befürchtungen, China könnte auch Waffenhilfe für Russland im Gepäck haben. 

Ukraine: „Wichtig, dass China Russland in diesem Krieg nicht unterstützt“

Auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj äußerte sich gegenüber „La Repubblica“ zu dem Risiko einer militärischen Unterstützung Russlands durch China: „Für uns ist es wichtig, dass China die Russische Föderation in diesem Krieg nicht unterstützt“, hebt er in dem Interview hervor. „Tatsächlich hätte ich es gern auf unserer Seite. Im Moment halte ich es allerdings nicht für möglich. Ich sehe aber durchaus eine Chance für China, eine pragmatische Einschätzung dessen vorzunehmen, was hier passiert. Denn falls sich China mit Russland verbünden sollte, gibt es einen Weltkrieg, und ich denke doch, dass China sich darüber im Klaren ist.“

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Allerdings, so erklärt Selenskyj weiter, könne er aktuell keine Anzeichen einer solchen militärischen Unterstützung für Putin erkennen.

Der ukrainische Präsident erklärt, dass China vor allem bei der nuklearen Sicherheit eine Rolle spielen müsse, gemeinsam mit den USA und EU-Mitgliedsstaaten. „Und das nicht nur als Sicherheitsgarantie für die Ukraine, sondern für die ganze Welt. Deshalb können sie sich auch nicht einfach nur neutral verhalten, wie sie es bislang getan haben.“ China müsse die von der Ukraine vorgeschlagene Friedensformel unterstützen und sich für Sicherheitsgarantien einsetzen.

Ukraine: „Sonst wird unser Land zerstört werden“

Dass Russland das Atomkraftwerk in Saporischschja unter Kontrolle gebracht hat, sei eine ernste Bedrohung für die Sicherheit. Niemand kann auf die Russen einen starken Einfluss ausüben. „Und so bleibt nur die Diplomatie – oder wir müssen sie vertreiben. Aus dem Land drängen.“

Im Interview erklärt Selenskyj erneut, wie wichtig die Unterstützung des Westens ist. Sollte diese wegfallen, „wird unser Land zerstört werden und nicht mehr existieren“.

Putin wolle die Sowjetunion wieder aufbauen, „aber das wird ihm nicht gelingen“. Selenskyj: „Wir sind nicht dazu bereit, wir wollen kein Teil der UDSSR sein und auch nicht der Russischen Föderation angehören. Und wir sind nicht nur zwei, drei Personen, sondern vierzig Millionen Menschen.“ (mg)