Annalena BaerbockAußenministerin setzt vor Antrittsbesuch deutliches Zeichen – auch an Amtsvorgänger

Annalena Baerbock (hier in Stockholm) hat sich bewusst zu einem Novum im Auswärtigen Amt entschlossen.

Annalena Baerbock (hier in Stockholm) hat sich bewusst zu einem Novum im Auswärtigen Amt entschlossen.

Annalena Baerbock macht als Außenministerin viele Dinge anders als ihre Vorgänger. Eine bewusste Entscheidung, wie auch jetzt vor ihrem Antrittsbesuch in Madrid deutlich wird.

von Jan Voß (jv)

Emotionale Auftritte von Baerbock wie der in Israel gehen um die Welt. Ihr Statement „als Mutter“ nach dem Besuch in Yad Vashem bleibt vielen im Gedächtnis. Auch mit ihrem Antrittsbesuch in Russland konnte die Außenministerin Akzente setzen.

Vor ihrem nächsten Antrittsbesuch am Dienstag (15. Februar) in Madrid hat sie sich nun zu einem ungewöhnlichen Schritt entschieden, und setzt damit erneut ein deutliches Zeichen - auch an ihre Amtsvorgänger. Sie macht nicht alles so, wie es bisher gemacht wurde, Annalena Baerbock will bewusst gestalten.

Denn die Außenministerin reist nicht wie üblich mit der Flugbereitschaft der Bundeswehr zum Antrittsbesuch nach Madrid. Stattdessen wird sie mit ihrem Team ein Linienflugzeug besteigen.

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Annalena Baerbock mit Änderung für das Auswärtige Amt

Keine Einzelentscheidung, sondern ein klares Neuverständnis. Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes sagte am Montag (14. Februar) in Berlin, dahinter stehe die bewusste Entscheidung, „den CO2-Ausstoß bei solchen Auslandsreisen möglichst gering zu halten“. Wo immer machbar werde die Möglichkeit zur Nutzung von Linienflügen in Zukunft geprüft.

Dies sei immer verbunden mit der Frage, ob dies terminlich und logistisch machbar sei, was wiederum auch von der Verfügbarkeit von Flugverbindungen abhänge. Im Fall von Madrid sei dies für die Reise machbar.

Ein völliges Novum in der Geschichte des Auswärtigen Amtes.

Annalena Baerbock will auch als Außenministerin CO2 einsparen

Es stehe „außer Frage“, dass der Verzicht auf die eigenen Regierungsflugzeuge grundsätzlich eine Möglichkeit seien, CO2 einzusparen, sagte der Sprecher. Er verwies darauf, dass die Bundesregierung bislang schon bei allen Dienstreisen im Nachhinein CO2-Ausgleichszahlungen leiste. Diese würden über die Emissionshandelsstelle beim Umweltbundesamt abgewickelt.

Bei dem Treffen der Grünen-Politikerin mit ihrem spanischen Amtskollegen José Manuel Albares werde es neben aktuellen bilateralen und außenpolitischen Themen um die angespannte Sicherheitslage zwischen Russland und der Ukraine gehen, sagte der Sprecher weiter.

Baerbock werde sich zudem mit Vertretern der Sonderstaatsanwaltschaft für Gewalt gegen Frauen treffen. Bei dem Gespräch werde es um die rechtliche Situation von Frauen und die Strafverfolgung von Gewaltdelikten gegen Frauen gehen. (jv/dpa)