Entblößte BrustFoto von grüner Spitzenbeamtin sorgt für Wirbel

Mutterschaft und Schwangerschaft, das ist ein Herzensthema von Laura Sophie Dornheim (Grüne) – die Politikerin gibt seit Jahren auch private Einblicke in ihr Leben. Das zeigt sie nun auch mit einem Foto auf ihrem reichweitenstarken Twitter-Account, der für reichlich Diskussion sorgt.

Darf man das? Oder besser nicht? Wenn es darum geht, das Großziehen von Kindern mit dem Arbeitsplatz in Einklang zu bringen, verfolgt Laura Sophie Dornheim einen pragmatischen Ansatz. 

Seit September 2021 ist die 39-jährige IT-Referentin der Stadt München, wurde damit Chefin von über 1.200 Mitarbeitenden, die etwa die Stadtverwaltung bei der Digitalisierung unterstützen oder Münchens Digitalisierungsstrategie verantworten. Zudem ist Dornheim auch zweifache Mutter und Feministin – und setzt sich aktiv für mehr Diversität und die Rechte der Frauen ein. 

Grüne Politikerin sorgt mit Still-Foto am Arbeitsplatz für Wirbel

Dafür gibt sie auch mitunter sehr intime Einblicke in ihr Privatleben: Dornheim selbst hat Anfang des Jahres einen Ratgeber für Schwangerschaftsabbrüche herausgebracht, spricht seit Jahren öffentlich über ihren eigenen Schwangerschaftsabbruch – für sie ebenso die „richtige Entscheidung“ wie später zwei Kinder zu bekommen, wie sie sagt.

Alles zum Thema Twitter

Am Mittwoch (14. Juni) entschied sich die zweifache Mutter dafür, auf Twitter ein Foto aus ihrem Alltag hochzuladen, das sie mit ihrem Sohn zeigt. 

Hier das Foto ansehen:

Dornheim sitzt am Laptop, hat ihre Brust entblößt, um ihr Kind zu füttern. Ein Foto, das für jede Menge Diskussion sorgte. „Stillen ist etwas sehr Intimes und sollte es auch bleiben. Muss man sowas wirklich posten?“, lautet ein Kommentar dazu. „Möchten Sie uns demonstrieren, wie wichtig Sie sind, dass Sie nicht mal 20 Minuten Ihr Kind stillen können?“, heißt es hämisch an anderer Stelle.

Grüne Politikerin postet Still-Foto, dafür gab es auch Lob

Dornheim selbst erklärte zu den Beiträgen, dass sie nicht gedacht habe, „dass ein Foto einer stillenden Berufstätigen im Jahr 2023 noch so kontrovers ist.“ Die Aufnahme mit ihrem Sohn sei bereits zwei Jahre alt, im Zuge einer Twitter-Foto-Aktion (Drop a cool pic that someone took of you doing your job. Zu Deutsch: Poste ein cooles Foto, das jemand von dir während der Arbeit gemacht hat) hat sie es veröffentlicht.

Für diese Entscheidung gab es neben der Kritik auch jede Menge Lob und Respekt-Bekundungen: „Es ist ein wunderschönes Bild! Und ich freue mich immer zu sehen, wenn Frauen ‚trotz Mutterschaft‘ die Möglichkeit haben, ihrem Beruf nachzugehen. Genau das muss selbstverständlicher werden“, heißt es dort.

Dornheim kandidierte bei der Bundestagswahl in Berlin für die Grünen, ist Doktorin der Gender Studies und netz- und digitalpolitisch sehr aktiv. Auch in ihrem aktuellen Job wolle sie als Feministin für mehr Diversität eintreten, erklärte sie. Seither werden neun von 15 Referaten der Stadtverwaltung in München von Frauen geleitet. (mg)