+++ EILMELDUNG +++ Drama in Paris Beliebtes Wahrzeichen ist zum Teil eingestürzt

+++ EILMELDUNG +++ Drama in Paris Beliebtes Wahrzeichen ist zum Teil eingestürzt

„Dafür entschuldigen wir uns“Außenministerium löscht Instagram-Story von Baerbock

Annalena Baerbock (Bündnis 90/Die Grünen), Außenministerin, und Yair Lapid, israelischer Außenminister, nehmen an einer Pressekonferenz nach einem Gespräch teil.

Außenministerin Annalena Baerbock (Die Grünen) und Yair Lapid, israelischer Außenminister, bei ihrem Treffen am Donnerstag (10 Februar): Das Auswärtige Amt musste sich für eine Instagram-Story von Annalena Baerbock entschuldigen.

Es waren Szenen, die unter die Haut gingen: Bei ihrem Besuch der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem ist Außenministerin Baerbock den Tränen nah. Eine Instagram-Story der Chef-Diplomatin aber sorgte anschließend für Kritik – und musste gelöscht werden.

von Martin Gätke (mg)

Annalena Baerbock präsentiert sich als Macherin: Sie eilt von Front zu Front, ist erst mit Stahlhelm an der ukrainisch-russischen Kampflinie zu sehen. Dann in Jerusalem und Ramallah, als Vermittlerin im ewig währenden Nahostkonflikt.

Und zwischen diesen Terminen kam es Donnerstag dann zu diesen eindrücklichen Momenten: Baerbock beim Gang durch das Kinder-Denkmal mit den Namen der von den Nazis ermordeten Kinder. Baerbock, die an das Pult tritt, den Tränen nahe. Sie versucht, ihre Gedanken zum Ausdruck zu bringen, immer wieder stockt ihre Stimme. Kurz scheinen die Krisen weit nach hinten gerückt.

Auch auf den Profilen ihrer sozialen Netzwerke zeigte sich die Außenministerin bewegt von dem Besuch in Yad Vashem. Allerdings wollte eine ungünstige Bildkomposition und Formulierung in einer Instagram-Story auf dem Profil von Annalena Baerbock nicht so richtig zu dieser emotionalen Stimmung passen. Und sorgte stattdessen für Kritik im Netz.

Alles zum Thema Social Media

Kritik an Post von Baerbock: „Aber nun kommt endlich wieder die Sonne raus“

Zu sehen: Baerbock zusammen mit ihrem Kollegen, dem israelischen Außenminister Yair Lapid, im Gespräch vertieft. Im Hintergrund ist der Strand von Tel Aviv zu sehen. „Ich bin noch tief berührt von meinem Besuch in Yad Vashem“, heißt es unter dem Foto. Darunter ein weiteres Bild, schäumende Wellen sind auf dem Meer zu sehen. Dazu schreibt die Außenministerin: „Aber nun kommt endlich wieder die Sonne raus.“

SPD-Mitglied Mattheus Berg, stellvertretender Vorsitzender der Jusos Niedersachsen, teilte ein Screenshot der Insta-Story, und kritisierte: „Aber dann kommt endlich wieder die Sonne raus???“ Das Auswärtige Amt reagierte prompt auf die Kritik und erklärte darunter: „Der Besuch von Yad Vashem hat die Ministerin tief bewegt. Die von uns in einer Slide der Insta-Story verwendeten Bilder und Sprache fangen die Eindrücke nicht ein. Dafür entschuldigen wir uns. Wir haben die Slide daher gelöscht.“

Annalena Baerbock mit klarer Haltung zum Siedlungsbau

So verletzlich sich Baerbock in Yad Vashem zeigte, so klar wurde sie im anschließenden Gespräch mit ihrem Kollegen Lapid. Vor allem beim Thema Siedlungsbau wurde sie deutlich. Heiko Maas (SPD), ihr Vorgänger, hatte das Thema bei seinem Antrittsbesuch 2018 ausgeklammert. Baerbock tat das nicht.

„Wir haben zum Siedlungsbau eine eindeutige Haltung. Wir halten ihn für schädlich und nicht mit dem Völkerrecht vereinbar“, sagte sie. Sie warb für die Zweistaatenlösung als „einzige Option“ für Frieden und Sicherheit in der Region. Man sei sich „einig, dass wir uns nicht einig sind“, erklärte Lapid darauf. Man werde im Dialog bleiben.

Lapid über Baerbock: „Freundlich und klug“

Baerbock und Lapid schienen – trotz ihrer unterschiedlichen Haltungen – schnell einen Draht zueinander gefunden zu haben. Der israelische Außenminister sagte der „Welt“ später: „Annalena ist tough. Aber auch freundlich und klug.“

Später am Tag ging es für Baerbock ins Westjordanland, nach Ramallah. Sie traf Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas und Außenminister Riad Malki und rief Israelis und Palästinenser zum Dialog auf. Am Freitag dann besuchte sie in Jordanien das Flüchtlingslager Talibeh und ihren Kollegen Ayman Safadi. Letzte Station am Samstag: Ägypten.