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Corona-TestsKatastrophen-Bilanz: Nur drei Länder sind noch mieser

Ein Mitarbeiter führt an einer Corona-Teststelle einen Schnelltest durch. Foto aus Frankfurt am Main vom 24. Januar 2022.

Deutschland zählt im europäischen Vergleich zu den Schlusslichtern bei der Anzahl der PCR-Testungen. Das Foto zeigt eine Corona-Teststelle in Frankfurt am Main am 24. Januar 2022.

In Deutschland werden die PCR-Tests knapp. Die Bundesregierung beschloss daher am Montag (24. Januar 2022) eine Priorisierung bei der Testung. Doch in vielen Ländern läuft es ganz anders...

Lange galt Deutschland als Vorzeigeland im Umgang mit Corona. Diesen Status hat Deutschland allerdings spätestens seit diesem Winter verloren. Die Zahlen explodieren: Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt rasant und es gibt täglich neue Corona-Infektionen im sechsstelligen Bereich. Und nun sind auch noch die PCR-Tests knapp.

Das zwang die Bundesregierung jetzt zu einigen neuen Maßnahmen – zum Leidwesen der Bürger, die nur noch erschwert an einen PCR-Test kommen. So wurde schon am Samstag (22. Januar 2022) beschlossen, dass es bei einer roten Corona-Warn-App keinen kostenlosen PCR-Test mehr geben soll. Die vorhandenen Testkapazitäten sollen für bestimmte Gruppen wie Krankenhauspersonal priorisiert werden. Noch ist unklar, wann die Regelung in Kraft tritt.

Deutschland zählt zu den Schlusslichtern bei Anzahl der PCR-Testungen

Allgemein zählt Deutschland zu den Schlusslichtern, wenn es um die Anzahl der PCR-Testungen in Europa geht. Nur Rumänien, Ungarn und Polen führen weniger Tests durch, wie das Wissenschaftsmagazin „Quarks“ berichtet (siehe Grafik). 

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Demnach liegt Deutschland mit 2164 PCR-Tests pro 100.000 Einwohner (Stand: 24. Januar 2022) im europäischen Vergleich deutlich hinter Österreich mit 89.543 Tests pro 100.000 Einwohner. Auch Dänemark, Griechenland, Frankreich, Niederlande und Spanien sind Deutschland weit voraus. 

Gerade in der österreichischen Hauptstadt Wien läuft die PCR-Testung auf Hochtouren. Das liegt auch daran, dass die Stadt auf unbürokratische Vorgänge setzt. Der PCR-Test ist zu Hause durchführbar – und zwar ganz einfach mittels einer Gurgellösung.

Dazu müssen die Bürger sich über das Smartphone einloggen und während eines einminütigen Selfie-Videos eine Salzlösung gurgeln. Diese spucken sie in ein Röhrchen, das sie im Drogerie- oder Supermarkt abgeben können. Das Testergebnis ist oft schon nach zehn Stunden vorhanden – auch weil die Labore Tag und Nacht arbeiten, heißt es bei der „Tagesschau“.

Während die Testung in anderen Ländern im großen Maße funktioniert, muss Deutschland seine Testkapazitäten erst noch erhöhen. Der Verband der Akkreditierten Labore in der Medizin (ALM) sieht hier allerdings Probleme. Den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) erklärte der Vorsitzende Michael Müller: „Wir können die Kapazitäten nicht beliebig von heute auf morgen ausbauen.“

Deutschland will PCR-Testkapazitäten erhöhen

Der gesundheitspolitische Sprecher der Grünen im Bundestag, Janosch Dahmen, sprach sich darum bereits für das sogenannte Pool-Verfahren aus. Deutschland hinke wegen seiner Strategie der Einzelauswertung anderen Staaten hinterher, sagte Dahmen dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).

Beim Pool-Verfahren werden mehrere Proben gleichzeitig getestet. Erst wenn der Befund positiv ist, werden die Proben einzeln ausgewertet.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) machte jedoch deutlich, dass dieses Verfahren derzeit nicht möglich ist. Es sei vor einem Jahr nicht vorbereitet worden, darum könne man jetzt nicht darauf zurückgreifen, sagte er in der ARD. (ls)