Tote im DezemberErschreckender Vergleich zu 2019 zeigt Corona-Ausmaß in Deutschland

Berlin – Bundeskanzlerin Angela Merkel hat weitere Corona-Maßnahmen noch vor Weihnachten gefordert und in einem emotionalen Appell dazu aufgerufen, in der Pandemie-Bekämpfung auf die Wissenschaft zu hören.

Corona fordert in Deutschland mehr Tote als Unfälle im Straßenverkehr

Sieht man sich die Fallzahlen an, dann ist die Entwicklung tatsächlich erschreckend – und sehr ernst: In der ersten Dezember-Woche sind mehr Menschen an den Folgen des Corona-Virus gestorben als im gesamten Jahr 2019 im Straßenverkehr. Darüber berichtete jetzt auch die „New York Times" – die renommierte US-Zeitung nahm das Thema in ihren aktuellen Newsletter auf. 

Laut Statistischem Bundesamt sind 3059 Menschen im Jahr 2019 in Deutschland bei Unfällen im Straßenverkehr ums Leben gekommen. Seit Beginn der Corona-Pandemie sind in Deutschland insgesamt 20.372 infizierte Menschen gestorben. In der Zeit vom 1. Dezember bis 8. Dezember 2020 sind mindestens 3300 Infizierte in der Bundesrepublik gestorben.

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Angela Merkel fordert strengere Maßnahmen

In der Generaldebatte im Bundestag forderte Angela Merkel mit Blick auf die aktuellen Zahlen nachdrücklich, die Weihnachtsferien um weitere drei Tage auf den 16. Dezember vorzuziehen.

Die Wissenschaft flehe geradezu darum, vor Weihnachten, bevor man Oma und Opa sehe, eine Woche der Kontaktreduzierung zu ermöglichen, sagte Merkel.

Merkel zur Corona-Lage: „Letzte Weihnachten mit den Großeltern“

„Wenn wir jetzt vor Weihnachten zu viele Kontakte haben und anschließend es das letzte Weihnachten mit den Großeltern war, dann werden wir etwas versäumt haben. Das sollten wir nicht tun“, sagte Merkel.

Die Bundeskanzlerin bezeichnete die Empfehlungen der Nationalen Wissenschaftsakademie Leopoldina für Geschäftsschließungen und eine Verlängerung der Weihnachtsferien bis zum 10. Januar als richtig und verteidigte den Kurs, bei der Pandemiebekämpfung der Wissenschaft zu folgen.

Bundeskanzlerin Merkel verteidigt Corona-Maßnahmen

Europa stehe heute, wo es stehe, wegen der Aufklärung und dem Glauben an die Wissenschaft. „Ich habe mich in der DDR zum Physikstudium entschieden, (...) weil ich ganz sicher war, dass man vieles außer Kraft setzen kann, aber die Schwerkraft nicht, die Lichtgeschwindigkeit nicht und andere Fakten nicht, und das wird auch weiter gelten.“ (dpa)