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„Peinlich, ganz ehrlich“Karl Lauterbach entsetzt, er attackiert Wagenknecht mit scharfen Worten

Karl Lauterbach (SPD), Gesundheitsexperte, nimmt an der Sitzung des Bundestags teil.

Karl Lauterbach (SPD), Gesundheitsexperte, nimmt Mitte November an der Sitzung des Bundestags teil. Er lieferte sich mit der Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht einen Schlagabtausch.

Auf der einen Seite der Warner, auf der anderen Seite die Skeptikerin: SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach liefert sich einen hitzigen Schlagabtausch mit der Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht, die als Gegnerin einer Impfung gilt. Er attackierte sie auf Twitter mit scharfen Worten.

von Martin Gätke (mg)

Dieser Streit geht in die nächste Runde – und ist ein Symbol dafür, wie Corona und die Impfdebatte unsere Gesellschaft spaltet: Auf der einen Seite steht der ewige Warner Karl Lauterbach. Auf der anderen Seite die Skeptikerin Sahra Wagenknecht.

Nachdem die beiden Anfang November bei „Anne Will“ aneinander gerieten, geht der Zoff nun im Netz weiter. 

Der Grund: Die Linken-Politikerin hat auf Twitter erklärt, dass den Geimpften mit der 2G-Regel eine „falsche Sicherheit“ eingeredet werde. Ihre Meinung unterlegte sie mit einem Zitat des Virologen Alexander Kekulé. Der erklärte in einem Interview mit „Welt“, „dass die Ansteckungsgefahr bei vorsichtigen Ungeimpften geringer ist als bei denjenigen Geimpften, die glauben, ihnen könne nichts passieren.“

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Karl Lauterbach antwortete prompt auf diesen Tweet und war um klare Worte nicht verlegen: „Peinlich, ganz ehrlich“, schrieb er. „Der ‚vorsichtige Ungeimpfte‘ existiert nicht. Wer sich nicht impfen lässt ist grundsätzlich nicht vorsichtig. Er riskiert das Leben anderer Menschen.“

Karl Lauterbach und Sahra Wagenknecht: Impf-Debatte spaltet

Vor einigen Wochen ging es auch bei „Anne Will“ um die Impfdebatte und darüber, wie sehr sie die Menschen in der Corona-Pandemie spaltet. Sahra Wagenknecht, die sich bisher nicht hat impfen lassen, erklärte in der Talkshow, dass sie sich Sorgen mache um Nebenwirkungen und Langzeitfolgen. Sie würde sich erst impfen lassen, wenn ein Totimpfstoff auf dem Markt sei. Es handele sich um „neuartige Impfungen“ im Vergleich zum „klassischen Impfstoff.“ Wagenknecht: „Jetzt bekommen wir einen genetischen Code geimpft. Das ist ein anderes Verfahren.“

Lauterbach wiederum entgegnete, dass die Impfstoffe sehr gewissenhaft geprüft worden seien. „Wir verschweigen hier nichts. Es ist noch nie so gewesen, dass eine Nebenwirkung sehr spät aufgetreten ist.“ Dass man nichts über diese Impfstoffe wisse, sei also falsch. Auch weil Vektorimpfstoffe „schon ewig eingesetzt“ werden. Totimpfstoffe, so erklärte er, hätten da ein größeres Risiko für Nebenwirkungen. 

Karl Lauterbach zu Wagenknecht: „Sie erzählen Unsinn!“

Beide stritten sich auch darum, wie der Schutz des Impfstoffes zu werten ist: Schützt man nur sich selbst? Ist es ein Akt der Solidarität? Wagenknecht beklagte eine „moralisch aufgeladene“ Debatte, sie sprach auch über den Fall Kimmich. „Jeder soll das für sich selbst entscheiden.“ Aus ihrer Partei hatte es daraufhin zum Teil scharfe Kritik gegeben. Auch Lauterbach erklärte wiederholt, dass eine Impfung auch die Mitmenschen schützen.

Doch besonders eine Aussage von Wagenknecht erzürnte den Gesundheitsexperten: Sie meinte, Mittdreißiger hätten ein geringeres Risiko, an Covid zu erkranken. Auch Long Covid sei umstritten. „Sie erzählen Unsinn! Das ist eine Krankheit, die auch bei Mittdreißigern gefährlich ist“, so Lauterbach. Und auch die Langzeitfolgen von Covid seien unbestritten. „Es ist unklar, ob sich diese Menschen überhaupt jemals erholen.“

Wagenknecht verteidigt Aussagen zu Corona-Impfung

Die Ex-Fraktionschefin der Linken hat ihre Aussagen zur Corona-Impfung später gegenüber dem „Spiegel“ verteidigt. Sie sehe sich nicht als Corona-Leugnerin.

„Ich halte es für unverantwortlich, die Gefahren von Covid-19 zu leugnen. Weltweit sind Millionen Menschen daran gestorben“, schrieb Wagenknecht. Sie weise nur darauf hin, dass der Impfstoff neuartig und schwer einzuschätzen sei. Die Polarisierung der Gesellschaft erreiche außerdem zur Zeit „beängstigende Ausmaße“. Das „gängige Narrativ“, „dass die Ungeimpften daran schuld seien, dass wir immer noch nicht zur Normalität zurückkehren können, schürt Panik, Angst und Hass.“ (mg)