Booster-ImpfungenJens Spahn macht Druck und drängt auf Bund-Länder-Treffen

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) bekommt am 28. Oktober 2021 eine Auffrischungsimpfung gegen das Corona-Virus.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) bekommt am 28. Oktober 2021 in Berlin eine Auffrischungsimpfung gegen das Corona-Virus.

Jens Spahn (CDU) drückt aufs Tempo. Der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister drängt auf ein Bund-Länder-Treffen zum Thema Booster-Impfungen.

Berlin. Die Inzidenzzahlen steigen seit Wochen rasant an. Virologen und Gesundheitsexperten bemängeln, dass Deutschland der bevorstehenden vierten Corona-Welle erneut unvorbereitet gegenübersteht. Auch der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will nun Druck und Tempo machen.

Zur Forcierung von Auffrischungsimpfungen gegen das Coronavirus dringt Spahn auf ein Bund-Länder-Treffen. „Aktuelle Daten aus Israel zeigen, dass das Boostern einen ganz entscheidenden Unterschied macht, um die vierte Welle zu brechen“, sagte Spahn der „Bild am Sonntag“. „Aktuell reicht das Booster-Tempo in Deutschlands Praxen aber nicht. Wir brauchen einen Booster-Gipfel von Bund und Ländern.“

Die Zahl der Geimpften steigt nur noch langsam. Eine Auffrischungsimpfung - die sogenannte Booster-Impfung - gegen die mit der Zeit nachlassende Wirkung des Impfstoffes nehmen viel weniger Menschen wahr, als es könnten. Vor allem Risikogruppen wird die Auffrischung des Impfschutzes empfohlen. Die Politik sucht händeringend Konzepte, mehr Menschen dazu zu bewegen. Die Gesundheitsministerkonferenz tagt ab kommenden Donnerstag (4. November) in Lindau.

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Jens Spahn wirbt für Auffrischungsimpfungen

Jens Spahn hatte in den vergangenen Tagen wiederholt für Auffrischungsimpfungen geworben. Seiner Meinung nach sollten die Bundesländer Menschen über 60 Jahren, für die dies empfohlen wird, schriftlich einladen. Das Ministerium betonte am Samstag aber auch, dass grundsätzlich alle Bürger Anspruch auf die „Booster“-Impfung haben. Es bezog sich dabei auf die Impfverordnung.

Die Zahl der Corona-Infektionen in Deutschland war zuletzt stark angestiegen. Zunehmend lauter werden deshalb Sorgen vor erneuten Notlagen in Kliniken geäußert. Die scheidende Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) warnte vor Leichtfertigkeit im Umgang mit der Pandemie.

Karl Lauterbach will „viel schnellere Boosterimpfungen“

Angesichts der steigenden Corona-Zahlen hat sich auch SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach für eine Wiedereröffnung der Impfzentren ausgesprochen. Es gebe „realistischerweise“ derzeit nicht viele Möglichkeiten „mit großer Wirkung“, schrieb Lauterbach im Onlinedienst Twitter. Eine von zwei Möglichkeiten sei „eine viel schnellere Boosterimpfung“, hob er mit Blick auf Auffrischungsimpfungen hervor. „Dafür müsste man die Impfzentren wieder öffnen.“

Als andere Möglichkeit nannte Lauterbach „konsequent 2G anzuwenden“ - also nur Geimpfte oder Genesene zu Veranstaltungen oder in Restaurants im Innenbereich einzulassen. „Das senkt die Fallzahlen stark“, betonte der SPD-Gesundheitspolitiker.

Derzeit steigen die Corona-Neuinfektionen wieder stark an. Diskutiert werden deshalb Auffrischungsimpfungen nicht nur für Ältere, Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will diese sogenannten Booster für alle anbieten. (dpa/afp)