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Botschafter im ZDF„Schlüsselszene“ von Scholz sorgte ausgerechnet in der Ukraine für Grabesstille

Andrij Melnyk, ukrainischer Botschafter in Deutschland, fand einen Witz von Olaf Scholz überhaupt nicht zum Lachen.

Andrij Melnyk, ukrainischer Botschafter in Deutschland, fand einen Witz von Olaf Scholz überhaupt nicht zum Lachen.

Markus Lanz diskutierte mit seinen Gästen über den diplomatischen Versuch von Olaf Scholz in Moskau. Über einen Scherz des Kanzlers konnte der ukrainische Botschafter aber nicht lachen.

Der Antrittsbesuch von Bundeskanzler Olaf Scholz in Moskau hat weltweit für Anerkennung gesorgt. Auch bei „Markus Lanz“ war die Ukraine-Krise und die Kanzlerreise Thema. Die Gäste bewerteten das Treffen mit Präsident Wladimir Putin positiv. Doch ein „Schlüsselsatz“ von Scholz habe ausgerechnet in der Ukraine für Eisesstille gesorgt.

Schon kurz vor dem Antrittsbesuch hatte Russland am Dienstag (15. Februar) überraschend Signale der Entspannung im Ukraine-Konflikt gesendet. Der teilweise Truppenabzug an der Grenze wurde auch von Scholz als „gutes Zeichen“ gewertet.

Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, bewertete das russische Manöver allerdings vorsichtig. „Es könnte auch ein Täuschungsmanöver sein“, warnte Melnyk in der ZDF-Sendung „Markus Lanz“. Ganz ausschließen wollte jedoch auch er nicht, dass es sich um ein Signal der Entspannung handeln könnte – und „ein Geschenk an den neuen Bundeskanzler“.

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„Markus Lanz“: Gäste bewerten Auftritt von Scholz überwiegend positiv

Der Bundeskanzler habe insgesamt einen überraschend positiven Eindruck in Moskau gemacht, war sich die Runde bei „Lanz“ überwiegend einig. Das Treffen sei vergleichsweise harmonisch verlaufen, jeder habe seine Punkte machen können, so etwa Daniela Schwarzer, Politologin und Beraterin des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell.

Olaf Scholz hatte bei der Abschlusskonferenz in Russland unter anderem an das Verantwortungsbewusstsein der Entscheidungsträger appelliert und starke Worte gefunden: „Es ist unsere verdammte Pflicht und Aufgabe, als Staats- und Regierungschefs zu verhindern, dass es in Europa zu einer kriegerischen Eskalation kommt.“

„Markus Lanz“: Botschafter kann über Scherz von Olaf Scholz nicht lachen

ZDF-Moderator Markus Lanz ließ in der Sendung eine Passage von Rede des Bundeskanzlers einspielen. Scholz betonte, dass ein Nato-Beitritt der Ukraine auch nicht während Putins Amtszeit an der Tagesordnung stehe. Dann holte er zu einem Seitenhieb aus: „Ich weiß jetzt nicht, wie lange der Präsident vorhat, im Amt zu sein, aber ich jedenfalls habe das Gefühl, das könnte länger dauern – aber nicht ewig.“

Der FDP-Fraktionsvize Alexander Graf Lambsdorff sprach von einer „Schlüsselszene“ der Pressekonferenz. „So kennen wir den Kanzler bisher nicht.“ Zwar sei es ein diplomatischer Grenzbereich, er habe aber das richtige Signal damit gesendet.

Botschafter Melnyk betonte unterdessen, er habe über den Scherz des Kanzlers nicht lachen können. In Kiew sei das nicht gut angekommen und habe für Grabesstille gesorgt. Der Ukraine werde durch solche Aussagen die Tür zur Nato versperrt. Dabei sollte doch jeder Staat die Freiheit haben, der Nato beitreten zu können. (jv)