StromversorgungHabeck trifft wichtige Atomkraft-Entscheidung für Deutschland

Robert Habeck am 11. Januar 2022 bei einer Bundespressekonferenz in Berlin

Robert Habeck am 11. Januar 2022 bei einer Bundespressekonferenz in Berlin

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat am Montag bekannt gegeben, welche Atomkraftwerke als Notreserve dienen sollen.

In Sachen Stromversorgung hat Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck am Montag (5. September 2022) eine wichtige Entscheidung getroffen.

Von den drei verbliebenen Atomkraftwerken in Deutschland sollen zwei bis Mitte April als Notreserve dienen. Das erklärte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck während der Vorstellung der Ergebnisse eines zweiten Netzstresstests.

Zwei AKW sollen bis Mitte April als Notreserve dienen

„Die beiden AKW Isar 2 und Neckarwestheim sollen bis Mitte April 2023 noch zur Verfügung stehen, um, falls nötig, über den Winter einen zusätzlichen Beitrag im Stromnetz in Süddeutschland 2022/23 leisten zu können“, wird der Grünen-Politiker in einer von seinem Ministerium verbreiteten Mitteilung zitiert.

Der zweite Netzstresstest komme zu dem Ergebnis, „dass stundenweise krisenhafte Situationen im Stromsystem im Winter 22/23 zwar sehr unwahrscheinlich sind, aktuell aber nicht vollständig ausgeschlossen werden können“, hieß es in der Mitteilung.

Weil Russland weniger Gas liefert und angesichts stark angestiegener Energiepreise wird in Deutschland seit Monaten über einen möglichen längeren Betrieb der drei verbliebenen Atomkraftwerke in Deutschland diskutiert. Eigentlich war vorgesehen, dass die verbliebenen Meiler Isar 2 in Niederbayern, Emsland in Niedersachsen und Neckarwestheim 2 in Baden-Württemberg zum Jahresende vom Netz gehen.

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Zuvor hatte nicht nur die oppositionelle Union, sondern auch die an der Regierung beteiligte FDP für einen Fortbetrieb der Atomkraftwerke geworben. FDP-Chef und Bundesfinanzminister Christian Lindner forderte noch am Montag den Weiterbetrieb der drei noch produzierenden Kernkraftwerke.

„In diesen Zeiten sollten alle Möglichkeiten genutzt werden, den Strompreis für die Menschen und die Betriebe zu reduzieren“, sagte Lindner der „Süddeutschen Zeitung“. Für die Grünen dagegen gehört die Ablehnung von Atomkraft zur politischen DNA. (dpa)