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„Afghanistan-Krieg zu Ende“Taliban versprechen Frauen mehr Rechte – was ist dran?

Hunderte Zivilisten stehen auf dem Flughafen von Kabul vor einer Militär-Absperrung.

Noch immer versuchen Tausende Zivilisten, wie hier am 16. August, über den Flughafen in Kabul Afghanistan zu verlassen.

Nach der Machtübernahme der Taliban bleibt die Lage in Afghanistan unübersichtlich. In einer Pressekonferenz machte die neue Regierung große Versprechungen, die sich kaum erfüllen dürften.

Kabul. Es klingt nach großen Plänen, doch womöglich sind es nur leere Worthülsen. Die Taliban haben am Dienstag (17. August 2021) mit mehreren Ankündigungen für die Zukunft im kriegsgeplagten Afghanistan für Aufsehen gesorgt.

Die radikalislamische Gruppe verkündete am Abend das Ende des Krieges und eine allgemeine Amnestie. Geht es nach der Ankündigung von Sprecher Zabihullah Mujahid, dann sei „jeder“ im Land begnadigt. Das gelte auch für bedrohte Ortshelfer, die ausländischen Regierungen und Organisationen in den vergangenen Jahren geholfen und dabei ihr Leben riskiert hatten.

Taliban versprechen Frauen Bewahrung ihrer Rechte – Wahrheitsgehalt fraglich

Allerdings klingen die Versprechungen der Taliban beinahe zu gut, um wahr zu sein. Selbst die Arbeit von Frauen soll künftig erlaubt sein, etwa in Bereichen wie Bildungs- und Gesundheitswesen. Doch die anschließend formulierten Einschränkungen haben es in sich.

Ein anderer Taliban-Sprecher sagte in einem Interview des britischen Senders Sky News, dass Frauen in Afghanistan künftig nicht wieder dazu verpflichtet sein sollten, in der Öffentlichkeit die Ganzkörperbedeckung Burka zu tragen. Auch das Tragen anderer Formen von Schleiern solle erlaubt sein.

Allerdings: Basieren sollen all diese Zugeständnisse auf den Regeln der Scharia. Und diese sorgt wiederum dafür, dass die Rechte von Frauen faktisch deutlich stärker beschnitten werden, als es in der wohlwollenden Propaganda-Pressekonferenz am Dienstag klang. Und auch der Umgang mit früheren Feinden der Taliban ist ungewiss, noch immer gilt für sie größte Gefahr.

Evakuierungen aus Afghanistan dauern weiter an

Entsprechend groß bleibt die Furcht im Land vor Racheakten und Vergeltungsplänen der Taliban. Soldaten und andere Beschäftigte der frühen afghanischen Regierung gelten, ebenso wie die Ortshelfer, als besonders gefährdet.

Unterdessen ist die Lage am Flughafen von Kabul weiter einigermaßen stabil. Die Evakuierungsflüge von Deutschland und anderen Ländern wie den USA oder Großbritannien wurden am Dienstag fortgesetzt und sollen auch in den kommenden Tagen stattfinden.

Laut US-Regierung haben die Taliban zugesagt, dass auch Zivilisten Zugang zum Flughafen erhalten sollen, um von dort aus das Land zu verlassen. Womöglich noch bis Ende des Monats könnte das Zugeständnis gelten, heißt es aus den USA. (bc/afp)