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Sie gibt es live zuAls es um Deutschland geht, sagt russische TV-Moderatorin ungewollt die Wahrheit

Olga Skabejewa in der Sendung „60 Minuten“ des staatlichen Fernsehsenders Rossija 1.

Die russische Propagandistin, Journalistin und Fernsehmoderatorin Olga Skabejewa hat in der Sendung „60 Minuten“ des staatlichen Fernsehsenders Rossija 1 am 14. August ungewollt zugegeben, dass die Krim nicht zu Russland gehört. 

Der Kreml versucht seit Jahren, die Ukraine als Staat zu delegitimieren und ihr insbesondere den Anspruch auf die Krim abzusprechen. Für Russland hat die von ihm annektierte Halbinsel eine große symbolische Bedeutung. Doch ausgerechnet Putins Propagandistin ist es, die in einer Live-Sendung etwas anderes sagt – die Wahrheit. 

von Martin Gätke (mg)

Wer in Russland regelmäßig das staatliche Fernsehen einschaltet, kommt um die Kremlpropaganda längst nicht mehr drumherum: In sämtlichen Talkshows des Landes ist dann vom Kyjiwer Regime die Rede, ein angebliches Nazi-Regime, das die Ukraine beherrsche, so lautet das Narrativ. Der Überfall auf die Ukraine wird dann als Selbstverteidigung dargestellt, nicht nur gegen die vermeintlichen Nazis in der Ukraine, sondern auch im Westen. 

Dieses verquere Argument, sich vor Nazi-Horden schützen zu müssen, hat der Kreml bereits bei der Annexion der Krim vorgeschoben. Und wurde auch in der jüngsten Ausgabe der Polittalkshow „60 Minuten“ ausgebreitet. Der bekannten Fernsehmoderatorin und Propagandistin Olga Skabejewa unterlief dabei ein aus russischer Sicht unangenehmer Fauxpas. 

Russland: Staatssender spricht über mögliche Taurus-Lieferung

Der Schwerpunkt der Sendung lag diesmal auf den Marschflugkörpern vom Typ Taurus, über deren mögliche Lieferung in die Ukraine Deutschland aktuell diskutiert. Dafür wurden verschiedene Ausschnitte aus ZDF-Interviews und deutschen Fernsehbeiträgen in der russischen Sendung gezeigt.

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„Es gab gerade eine Diskussion über die Taurus-Raketen. Die Entscheidung ist praktisch gefallen“, erklärt der Talkgast Alexander Stepanow in der Sendung. Er ist ein Berater im russischen Institut für China und Asien. Anschließend kommt er auf die mögliche Reichweite der Marschflugkörper zu sprechen. 

„Den Zahlen zufolge beträgt die Reichweite der Rakete 500 Kilometer“, so Stepanow weiter. „Aber tatsächlich ist das Potenzial der Taurus-Raketen weitaus größer – bis zu 750 Kilometer. Und wenn man die Kapazität der Treibstofftanks hinzurechnet, sind das weitere 15 Prozent. Das erhöht die Reichweite auf 900 Kilometer.“

Russland: TV-Moderatorin sagt ungewollt die Wahrheit

Tatsächlich können die Marschflugkörper eine Reichweite von mehr als 500 Kilometer erreichen – und Bunker sowie andere gut gesicherte Anlagen wie Munitionsdepots zerstören. Die Bundesregierung fürchtet, dass die Ukraine deutsche Raketen auf russisches Territorium schießt. Eine Überlegung: Das Waffensystem könnte so umprogrammiert werden, dass seine Reichweite eingeschränkt ist. Und beispielsweise nur 300 Kilometer weit fliegen kann.

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Olga Skabejewa ging anschließend auf die Reichweite der Raketen ein – und darauf, dass sie möglicherweise Russland treffen könnten. „Natürlich werden sie nicht das Territorium der Russischen Föderation angreifen“, erklärte sie. „Denn das wäre der eigentliche dritte Atomkrieg. Also werden sie wahrscheinlich die Krim treffen, wenn man die Bilder betrachtet, die wir immer öfter sehen“, sagte die Moderatorin weiter. Und sagte damit, dass die Krim gar nicht – anders als es der Kreml gerne darstellt – zu Russland gehört.

Halt, jetzt trennen sie gerade das russische Territorium vom Territorium der Krim, warf Stepanow noch ein. Doch schnell wurde die Diskussion über technische Details der Rakete fortgesetzt. Interessantes Detail: Olga Skabejewa deutete an, dass die Krim nicht zu Russland gehört, gerade als sie auf einer riesigen Weltkarte stand, die unter ihren Beinen auf den Studioboden projiziert worden war. Zu sehen: das ukrainische Territorium in Rot, das russische Territorium in Blau – inklusive Krim. 

Die Gegenoffensive der Ukraine zur Rückeroberung der von Russland eroberten Gebiete läuft nun schon seit drei Monaten. Der Fokus liegt dabei vor allem auf den östlichen und südlichen Regionen der Ukraine, auch auf der Krim wurden zuletzt Explosionen gemeldet.