Steilküste auf Rügen19-Jähriger hängt in 60 Metern hilflos an Ast – Einwohner wütend

rettung sassnitz

Die Feuerwehr Sassnitz bei der Höhenrettung an der Steilküste auf Rügen.

Rügen – Dramatischer Rettungseinsatz der Feuerwehr auf Rügen. Ein 19-Jähriger hing an einer Steilküste in 60 Metern Höhe hilflos an einem Ast. User reagierten auf Facebook auch mit breitem Unverständnis.

Die Höhenrettung aus Sassnitz wurde am Montagnachmittag über die lebensgefährliche Situation benachrichtigt. Sofort wurden etliche Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr zu einem Großeinsatz ausgesandt. Unter anderem war auch ein Hubschrauber und die Wasserschutzpolizei im Einsatz, um die Rettung zu unterstützen.

Derzeitigen Ermittlungen der Polizei zufolge wollte ein 19-jähriger Mann aus Sachsen, der sich zum Urlaub auf Rügen befand, die bekannte Steilküste in der Nähe des Königsstuhls in Jasmund herunterklettern. Ein 18-jähriger Freund begleitete ihn dabei.

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Rügen: 19-Jähriger klammert sich in Steilküste an Ast

In etwa 60 Metern Höhe wusste der 19-Jährige schließlich nicht mehr weiter und konnte weder vorwärts noch zurück. Hilflos klammerte er sich an einen Ast, der aus der Steilküste wuchs.

Auch dem 18-Jährigen gelang es nicht, seinen Freund aus der ausweglosen Situation zu retten. Glücklicherweise hörten andere Urlauber ihre Hilferufe und alarmierten die Rettungskräfte.

Mit Hilfe einer sogenannten Rettungshose konnten die professionellen Höhenkletterer der Feuerwehr auf Rügen den jungen Mann schließlich in Sicherheit bringen. Er blieb, bis auf ein paar leichte Schürfwunden, glücklicherweise unverletzt.

Der 19-Jährige wurde der Polizei übergeben. Ob er für die Kosten der aufwendigen Rettungsaktion in Haftung genommen wird, ist derzeit noch unklar. Die Polizei wies bei der Gelegenheit allerdings ausdrücklich noch einmal darauf hin, dass der Abstieg an der Kreideküste lediglich an dafür ausgewiesenen Stellen erlaubt ist.

User schimpfen über unerlaubte Kletterer auf Rügen

Regelmäßig bringen sich Urlauber an der bekannten Steilküste auf Rügen selber in Gefahr. Es ist bereits der neunte Einsatz für die Höhenrettung auf Rügen, allein in diesem Jahr. Auch unter dem Post der Feuerwehr auf Facebook machten viele User, vor allem Einwohner von Rügen, ihrem Unmut über die Aktionen Luft.

„Und täglich grüßt das Murmeltier. Es wird langsam anstrengend. Was ist denn bitte so interessant daran, dass man ständig da klettern muss? Richtig weh tun soll es im Geldbeutel. Verständnis gleich Null für sowas“, kommentiert eine Nutzerin.

Viele andere schließen sich ihr an. Ein anderer schreibt etwa: „Gute Arbeit Mädels und Jungs von der Feuerwehr. Danke, dass es Euch gibt. Hoffentlich wird dieser Kletterer für den Einsatz zu Kasse gebeten.“ (jv)