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Nach Schul-Massaker in TexasLeben von Beamten vor das von Kindern gestellt: Polizeichef beurlaubt

Knapp einen Monat nach dem Massaker an einer Schule in Texas ist der zuständige Polizeichef beurlaubt worden. Hätte er den Tod von 19 Kindern und zwei Lehrerinnen verhindern können?

Vor knapp einem Monat erschütterte das Schul-Massaker von Uvalde im US-Bundesstaat Texas die Welt. Schon früh gab es heftige Kritik am Auftreten der Polizeikräfte. Nun gibt es erste Konsequenzen: Der Polizeichef des Schulbezirks ist bis auf Weiteres beurlaubt worden.

Es gebe mehrere laufende Untersuchungen des Vorfalls, aber es sei unklar, wann deren Ergebnisse vorliegen würden, erklärte der Leiter des Schulbezirks von Uvalde, Dal Harrell, am Mittwoch (22. Juni 2022, Ortszeit). Angesichts der „weiter bestehenden fehlenden Klarheit“ habe er entschieden, Polizeichef Pete A. mit sofortiger Wirkung zu beurlauben, hieß es weiter.

Schul-Massaker von Texas: Teenager tötet 19 Kinder und zwei Lehrerinnen

Ein 18 Jahre alter Schütze hatte Ende Mai an einer Grundschule in der Kleinstadt Uvalde in den USA 19 Kinder und zwei Lehrerinnen erschossen. Der Angreifer hatte in zwei miteinander verbundenen Klassenräumen mit einem Sturmgewehr auf die Kinder und Lehrerinnen geschossen. Erst rund 75 Minuten, nachdem der Schütze das Feuer eröffnet hatte, drangen Einsatzkräfte in den Raum vor und töteten den Täter. Die Polizei wurde wegen des zögerlichen Einschreitens heftig kritisiert.

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Bei einer Anhörung im texanischen Senat hatte der Direktor der Behörde für öffentliche Sicherheit in Texas, Steven McCraw, am Dienstag gesagt, bereits drei Minuten, nachdem der Schütze einen Klassenraum betreten und das Feuer eröffnet habe, seien neun Polizisten vor dem Raum gewesen, zwei davon mit Gewehren. Weitere seien nach und nach dazugekommen. Der Einsatzleiter habe entschieden, auf Verstärkung, auf weitere Gewehre und Schutzausrüstung zu warten. Nichts von alldem wäre nötig gewesen, argumentierte McCraw.

In einer solchen Lage reiche im Zweifel ein Polizist mit einer Waffe, um den Amokläufer zu stoppen - auch wenn das ein Risiko für den Beamten darstelle. Die Polizisten vor dem Raum hätten Waffen, Schutzausrüstung und das Training für solche Situationen gehabt, die Kinder dagegen nichts davon, sagte McCraw. Dennoch hätten die Schüler und Lehrer „eine Stunde, 14 Minuten und 8 Sekunden“ warten müssen, bis Einsatzkräfte in den Raum eingedrungen seien, um sie zu retten.

Der Chef der texanischen Sicherheitsbehörde warf den Polizisten vor Ort „klägliches Versagen“ vor. Statt den Schützen in der Grundschule schnell zu stoppen, hätten sie wertvolle Zeit mit der Suche nach einem Schlüssel für das Klassenzimmer vergeudet, der gar nicht benötigt worden sei, sagte Steven McCraw.

Das lange Abwarten führte McCraw auf die „schrecklichen Entscheidungen“ von Einsatzleiter Pete A. zurück. Dieser habe „entschieden, die Leben von Beamten vor das Leben von Kindern zu stellen“.

Der Bürgermeister von Uvalde kündigte am Dienstag den Abriss der Grundschule an. „Man kann weder von einem Kind noch von einem Lehrer verlangen, in diese Schule zurückzukehren“, sagte Don McLoughlin. (dpa/afp)