Extrem-LockdownCorona: Chinesische Bevölkerung leidet aktuell brutal

Ein Mann in einem Schutzanzug steht inmitten leerer Straßen in einem abgesperrten Gebiet im Bezirk Jingan im Westen von Shanghai.

China setzt bei der Bekämpfung des Coronavirus auf eine Null-Covid-Strategie. Das Foto stammt vom 4. April 2022.

Shanghai ist eine Geisterstadt. Die Menschen leiden, dürfen ihre Wohnungen nicht verlassen und müssen teilweise hungern. Der Grund: Die Null-Covid-Politik der Volksrepublik China.

Die Situation für die chinesische Bevölkerung China ist prekär, denn auch dort ist das Coronavirus wieder auf dem Vormarsch. Zwar sind die Infektionszahlen nicht annähernd so hoch wie beispielsweise in Deutschland, dennoch sind einige chinesische Städte mit einem Extrem-Lockdown belegt worden.

Betroffen sind unter anderem die Metropolen Shanghai, Changchun und Shenyang in Nordostchina, in denen insgesamt rund 38 Millionen Einwohner leben.

Corona aktuell: In China leiden  Menschen Hunger wegen des Lockdowns

Wegen Chinas strikter Null-Covid-Politik gelten beispielsweise in Shanghai seit dem 28. März 2022 weiträumige Ausgangssperren. Die Menschen sind gezwungen, in ihren – teilweise sehr kleinen –Wohnungen zu bleiben. Auf den leergefegten Straßen ist kein Mensch zu sehen – zumeist nicht einmal Polizeikräfte: Stattdessen patrouillieren Roboterhunde durch die Gassen Shanghais und befehlen per Megaphon, dass die Bewohnerinnen und Bewohner ihre Häuser nicht verlassen dürfen.

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Weil es den Menschen nicht erlaubt ist, zum Supermarkt zu gehen, kümmert sich der Staat um die Versorgung der Bevölkerung. Doch das gelingt nur bedingt gut. Manche Bewohnerinnen und Bewohner bekommen nur unregelmäßig Lieferungen nach Hause. Oftmals werden Bestellungen unbegründet storniert, Menschen müssen hungern oder teilweise offenbar sogar verhungern.

Verlassen dürfen die Menschen ihre Wohnungen nur dann, wenn sie von der Regierung zu einem Massentest zitiert werden. Dort stehen sie dann stundenlang mit anderen Menschen in einer Schlange. Ein Prozedere, das in Anbetracht des Super-Lockdowns absurd wirkt.

Die Moral der Bevölkerung sinkt entsprechend und die Wut auf die Kommunistische Partei Chinas steigt. Zum Hohn fordert die Regierung die Menschen auf, sich an die Fenster zu begeben und die Staats-Partei zu besingen.

Für reichlich Empörung sorgte außerdem, dass positiv auf Corona getestete Kinder (und Kleinkinder) von ihren Eltern getrennt worden sein sollen, um isoliert zu werden.

US-Regierung warnt vor Reisen nach Shanghai

Angesichts des Corona-Ausbruchs in Shanghai und der dort geltenden Corona-Maßnahmen warnt die US-amerikanische Regierung um Präsident Joe Biden nun seit 9. April 2022 vor Reisen in die chinesische Metropole und erlaubt den Mitarbeitern im dortigen Konsulat die Ausreise.

Die chinesische Regierung hat die USA wegen ihrer Äußerungen über die chinesische Corona-Politik scharf kritisiert. Chinas Seuchenbekämpfungspolitik sei „wissenschaftlich und effektiv“, erklärte der Sprecher des Außenministeriums, Zhao Lijian. Peking weise die „unbegründeten Anschuldigungen“ der US-Botschaft in China entschieden zurück. (jm/dpa/afp)