5 Tote, 48 Verletzte in den USAAuto rast in Weihnachts-Parade – 39-Jähriger unter Verdacht

Bei einer vorweihnachtlichen Straßenparade im US-Bundesstaat Wisconsin ist ein Auto in eine Menschenmenge gefahren. Mindestens fünf Menschen sind ums Leben gekommen. Ein 39-Jähriger steht unter Verdacht.

Waukesha/Washington.  Bei einer vorweihnachtlichen Straßenparade im US-Bundesstaat Wisconsin sind fünf Menschen ums Leben gekommen, nachdem ein Auto in die Menge raste. Das teilten die Behörden der Stadt Waukesha in der Nacht zum Montag (Ortszeit) mit. Etwa 48 Menschen seien verletzt worden.

Unter den Opfern waren den Angaben auch zahlreiche Kinder: Die Feuerwehr teilte mit, elf Erwachsene und zwölf Kinder seien in Krankenhäuser gebracht worden.

Die Hintergründe waren zunächst völlig unklar. Offen war unter anderem, ob das Auto vorsätzlich in die Menge gesteuert wurde.

Alles zum Thema Polizeimeldungen

Unfall bei Weihnachts-Parade ging häuslicher Streit voraus

Später wurde bekannt, dass ein 39-Jähriger als Verdächtigen identifiziert wurde. Das teilte der Chef der Polizei von Waukesha, Dan Thompson,  mit. Der Mann steht im Verdacht, mit einem Geländewagen in die Menschenmenge gerast und so fünf Menschen getötet zu haben.

Thompson sagte, der Verdächtige sei kurz vorher in eine häusliche Auseinandersetzung verwickelt gewesen. Es gebe keine Hinweise darauf, dass die Tat einen terroristischen Hintergrund habe. Konkretere Angaben machte Thompson nicht. Er betonte zugleich, die Ermittler seien überzeugt davon, dass der Verdächtige alleine gehandelt habe.

Milwaukee: „Ich habe nur Schreie gehört“

Nach Informationen der Zeitung „Milwaukee Journal Sentinel“ zeigen Kamera-Aufzeichnungen, dass der SUV direkt hinter einer Schülerband in die Parade hineinraste. Der Augenzeuge Angelito Tenorio sagte der Zeitung, das Auto sei mit „vollem Tempo“ über die Straße gerast, auf der die Parade stattfand. „Dann haben wir einen lauten Knall gehört und ohrenbetäubende Schreie von Menschen, die von dem Fahrzeug getroffen wurden.“

„Ich habe nur Schreie gehört, und dann, wie Menschen die Namen ihrer Kinder geschrien haben“, sagte die Augenzeugin Angela O'Boyle dem Nachrichtensender CNN.

Milwaukee: US-Präsident Biden wurde unterrichtet

Der Gouverneur von Wisconsin, Tony Evers, sagte, er und seine Frau würden „heute für Waukesha und alle Kinder, Familien und Gemeindemitglieder beten, die von dieser sinnlosen Tat betroffen sind“. Die Schulen in Waukesha bleiben am Montag geschlossen.

US-Präsident Joe Biden wurde über den Vorfall unterrichtet, wie ein Vertreter des Weißen Hauses sagte. „Das Weiße Haus verfolgt die Lage in Waukesha genau. Unser Mitgefühl gilt all jenen, die von diesem furchtbaren Vorfall betroffen sind.“ Demnach bot die Regierung den örtlichen Behörden jede notwendige Unterstützung an. (dpa/afp/mg)