Wird er Laschets Nachfolger?Friedrich Merz mit ungewöhnlichem Vorschlag für CDU-Spitze

Friedrich Merz, früherer CDU/CSU-Fraktionsvorsitzender im Bundestag, hält am 15. Oktober eine Rede zum Auftakt des Deutschlandtages der Jungen Union. Er bewirbt sich um den Vorsitz der Partei.

Friedrich Merz, früherer CDU/CSU-Fraktionsvorsitzender im Bundestag, hält am 15. Oktober eine Rede zum Auftakt des Deutschlandtages der Jungen Union. Er bewirbt sich um den Vorsitz der Partei.

In der CDU bahnt sich ein Dreikampf um die Macht an. Am Montagabend wurde erwartungsgemäß der Wirtschaftsexperte Friedrich Merz als Kandidat für die Mitgliederbefragung zum Vorsitz nominiert. Nun hat er eine ungewöhnliche Lösung für das Generalsekretärsamt vorschlagen.

Berlin. Ex-Unionsfraktionschef Friedrich Merz hat an diesem Dienstag (16. November) einen Teil des Teams vorgestellt, mit dem er nach einer Wahl zum Parteichef die CDU neu aufstellen will.

Wie wichtig das ist, erklärte Merz gleich zu Beginn: Im nächsten Jahr finden die Landtagswahlen im Saarland, in Schleswig-Holstein, in NRW und in Niedersachsen statt. Das heißt: neue Herausforderungen. Merz: „Wir müssen wieder glaubwürdig werden, wir müssen uns inhaltlich neu aufstellen.“

Es müsse vermehrt um Klimawandel, Digitalisierung, die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands, Außen- und Sicherheitspolitik und vor allem soziale Gerechtigkeit gehen, erklärte Friedrich Merz. Hier sei die CDU bislang nicht gut genug aufgestellt gewesen.

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Merz wolle dafür die Satzung der Partei ändern, erklärt er anschließend. Diese sieht derzeit vor, dass allein ein Generalsekretär neben dem Vorsitzenden die Partei führt. Um die vermehrten Aufgaben auf mehreren Köpfen zu verteilen, halte Merz aber auch die Position des stellvertretenden Generalsekretärs für nötig. 

Friedrich Merz: Diese Namen schlägt er vor

Für seine ungewöhnliche Teamlösung schlägt er den 46 Jahre alten früheren Berliner Sozialsenator Mario Czaja als Generalsekretär vor, für den neu zu schaffenden Posten der stellvertretenden Generalsekretärin die 34 Jahre alte bisherige baden-württembergische Kommunalpolitikerin Christina Stumpp. Beide hatten bei der Bundestagswahl ein Direktmandat gewonnen.

Friedrich Merz (l), früherer CDU/CSU-Fraktionsvorsitzender im Bundestag, steht bei einer Pressekonferenz mit Christina Stumpp (CDU), Bundestagsabgeordnete, und Mario Czaja (CDU), ehemaliger Berliner Senator für Gesundheit und Soziales, auf der Bühne.

Friedrich Merz (l), früherer CDU/CSU-Fraktionsvorsitzender im Bundestag, steht bei einer Pressekonferenz mit Christina Stumpp (CDU), Bundestagsabgeordnete, und Mario Czaja (CDU), ehemaliger Berliner Senator für Gesundheit und Soziales, auf der Bühne.

Merz nimmt zum dritten Mal in Folge Anlauf auf das Amt des Parteichefs, nachdem die jetzt nur noch geschäftsführende Kanzlerin Angela Merkel 2018 ihren Rückzug vom Vorsitz angekündigt hatte.

Neben Merz wollen Röttgen und Braun Laschets Nachfolger werden

Neben ihm haben der Außenpolitiker Norbert Röttgen und der geschäftsführende Kanzleramtschef Helge Braun Ende vergangener Woche ihre Kandidatur für die Nachfolge von Armin Laschet angekündigt. Röttgen, der seine Kandidatur bereits am Freitag angekündigt hatte, wurde am Montagabend einstimmig vom CDU-Kreisvorstand Rhein-Sieg nominiert. Braun war am Freitag vom CDU-Kreisverband Gießen vorgeschlagen worden.

Der neue Vorsitzende soll nach einer im Dezember geplanten Befragung der rund 400.000 CDU-Mitglieder am 21. Januar von den 1001 Delegierten eines Parteitags in Hannover gewählt werden. (dpa/mg)