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Kampfjets für die UkraineUSA legen überraschende Kehrtwende hin – springt ein deutscher Nachbar ein?

Bislang zeigten sich die USA offen für weitere Waffenlieferungen an die Ukraine und schlossen auch Kampfflugzeuge nicht aus. Das hat sich nun geändert. Jetzt ruhen die Hoffnungen von Präsident Wolodymyr Selenskyj auf Frankreich.

US-Präsident Joe Biden lehnt die Lieferung von Kampfjets vom Typ F-16 an die Ukraine ab. Auf die Frage von Journalisten, ob er für eine Lieferung dieser Flugzeuge sei, antwortete Biden am Montag (31. Januar 2023) in Washington mit „Nein“. Dagegen schließt Frankreich eine Lieferung von Kampfjets an Kyjiw nicht aus. Brasilien wiederum machte beim Besuch von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) klar, dass es keine Munition liefern wolle.

Nach der erst in der vergangenen Woche erfolgten Zusage von schweren Kampfpanzern drängt die ukrainische Führung ihre westlichen Verbündeten derzeit mit Nachdruck zur Lieferung von Kampfjets. Dies lehnte Biden nun ab und rückte damit Aussagen seines stellvertretenden Nationalen Sicherheitsberaters Jon Finer gerade. Dieser eine Lieferung von F-16-Jets zuvor nicht kategorisch ausgeschlossen.

Liefert jetzt Frankreich Kampfjets an die Ukraine?

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sagte seinerseits zu möglichen Kampfflugzeugen für Kyjiw „Grundsätzlich ist nichts verboten.“ Zugleich warnte er bei einem Besuch in Den Haag vor dem Risiko einer Eskalation und nannte eine Reihe von „Kriterien“, die erfüllt werden müssten.

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Zunächst müsse Kyjiw vor der Lieferung von Kampfjets eine offizielle „Anfrage“ stellen, sagte Macron. Dies habe die Ukraine „bislang nicht getan“. Zudem dürften die Waffen „nicht eskalierend“ sein und „keinen russischen Boden berühren, sondern ausschließlich die Abwehrfähigkeit unterstützen“. Auch dürfe jegliche Waffenlieferung „die Kapazität der französischen Streitkräfte nicht schwächen“.

Der niederländische Regierungschef Mark Rutte betonte seinerseits, es gebe „kein Tabu, aber es wäre ein großer Schritt“, wenn Kampfflugzeuge an Kyjiw geliefert würden. Auch die Niederlande hätten bislang keine entsprechende Anfrage aus Kyjiw erhalten.

Für Deutschland hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) eine Lieferung von Kampfflugzeugen an Kyjiw wiederholt ausgeschlossen und vor einem „ständigen Überbietungswettbewerb“ in der Debatte um Waffenlieferungen gewarnt. Scholz und Biden hatten erst in der vergangenen Woche nach langem Zögern der Ukraine schwere Kampfpanzer vom Typ Leopard 2 und Abrams zugesagt. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bat die Verbündeten seines Landes daraufhin auch um Kampfflugzeuge. Auch den Wunsch nach Kriegsschiffen und U-Booten hat Kyjiw bereits geäußert.

Lage in der Ukraine spitzt sich zu: Befürchtung vor neuen Angriff Russlands

Russland war am 24. Februar vergangenen Jahres im Nachbarland einmarschiert. Zu Spekulationen, dass Biden für den Jahrestag der Aggression nach Europa reisen könnte, äußerte sich der US-Präsident nicht. Er kündigte zwar eine Reise in das an die Ukraine angrenzende Polen an - ohne aber ein konkretes Datum zu nennen. „Ich werde nach Polen gehen. Ich weiß aber nicht wann.“

Die ukrainische Regierung befürchtet, dass Russland seine Angriffe im Vorfeld des Jahrestages nochmals verstärken wird. Zuletzt hatte Kyjiw bereits von immer stärkeren Druck der Aggressoren im Osten des Landes berichtet. Berichte über ein Vorrücken russischer Truppen nahe der Stadt Wuhledar in der Donezk-Region dementierte die ukrainische Armee aber am Montag.

Angesichts der heftigen Kämpfe verringern sich die Munitionsreserven der ukrainischen Truppen nach eigenen Angaben zusehends. Frankreich und Australien kündigten nun eine gemeinsame Rüstungslieferung an. Mehrere tausend 155mm-Granaten sollen gemeinsam für die Ukraine produziert werden, erklärten die Verteidigungsminister Sébastien Lecornu und Richard Marles in Paris. Norwegen kündigte seinerseits an, einen Teil seiner in Deutschland produzierten Leopard-2-Panzer „so schnell wie möglich“ an die Ukraine liefern zu wollen.

Brasilien dagegen will weiter keine Waffen und keine Munition liefern. Dies machte am Montag der neue Präsident Inácio Lula da Silva klar, der in Brasília Bundeskanzler Scholz empfing. „Mein Vorschlag ist es, eine Gruppe von Ländern zu gründen, die sich mit der Ukraine und Russland um den Verhandlungstisch versammeln“, sagte der Staatschef. Brasilien hat den russischen Einmarsch in die Ukraine zwar verurteilt, sich den westlichen Wirtschaftssanktionen gegen Moskau aber nicht angeschlossen. Im Vorfeld des Scholz-Besuches hatte es aus Berlin geheißen, der Bundeskanzler wolle Lula zu mehr Unterstützung für die Ukraine drängen. (mac/afp)