„Hart aber fair“Ex-Ministerin mit hartem Corona-Statement – „alleine sterben lassen“

Kristina Schröder diskutiert am Montagabend (7. Februar 2022) bei „Hart aber fair“.

Kristina Schröder diskutiert am Montagabend (7. Februar 2022) bei „Hart aber fair“.

Bei „Hart aber fair“ wurde am Montagabend wieder über die Corona-Pandemie diskutiert. Vor allem die Aussage der Ex-Familienministerin sorgte für Diskussionen.

von Matthias Trzeciak (mt)

Die Pandemie in uns - wann kommt die Zeit, von Corona loszulassen? So lautete das Thema von „Hart aber fair“ am Montagabend (7. Februar 2022)

Die Gäste in der ARD-Talkshow „Hart aber fair“ mit Moderator Frank Plasberg (64):

  • Markus Blume (CSU, Generalsekretär)
  • Katrin Göring-Eckardt (B'90/Grüne, Vizepräsidentin des Deutschen Bundestags)
  • Kristina Schröder (Kolumnistin bei der Tageszeitung „Die Welt“, Bundesfamilienministerin für die CDU von 2009 bis 2013)
  • Dr. Cihan Çelik (arbeitet als Oberarzt und Facharzt für Innere Medizin und Pneumologie auf der Corona-Isolierstation im Klinikum Darmstadt)
  • Christina Berndt (Wissenschaftsredakteurin bei der „Süddeutschen Zeitung“)
  • Marc-Christoph Wagner (Deutscher, mit einer Dänin verheiratet, lebt mit seiner Familie in Kopenhagen, Abteilungsleiter im dänischen Louisiana Museum of Modern Art)

Ein Augenmerk: die skandinavischen Länder. So soll der Ex-ARD-Korrespondent Marc-Christoph Wagner Dänemarks Weg erklären. Inzidenz von 5000, trotzdem wird in Clubs gefeiert, trotzdem ist Einkaufen ohne Maske möglich – und auf den Intensivstationen der Krankenhäuser kaum Covid-Patienten. Wie kommt das, will Plasberg wissen.

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Dänemark-Kenner in „Hart aber fair“: „Sind in einer anderen Phase“

„Wir sind in einer anderen Phase, Omikron war bei uns schneller da“, erklärt Wagner. „Man hat ein großes Zutrauen in den dänischen Staat. Der Däne ist eine lustige Kombination aus dickköpfig, antiautoritär, liberal-individualistisch, andererseits aber gemeinschaftsorientiert und solidarisch.“

„Dänemark hat eine Booster-Quote der über 60-Jährigen von fast 96 Prozent, wir sind da nur bei knapp über 70 Prozent“, fügt Intensivarzt Dr. Cihan Çelik hinzu. Seine Prognose: „Auch hier werden diese Öffnungsschritte wahrscheinlich vorbereitet werden. Aber da, wo Dänemark seine Lücken geschlossen hat, stehen sie bei uns noch offen.“

Ex-Familienministerin Kristina Schröder vermutet noch etwas anderes: „Der dänische Weg hat wesentlich weniger als wir auf die Angstkommunikation gesetzt. Gerade von der Politik wurde ganz stark Angst instrumentalisiert, um eine möglichst große Folgsamkeit zu den Maßnahmen zu erreichen!“

„Hart aber fair“: Ex-Ministerin Kristina Schröder spricht von Angstkommunikation

„Wir haben alles dem einen Ziel untergeordnet, die Infektionszahlen möglichst gering zu halten. Dafür haben wir Dinge gemacht, die wir uns vor zwei Jahren nicht hätten vorstellen können. Wir haben Menschen alleine sterben lassen!“

Vor allem das Statement sorgt auf Twitter für Diskussionen. „Frau Schröder hat recht. Wir haben Menschen, vor allem ältere, alleine sterben lassen. In der Runde schien das niemanden wirklich zu interessieren“, schreibt ein User.

Viele Twitter-Reaktionen zum Statement von Kristina Schröder

Ein anderer schreibt: „Man hat Menschen nicht nur alleine sterben lassen, sondern auch die Angehörigen in der Trauer alleine gelassen! Als mein Bruder Ende April 2020 beerdigt wurde, durften 8 Personen zur Beerdigung! Infektionsschutz? Wohl kaum! 5 Tage vorher hatte man die Baumärkte wieder geöffnet!“

Ein weiterer User ist sogar der Meinung: „Wir haben uns in den vergangenen 30 (oder 77) Jahren nur verstellt. Die Politiker, Medien und viele Bürger in Deutschland haben während der Pandemie ihr wahres Gesicht gezeigt. Dieser Totalitarismus steckt immer noch in uns drin. Wir haben nichts aus der Vergangenheit gelernt.“

Fazit vieler Zuschauer und Zuschauerinnen: „Kristina Schröder, der Lichtblick in der Runde.“ Lob gibt es auch von einem weiteren Twitter-User: „Gutes Statement, Frau Schröder. Ohne Wenn und Aber.“