Nach der Promi-Hochzeit von Finanzminister Christian Lindner haben Hunderte junge Menschen auf Sylt gegen gegen die ungleiche Verteilung von Reichtum demonstriert und dabei für einen Polizeieinsatz gesorgt.
Nach Lindner-HochzeitLinke Aktivisten demonstrieren auf Sylt: „Wir nehmen euch alles weg“
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Teilnehmer einer Demonstrantion des Bündnisses „Wer hat, der gibt“ halten ein Schild mit der Aufschrift „Tax The Rich!“.
Mit einem Marsch über die vor allem auch bei Wohlhabenden beliebte Nordseeinsel Sylt haben am Samstag linke Aktivisten für mehr soziale Gerechtigkeit demonstriert. Nach Schätzungen der Polizei beteiligten sich etwa 400 zumeist junge Menschen an der Protestaktion.
Die Organisatoren selbst sprachen von rund 500 Teilnehmern. Den Angaben zufolge verlief der Marsch von Westerland nach Kampen bis zum Nachmittag friedlich. Der Zug der Demonstranten war gegen 14.30 Uhr mit etwa einstündiger Verspätung gestartet. Die Polizei war in sichtbarer Präsenz auf der Insel vertreten.
Demo auf Sylt – Aktivisten fordern Umverteilung von Reichtum: „Tax the rich!“
Zu der Aktion aufgerufen hatte das Bündnis „Wer hat, der gibt“, um Forderungen nach einer Umverteilung von Reichtum zu bekräftigen. „Auf Sylt bejubeln sich Reiche für Leistungen, die sie nicht erbracht haben, und vererben Geld, das sie nicht verdient haben“, heißt es in dem im Internet veröffentlichten Aufruf. Andernorts sei das Armutsniveau derweil auf einem Rekordhoch, die rapide steigenden Preise trieben immer mehr Menschen in die Existenzangst.
Auf den Plakaten, die die Aktivisten über die bei Prominenten und Wohlhabenden beliebten Insel trugen, war unter anderem „Wir können uns die Reichen nicht mehr leisten“ oder „Tax the rich“ (Besteuert die Reichen, Anm. d. Red.) zu lesen.
Andere Spruchbänder riefen sogar, teils spielerisch, zu zivilem Ungehorsam auf. Auf einem Schild stand etwa „Sylt entern“, auf einem anderen war zu lesen „Wir nehmen euch alles weg“.
Erst Anfang Juli war mit der Hochzeit von Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) auf Sylt die Insel wieder ins Rampenlicht geraten. Damals war eine Gruppe von Punks mit dem Ziel angereist, die Feier zu stören. Doch hatten sie sich für ihren lautstarken Protest laut Polizei das falsche Hotel ausgesucht. (mac/dpa)