Kanzlerin zuversichtlichMerkel: Sommerurlaub in Europa wird möglich sein

Angela_Merkel_Urlaub

Angela Merkel zeigte sich am Samstag (8. Mai 2021) nach dem virtuellen EU-Gipfel in Porto sehr hoffnungsfroh, „dass wir auch insgesamt uns das leisten können, was auch im vergangenen Sommer möglich war.“

Berlin – Angela Merkel (CDU) macht uns Mut. Die Kanzlerin hat sich optimistisch gezeigt, dass Sommerurlaub in Europa möglich sein wird – auch für Ungeimpfte. 

  • Angela Merkel äußert sich zu Sommerferien
  • Können Deutsche auch ohne Impfung verreisen?
  • Auch Jens Spahn zeigt sich bei Corona-Lage optimistisch 

Wenn man sehe, welch' niedrige Inzidenzen einige europäische Partnerländer wie Portugal jetzt schon hätten, „dann bin ich sehr hoffnungsfroh, dass wir auch insgesamt uns das leisten können, was auch im vergangenen Sommer möglich war“, sagte Merkel am Samstag (8. Mai 2021) nach dem EU-Gipfel in Porto, zu dem sie sich wegen der Corona-Pandemie von Berlin aus hatte zuschalten lassen. „Von wann an das der Fall ist, das kann ich noch nicht sagen, den Tag benennen.“

Angela Merkel: Dritte Corona-Welle in Deutschland scheint gebrochen

Merkel sagte: „In Deutschland scheinen wir auch die dritte Welle gebrochen zu haben.“ Dort, wo die Inzidenzwerte fallen würden, werde auch in Deutschland nun schrittweise mehr möglich sein. „Das wird hoffentlich für ganz Europa so sein“, sagte sie.

Alles zum Thema Corona

Das sagt Angela Merkel über Sommerurlaub in Europa für Ungeimpfte

Die Kanzlerin betonte auf Nachfrage, die Möglichkeit eines Sommerurlaubs in Europa gelte „selbstverständlich“ auch für Ungeimpfte, wie im vergangenen Jahr. Damals sei „das Thema Impfen noch ein theoretisches“ gewesen, es habe auch keinen Zugang zu Tests in großem Umfang gegeben.

Angela_Merkel_Urlaub

Angela Merkel zeigte sich am Samstag (8. Mai 2021) nach dem virtuellen EU-Gipfel in Porto sehr hoffnungsfroh, „dass wir auch insgesamt uns das leisten können, was auch im vergangenen Sommer möglich war.“

Im vergangenen Sommer habe man sich mit Inzidenzen von 2, 3 und 4 viel Freiheit erlauben können. Deshalb sage sie immer wieder: „Runter mit den Inzidenzen, das bedeutet Freiheit für alle Menschen dann. Und dann haben wir noch die zwei Helfer Impfen und Testen dazu. Damit sollten wir besser dastehen.“

Auf dem Gipfel sei auch über die digitale Impfbescheinigung - das sogenannten „Grüne Zertifikat“ - gesprochen worden, sagte Merkel. Die technischen Voraussetzungen wie die Kompatibilität seien gegeben. Allerdings seien noch einige inhaltliche Fragen zu klären, etwa zur gegenseitigen Anerkennung von Impfstoffen, die nicht in der EU zugelassen seien.

Auch Minister Spahn macht Hoffnung auf Sommerferien

Zuvor hatte sich auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) mit Blick auf einen Sommerurlaub in Europa optimistisch gezeigt. „Innerhalb der EU wird das Reisen voraussichtlich nicht von der Impfung abhängig sein. Mit den Testungen wird man sich europaweit gut bewegen können“, sagte Gesundheitsminister Jens Spahn der „Rheinischen Post“ (Samstag).

Er selbst plane seinen Urlaub in Deutschland. „In dieser hoffentlich letzten Phase der Pandemie würde ich keine großen Fernreisen planen, Nordsee statt Südsee quasi.“

Corona: Kann man auch ohne Impfung in den Urlaub? 

Die Bundesärztekammer warnt jedoch davor, das Intervall zwischen zwei AstraZeneca-Impfungen zu verkürzen, um früher als geimpft zu gelten. Die Verkürzung des Intervalls müsse überdacht werden, sagte Ärztepräsident Klaus Reinhardt dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Samstag).

Jens_Spahn_Minister

Jens Spahn (CDU), Bundesminister für Gesundheit, spricht bei der wöchentlichen Pressekonferenz in der Bundespressekonferenz am 7. Mai 2021 zur aktuellen Coronalage

„Wenn das Argument ist, dass damit die Menschen früher von Lockerungen profitieren können, halte ich das für bedenklich“, betonte er. Studien hätten ergeben, dass ein größerer Abstand zwischen den beiden Impfungen positive Auswirkungen auf die Wirksamkeit des Vakzins haben könne. Auch SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach übte diese Kritik.

Für Mutationen des Coronavirus ist Deutschland nach Ansicht von Spahn jedoch gut gerüstet und liegt demnach mittlerweile weltweit unter den Top 5 bei den Sequenzierungen. „Und wir sichern uns in den EU-Rahmenverträgen auch Impfstoffe, die auf Mutationen angepasst werden können“, sagte Spahn.

Corona: Impfkampagnen in sozialen Brennpunkten sollen ausgeweitet werden 

Nach Aussage der mRNA-Forscher seien diese Entwicklungen innerhalb von sechs bis acht Wochen möglich, die anschließende Zulassung sei in ein bis zwei Monaten machbar.

Der Deutsche Städtetag hat indes versichert, dass die Kommunen bei der Impfkampagne Menschen in sozial benachteiligten Vierteln gezielt ansprechen. Alle großen Städte hätten die stadtteilbezogenen Inzidenzen im Blick, sagte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages Helmut Dedy dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (RND).

„Sie kümmern sich darum, Menschen zielgruppengenau anzusprechen, die über übliche Kommunikationswege schwer erreichbar sind. Ziel ist, dass die bestehenden Impfangebote von priorisierten Personen akzeptiert und angenommen werden.“ Darüber hinaus kämen bereits mobile Impfteams zum Einsatz, um die Menschen in benachteiligten Stadtteilen zu erreichen.(dpa)