„Wie eine Essensschlacht“Letzte Generation zerhackt Golfplatz auf Sylt – das ist die Begründung

Teilnehmer und Teilnehmerinnen eines Protestmarsches der Letzten Generation gehen um den Leipziger Ring und halten Banner in der Hand, hier im Mai 2023.

Die Letzte Generation setzte ein Zeichen auf einem Golfplatz auf Sylt. 

Die Letzte Generation setzt ihren Protest gegen Reiche fort. Auf Sylt haben die Aktivisten und Aktivistinnen nun eine Aktion auf einem Golfplatz gestartet, um auf den Zusammenhang von Reichtum und Klimawandel hinzuweisen.

Löcher in den Boden einer Golf-Bahn gebuddelt. Dazu Blumen und einen Baum gepflanzt. Dort, wo gerade noch eine Golf-Fahne stand, steht nun ein Schild mit der Aufschrift „Naturschutzgebiet“. Auf dem Insel-Dorf Hörnum auf Sylt haben Klima-Aktivistinnen und -Aktivisten am Mittwoch (14. Juni 2023) deutliche Spuren hinterlassen.

„Hiermit erklären wir den Golfplatz Budersand auf Sylt zum Naturschutzgebiet“, schrieb die Letzte Generation bei Twitter. Mit orangen Warnwesten, breiten Bannern und Spaten in der Hand demonstrierten die Aktivistinnen und Aktivisten auf dem Golfplatz auf Sylt. Doch die Gruppe wurde dort nicht das erste Mal aktiv.

Klima-Aktivistinnen und -Aktivisten zerstören Golfplatz auf Sylt

Insgesamt fünf Personen wurden bei der Aktion in Gewahrsam genommen. Der ‚Bild‘ teilte Oberstaatsanwalt Bernd Winterfeldt mit: „Gegen vier Beschuldigte wird bereits wegen des Vorfalls am Sylter Flughafen vom 6. Juni ermittelt.“ Dort hatte die Gruppe einen Privat-Jet mit Farbe besprüht und einen hohen Schaden verursacht. 

So entstand auch bei der Golfplatz-Aktion ein Schaden im vierstelligen Bereich, erklärte ein Polizeisprecher. Doch warum ausgerechnet ein Golfplatz? Die Letzte Generation erklärte die Gründe für die Aktion auf Twitter folgendermaßen: „Ein Golfplatz wie dieser verbraucht so viel Wasser wie 750 Menschen in Deutschland pro Jahr.“

Sehen Sie hier die Twitter-Beiträge der Letzten Generation zur Golfplatz-Aktion:

„Gleichzeitig steuern wir auf den fünften Dürresommer in Folge zu“, so die Aktivistinnen und Aktivisten weiter. „In Berlin wird bereits an einem Notfallplan zur Rationierung von Wasser gearbeitet. Ein Golfplatz in der Klimakrise ist wie eine Essensschlacht mitten in einer Hungersnot.“

Doch das war noch nicht alles. Auf Twitter schreibt eine Aktivistin weiter: „New York erstickt im Rauch von Waldbränden. Die Reichsten verursachen Jahr für Jahr tausendmal so viele Emissionen wie die deutschen Durchschnittsbürger.“ Die 31-Jährige forderte: „Kanzler Scholz muss die Verschwendung der Reichsten endlich beenden.“

Doch mit welchen Folgen müssen die Klima-Aktivistinnen und -Aktivisten nach der Beschädigung des Golfplatzes nun rechnen? Verhaftet wurden sie jedenfalls nicht. „Die Voraussetzungen für eine Untersuchungshaft liegen nach Prüfung der zuständigen Staatsanwaltschaft nicht vor. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wurden die Personen wieder entlassen und auf das Festland begleitet“, so der Oberstaatsanwalt weiter zu „Bild“. (js)