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Plötzlich stockt ihr der AtemBaerbock den Tränen nahe, das Reden fällt ihr schwer – „kaum zu ertragen“

Es sind Szenen, die Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer tief berühren: Außenministerin Annalena Baerbock wird bei ihrem Besuch in Israel sehr emotional und persönlich. Mehrfach stockt ihr die Stimme, sie ist den Tränen nahe.

von Martin Gätke (mg)

Zwei Monate nach Amtsantritt besucht Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) nun Israel – ihr vergleichsweise früher Besuch wird als Zeichen dafür verstanden, wie wichtig ihr eine gute Beziehung zu dem Land ist.

Nachdem sie sich vor allen Dingen als Chef-Diplomatin in der Ukraine-Krise bewiesen hatte und bereits zwei Reisen nach Kiew hinter sich gebracht hatte, landete sie am Mittwochabend, 9. Februar 2022,  in Tel Aviv. Es ist die erste Station ihrer Nahostreise – und gleichzeitig auch eine sehr emotionale.

Denn als ersten Programmpunkt am Donnerstagmorgen geht es für Annalena Baerbock zur Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem – noch bevor sie ihren Kollegen Yair Lapid trifft.

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Annalena Baerbock: Bei Rede ist sie den Tränen nahe

In ihrer Rede gedenkt sie der Opfer der NS-Zeit, mehrfach stockt ihr die Stimme. Das Reden fällt ihr schwer. Baerbock mahnt, Erinnerungen wach zu halten und ruft dazu auf, weiter gegen Antisemitismus zu kämpfen. Sechs Millionen Jüdinnen und Juden wurden von Nazi-Deutschland ermordet.

Baerbock: „Es ist unsere unbedingte Verpflichtung, gerade als jüngere Generation die Erinnerung wach zu halten, insbesondere wenn immer weniger Zeitzeuginnen und Zeitzeugen unter uns sind.“ Dann ergänzt sie weiter: „Und es ist unsere Verantwortung, unsere Stimme zu erheben gegen Antisemitismus, gegen Hass und Hetze, gegen Ausgrenzung und Gewalt, damit ein solches Menschheitsverbrechen sich nie mehr wiederholt.“

Annalena Baerbock: „Ist kaum zu ertragen“

Ein paar Mal stockt Baerbock ihre Stimme, es wirkt, als kämpft sie mit den Tränen. „Der Gedanke an den Schmerz jedes einzelnen Kindes, jeder einzelnen Mutter, jedes einzelnen Vaters ist kaum zu ertragen“, sagt sie sichtlich angegriffen. Die Außenministerin besucht auch das Denkmal für die Kinder.

Baerbock weiter: „Yad Vashem, der schmerzvolle Ort, fordert von uns gerade nicht zu verstummen, nicht zu verharren. Yad Vashem mahnt uns, die Stimmen jener, die das Grauen selbst erlebt haben, zu hören und ihre Worte weiterzugeben.“

Auf Twitter schreibt Baerbock dann nach der Kranzniederlegung: „Als Mutter zweier Töchter stockt mir der Atem, wenn ich an die Millionen Kinder denke, die ermordet wurden, ihren Eltern entrissen, allein gelassen, voll Angst.“

Annalena Baerbock: In Israel spricht sie auch heikle Themen an

Im Anschluss an den Besuch von Yad Vashem spricht die Grünen-Politikerin weitere heikle Themen an, als sie Lapid trifft. Baerbock sichert Israel die unverbrüchliche Solidarität Deutschlands zu – gleichzeitig kritisiert sie aber auch Israels Siedlungsausbau als „schädlich“, mit internationalem Recht nicht vereinbar. Ihr Anliegen: eine Wiederaufnahme der Verhandlungen zwischen Israel und den Palästinensern. Die Zwei-Staaten-Lösung sei weiterhin „die beste Option“ für beide Seiten, sagt sie.

Am Nachmittag geht es für Baerbock weiter ins Westjordanland, wo sie sich nach Angaben des Auswärtigen Amtes unter anderem mit dem Palästinenserpräsidenten Mahmud Abbas und Außenminister Rijad al-Maliki trifft. Anders als andere deutsche Staatsgäste wird sie mehr Zeit in Ramallah verbringen. Am Freitag dann wird sie in Jordanien das Flüchtlingslager Talibeh besuchen und ihren Kollegen Ayman Safadi treffen. Letzte Station am Samstag: Ägypten.