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Ukraine-KriseDeutschland schickt Militär 5000 Helme – Vitali Klitschko spottet: „Absoluter Witz“

Vitali Klitschko, Oberbürgermeister von Kiew, hält die Rede zur Demokratie nach dem Friedensgebet in der Nikolaikirche in Leipzig am 9. Oktober 2021.

Vitali Klitschko, Oberbürgermeister von Kiew, kritisiert die Lieferung von 5000 Helmen scharf. Auf dem Bild sieht man ihn am 9. Oktober 2021.

Die Verteidigungsministerin spricht von einem deutlichen Signal. Von der ukrainischen Seite heißt es: „Symbolpolitik“, Vitali Klitschko schimpft. Klar wird: Die Lieferung von Militärhelmen nimmt nicht den Druck aus dem Thema.

Deutschland wird der eine weitere militärische Aggression Russlands fürchtenden Ukraine 5000 Militärhelme liefern. Die sei ein „ganz deutliches Signal: Wir stehen an Eurer Seite“, sagte Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD), die den Schritt am Mittwoch (26. Januar 2022) nach einer Sitzung des Verteidigungsausschusses öffentlich machte.

Der Ukraine reicht das aber bei weitem nicht aus. Der Botschafter in Berlin, Andrij Melnyk, sprach von einem „Tropfen auf dem heißen Stein“. Noch deutlicher wurde Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko (50). „5000 Helme sind ein absoluter Witz“, sagte er der „Bild“. „Was will Deutschland als nächstes zur Unterstützung schicken? Kopfkissen?“

Ukraine: Lieferung aus Deutschland sorgt für Kritik

Die Ukraine hat Waffenlieferungen im großen Stil für die Verteidigung gegen einen möglichen russischen Angriff gefordert. Melnyk hatte von Kriegsschiffen und Luftabwehrsystemen gesprochen. Zudem hatte er 100 000 Schutzhelme und -westen für Freiwillige verlangt.

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Nach Angaben aus dem Verteidigungsministerium hat die Ukraine dann am 19. Januar in einem Schreiben um Ausrüstungshilfe gebeten und Helme und Schutzwesten als Bedarf genannt. Dabei seien aber keine konkreten Mengen erbeten worden.

Der ukrainische Botschafter begrüßte zwar die Lieferung der Helme, kritisierte sie aber gleichzeitig als „reine Symbolgeste“. „Die Ukraine erwartet eine 180-Grad-Kehrtwende der Bundesregierung, einen wahren Paradigmenwechsel“, sagte er.

Ukraine-Krise: Botschafter drängt auf wichtige Defensivwaffen

Und: „Wir brauchen kein Taktieren und Lavieren, sondern mutiges Handeln der Bundesrepublik, die endlich die Ukraine mit deutschen Defensivwaffen versorgt, die wir gerade heute am meisten benötigen.“

Streit deutet sich auch um die von Estland geforderte deutsche Zustimmung zur Weitergabe von Artilleriegeschützen („Haubitzen“) aus DDR-Altbeständen an die Ukraine ab - in Berlin derzeit Gegenstand von Beratungen.

Die Parlamentarische Geschäftsführerin der SPD-Bundestagsfraktion, Katja Mast, sprach sich gegen eine Genehmigung aus. „Ich kann für mich sagen, dass ich finde, dass man da keine Zustimmung geben soll“, sagte Mast in Berlin.  Die deutsche Zustimmung ist erforderlich, weil die Waffen zunächst an Finnland verkauft und dann später von dort an Estland gegeben worden waren.

Deutschland schließt Lieferung von Waffen aus

Die SPD-Politikerin begründet ihre Ablehnung der Lieferung damit, dass es sich um letale, also tödliche Waffen handelt. Den Export solcher Rüstungsgüter in die Ukraine hat die Bundesregierung ausgeschlossen. Speziell zu den Haubitzen sagte Mast: „Das sind eben auch Offensivwaffen.“

Nicht nur die Ukraine, auch Polen erwartet aber eine deutsche Genehmigung. „So eine Kleinigkeit wie die Lieferung von ein paar Haubitzen aus Estland an die Ukraine sollte nicht blockiert werden, nur weil die Waffen ursprünglich aus Deutschland stammen“, sagte der polnische Vizeaußenminister Szymon Szynkowski vel Sek der Deutschen Presse-Agentur.

„Das sollte nicht zu einem Symbol aufgewertet, sondern schnell genehmigt werden. Wir befinden uns in einer speziellen Situation. Und in einer speziellen Situation sollte man auch zu speziellen Mitteln greifen.“

Lambrecht begrüßte, dass die Gespräche im Ukraine-Konflikt wieder in Gang kommen. „Wir arbeiten daran, dass wir diesen Konflikt mitten in Europa friedlich beilegen“, sagte sie. Sie wies auf ein umfangreiches Engagement Deutschlands für die Ukraine hin. So würden allein in der Entwicklungszusammenarbeit Hilfen im Umfang von 1,8 Milliarden Euro geleistet. (dpa)