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Schul-Wahsinn in DeutschlandKaputte Toiletten und eskalierende Gewalt

Zerbrochenes Fenster mit Glassplittern in verlassener Turnhalle

Vandalismus: Ein zerbrochenes Fenster mit Glasscherben, dahinter grüne Bäume und ein Weg (Symbolbild).

Willkürliche Zerstörung und Aggressionen nehmen an Bildungseinrichtungen hierzulande überhand.

Die sanitären Einrichtungen in der Heinrich-Böll-Gesamtschule zu Bochum präsentieren sich in einem desolaten Zustand. Häufig sind die Toilettenbecken blockiert, die Sitzauflagen demoliert, die Wände verunreinigt und die Kabinentüren nicht mehr funktionstüchtig. Überdies liegt ein penetranter Urin-Geruch in der Luft. Aufgrund dieser Umstände zögern viele Lernende, die sanitären Anlagen aufzusuchen, selbst bei dringendem Bedarf.

Berichten zufolge sind insbesondere die Sanitärräume der männlichen Schüler von den Verwüstungen betroffen, deren Intensität ein bisher ungekanntes Niveau erreicht haben soll. In der Vergangenheit mangelte es sogar an grundlegenden Hygieneartikeln wie Seife oder Toilettenpapier; diese wurden vom Lehrpersonal lediglich bei expliziter Anfrage bereitgestellt. Das berichtet „FOCUS online“.

Dieses Phänomen stellt keineswegs einen isolierten Fall dar. Das Reinigungspersonal meldet vergleichbare Verhältnisse von weiteren Bildungseinrichtungen in Bochum, beispielsweise der Werner-von-Siemens-Hauptschule, in der mehrmals pro Woche mutwillige Beschädigungen auftreten. Die finanziellen Folgen können erheblich sein: Wie der „Westdeutsche Rundfunk“ (WDR) meldete, war in Solingen eine Investition von 200.000 Euro nötig, nachdem auf dem Dach eines Schulkomplexes Lüftungskanäle eingetreten und Schornsteinausgänge demoliert worden waren.

Lehrkräfte zunehmend Ziel von Gewalt

Die Aggressionen gehen jedoch über bloße Zerstörung von Eigentum hinaus. Eine Pädagogin aus einer Bildungseinrichtung im Umkreis von Mainz schilderte der „Tagesschau“, Lernende würden nicht nur Wände verunstalten und Toilettenspülungen zertrümmern, sondern sogar Mobiliar wie Stühle aus den Fenstern schleudern.

An der Karolina-Burger-Realschule Plus in der Stadt Ludwigshafen müssen seit geraumer Zeit regelmäßig Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr anrücken. In diesem Kontext sind bereits über 100 Anzeigen bei der Polizei eingegangen. Ein besonders erschreckender Vorfall ereignete sich, als eine Pädagogin von einer Schülerin unter Vorhalt eines Messers bedroht wurde.

Laut Lars Lamowski von der Gewerkschaft VBE, der zugleich als Leiter einer Grundschule tätig ist, stellen Übergriffe von Schülern auf Lehrkräfte ein gesellschaftliches Tabu dar. In einem Gespräch mit der „Tagesschau“ erklärte er, dass solche Vorfälle aus eigener Erfahrung öffentlich nur selten thematisiert werden.

In Anbetracht der massiven Zerstörungen werden unterschiedliche Gegenmaßnahmen erörtert. Der Vorschlag der Schulleiterin Nadja Kert, an der Heinrich-Böll-Gesamtschule den Zutritt zu den Sanitäranlagen mittels Ausweiskontrolle zu regeln, wurde aufgrund zu hoher Kosten und datenschutzrechtlicher Bedenken seitens der CDU-Fraktion verworfen. Andere Bildungseinrichtungen verfolgen kreativere Ansätze, etwa durch die Führung von Toiletten-Listen oder die Einbindung der Schülerschaft in Gestaltungswettbewerbe wie „Kunst auf dem Schul-Pott“, um deren Verantwortungsgefühl zu stärken. (red)

Dieser Inhalt wurde mit Hilfe von KI erstellt.