Spannungen an Grenze nehmen zuRussischer Politiker warnt deutsches Nachbarland: „Das wird böse enden“

Moskau provoziert erneut damit, den Ukraine-Krieg auf die NATO auszuweiten, diesmal drohte der Politiker Andrej Guruljow (r.) im russischen Staatsfernsehen im Gespräch mit Moderator und Propagandist Wladimir Solowjow in Richtung Polen.

Moskau provoziert erneut damit, den Ukraine-Krieg auf die NATO auszuweiten, diesmal drohte der Politiker Andrej Guruljow (r.) im russischen Staatsfernsehen im Gespräch mit Moderator und Propagandist Wladimir Solowjow in Richtung Polen.

Angesichts der zunehmenden Spannungen an der belarussischen Grenze hat ein russischer Abgeordneter im Staatsfernsehen vor kurzem eine deutliche Warnung an Polen ausgesprochen.

von Martin Gätke (mg)

Die russischen Wagner-Söldner, die sich derzeit in Belarus befinden, sorgen weiterhin für einige Sorgen im benachbarten Polen: Das Land befürchtet Provokationen an seiner Ostgrenze und verlegt daher Truppen Richtung Belarus.

Wladimir Putin hat deshalb bereits Drohungen ausgesprochen, nun legt ein russischer Abgeordneter in einer Polittalkshow nach. Warschau reagiert auf derlei Zähnefletschen deutlich.

Ukraine: Moskau provoziert erneut mit Drohungen in Richtung NATO

Moskau provoziert erneut damit, den Ukraine-Krieg auf die NATO auszuweiten: „Leute, das wird böse für Euch enden“, drohte der Politiker Andrej Guruljow im russischen Staatsfernsehen in Richtung Polens. Er sprach am Mittwoch (16. August) mit Putins Chef-Propagandisten Wladimir Solowjow in seiner Talkshow „Voller Kontakt“, die regelmäßig auf Rossija 1 zu sehen ist, über die Lage an der Grenze.

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Guruljow ist Mitglied der Staatsduma, er unterstellt Polen, dass es direkten Zugriff haben wolle auf das Gebiet um die Exklave Kaliningrad. Er behauptete gleichzeitig, ohne weitere Beweise zu liefern, dass die polnischen Behörden versuchen würden, die Kontrolle über Teile der Ukraine zu übernehmen.

Seit Wochen steigen die Spannungen zwischen Polen und der Wagner-Gruppe, die im Ukraine-Krieg an der Seite russischer Truppen gekämpft hat und sich nun nach einer Meuterei im Juni in Belarus aufhält.

Die Präsenz der Söldnertruppe hat die Sorge vor einer Destabilisierung in ganz Ost- und Mitteleuropa geschürt, auch in Polen. Das Land hat erklärt, 2000 weitere Soldaten an die Grenze zu Belarus zu entsenden.

Russland: Politiker fordert Behörden auf, harte Haltung einzunehmen

Guruljow forderte die russischen Behörden auf, eine harte Haltung einzunehmen, wenn Polen seine Truppen in die Nähe von Kaliningrad verlegt. Die polnischen Behörden haben indes erklärt, kein Interesse an der Übernahme der Kontrolle über die Region zu haben.

Guruljow folgt damit dem Narrativ Putins, der inmitten des von ihm selbst angeordneten Angriffskriegs gegen die Ukraine Polen zum wiederholten Male die Absicht vorwarf, die Westukraine besetzen zu wollen. Er behauptete, es gebe Berichte über eine angeblich geplante Schaffung einer polnisch-litauisch-ukrainischen Militäreinheit – ebenfalls ohne weitere Beweise zu nennen. 

Polen wies diese Unterstellungen scharf zurück, bestellte Mitte Juli den russischen Botschafter ins Außenministerium ein. Vizeaußenminister Pawel Jablonski erklärte dazu, die Grenzen zwischen den Ländern seien „absolut unantastbar und Polen ist gegen jegliche Revision“ dieser Grenzen. 

Zeitgleich bereitet sich Polen auf das Schlimmste vor: Ein Sprecher des polnischen Außenministeriums erklärte gegenüber US-Medien, dass das polnische Militär „auf verschiedene mögliche Szenarien vorbereitet sein muss“.