Zwei Weltkriege und Corona überlebtÄltester Mensch der Welt mit 118 Jahren gestorben

Schwester André, geborene Lucile Randon, betet am 10. Februar 2021, dem Vorabend ihres damals 117. Geburtstags.

Schwester André, geborene Lucile Randon, betet am 10. Februar 2021, dem Vorabend ihres damals 117. Geburtstags. Mit der Französin ist der älteste Mensch der Welt gestorben.

Der älteste Mensch der Welt, die französische Ordensschwester André, ist gestorben. Sie wurde 118 Jahre alt.

Sie überlebte zwei Weltkriege und überstand eine Corona-Infektion. Nun ist sie tot. Die französische Ordensschwester André, die als ältester Mensch der Welt galt, ist im Alter von 118 Jahren gestorben.

Sie sei in der Nacht auf Dienstag im Schlaf in einem Altersheim in Toulon in Südfrankreich gestorben, teilte der Sprecher der Einrichtung, David Tavella, am Dienstagabend der Nachrichtenagentur AFP mit. „Es herrscht große Traurigkeit, aber sie wollte es, es war ihr Wunsch, zu ihrem geliebten Bruder zu gelangen. Für sie ist es eine Befreiung.“

Frankreich: Ältester Mensch der Welt tot

Die Ordensschwester mit dem bürgerlichen Namen Lucile Randon überlebte zwei Weltkriege und die Spanische Grippe. Seit dem Tod der Japanerin Kane Tanaka im vergangenen April galt sie als ältester Mensch der Welt. Die Französin hatte am 11. Februar ihren 118. Geburtstag gefeiert. Kurz vor ihrem 117. Geburtstag hatte sie eine Corona-Infektion überstanden.

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Geboren wurde die Ordensschwester am 11. Februar 1904 im südfranzösischen Alès in eine Familie protestantischer Herkunft. Erst als junge Erwachsene ließ sie sich katholisch taufen. Mit etwa 40 Jahren trat sie dann dem Orden der Vinzentinerinnen bei. Sie arbeitete mehr als drei Jahrzehnte lang in einem Krankenhaus der Stadt Vichy und kümmerte sich dort um Waisen und alte Menschen. Später zog sie dann nach Toulon.

Als eines der schönsten Ereignisse ihres Lebens bezeichnete sie in einem Interview zu ihrem 116. Geburtstag das Ende des Ersten Weltkriegs, als ihre beiden Brüder unversehrt nach Hause zurückkehrten: „Das war sehr selten, eher gab es zwei Tote als zwei Lebende.“

Auch nachdem sie erblindet war und im Rollstuhl saß, pflegte Schwester André lange andere Senioren, die deutlich jünger waren als sie selbst. „Die Leute sagen, dass Arbeit tötet, aber mich hat die Arbeit am Leben gehalten. Ich habe gearbeitet, bis ich 108 war“, sagte sie im vergangenen Jahr in einem Gespräch mit Journalisten. Dabei rief sie auch zu mehr Nächstenliebe auf: „Die Menschen sollten sich gegenseitig helfen und sich lieben anstatt sich zu hassen. Dann wäre alles viel besser.“ (afp)