Gaza-KriegHamas veröffentlicht Geisel-Video – Wadephul auf dem Weg nach Israel

Demonstranten entzünden Fackeln während einer Demonstration, die die sofortige Freilassung der von der Hamas im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln und ein Waffenstillstandsabkommen fordert. Eine Frau hält ein Schild mit der Aufschrift "We can safe the rest".

Demonstrierende entzünden Fackeln während einer Demonstration, die die sofortige Freilassung der von der Hamas im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln und ein Waffenstillstandsabkommen fordert. 

Der Krieg im Gazastreifen hält weiter an. Jetzt wurde ein Video von Hamas-Geiseln veröffentlicht. Der neue deutsche Außenminister Wadephul wird derweil in Israel erwartet.

Die Hamas hat am Samstag (10. Mai 2025) ein Video von zwei israelischen Geiseln veröffentlicht. Wie das Forum der Geisel-Familien mitteilte, handelt es sich bei den beiden Männern, die in dem gut dreiminütigen Video zu sehen sind, um den 36-jährigen Elkana Bohbot und den 24-jährigen Josef-Haim Ohana, die am 7. Oktober 2023 von Kämpfern der islamistischen Palästinenserorganisation vom Nova-Musikfestival in den Gazastreifen verschleppt wurden.

Veröffentlicht wurde das Video vom bewaffneten Arm der Hamas, den Essedin-al-Kassam-Brigaden. Israelische Medien verbreiteten es nach einer Freigabe durch das Geisel-Forum. Unklar ist, wann genau es aufgenommen wurde.

Hamas veröffentlicht Geisel-Video

Einer der Männer, bei dem es sich offenbar um Bohbot handelt, liegt darin sichtlich geschwächt unter einer Decke am Boden. Der zweite Mann, bei dem es sich offenbar um Ohana handelt, sitzt im Schneidersitz und spricht auf Hebräisch in die Kamera.

Seinem Begleiter gehe es körperlich und psychisch sehr schlecht, berichtet er. Dann fordert er die israelische Regierung auf, den Gaza-Krieg zu beenden und die Freilassung der verbliebenen Geiseln zu erreichen.

Am Samstagabend demonstrierten in Tel Aviv erneut zahlreiche Israelis für eine Freilassung der Geiseln. Auf Plakaten forderten sie zudem ein Ende des Kriegs im Gazastreifen.

Die Hamas und mit ihr verbündete Kämpfer hatten bei ihrem Großangriff auf Israel am 7. Oktober 2023 rund 1200 Menschen getötet und 251 Menschen als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. 58 Geiseln befinden sich weiterhin in der Gewalt der Islamisten, 34 von ihnen sind nach Angaben der israelischen Armee bereits tot.

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hatte am Mittwoch gesagt, 21 Geiseln seien „mit Sicherheit“ noch am Leben. „Es gibt drei weitere, über deren Status wir leider nichts wissen“, fügte er in einem Online-Video hinzu.

Die Bundesregierung geht nach Angaben aus dem Auswärtigen Amt von einer einstelligen Zahl an Geiseln mit Deutschland-Bezug aus, die sich noch im Gazastreifen befinden. Der neue Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) trifft am Sonntag bei einem Besuch in Israel seinen Kollegen Gideon Saar und Ministerpräsident Netanjahu. Außerdem will Wadephul die Holocaust-Gedenkstätte Jad Vashem besuchen. (afp)