Seit Tagen bekämpfen Hunderte Einsatzkräfte das Inferno in Sachsen. Vergeblich! Der Waldbrand in der Gohrischheide ist weiter außer Kontrolle. Bewohner und Bewohnerinnen werden evakuiert.
Inferno in SachsenKatastrophenalarm ausgelöst – Schwerbehinderten-Wohnheim evakuiert
Die Flammen verschlingen Meter und Meter. Dichter Rauch quillt über die Gohrischheide. Das Waldgebiet an der Grenze zwischen Sachsen und Brandenburg steht lichterloh in Flammen. Für drei Gemeinden wurde Katastrophenalarm ausgelöst. Betroffen sind laut Warnapp Nina die sächsischen Gemeinden Zeithain und Wülknitz sowie die Stadt Gröditz.
Die Zahl der Einsatzkräfte aus beiden Ländern sei in der Nacht auf 480 aufgestockt worden, sagte das Landratsamt des Landkreises Meißen der Deutschen Presse-Agentur. Derzeit breite sich der Brand vor allem in nördliche Richtung aus. Die Feuerwehrkräfte kämpfen demnach aktuell um den unmittelbar an der Landesgrenze liegenden Ort Nieska, einem Ortsteil der Stadt Gröditz.
Gefahr wegen Munition auf ehemaligen Truppenübungsplatz
Aus Brandenburger Sicht ist die Lage am Donnerstagmorgen deutlich verbessert: Der Wind habe sich in Richtung Sachsen gedreht, sagte der Einsatzleiter der Feuerwehr in Brandenburg. Dadurch trete zumindest für Brandenburg Entspannung ein, da der Rauch abziehe und das Feuer sich nicht weiter gen Norden ausbreiten könne. Aktuell konzentriere man sich daher auf Sicherungsmaßnahmen.
In der Gohrischheide an der Grenze von Sachsen und Brandenburg war am Dienstag ein Waldbrand ausgebrochen. Seitdem kämpfen die Feuerwehren gegen die Flammen.
Das Gelände ist schwierig, weil die Gefahr besteht, dass restliche Munition auf dem einstigen Truppenübungsplatz detoniert. Am Mittwoch hatte sich das Feuer auf mehrere hundert Hektar ausgeweitet. Der Großteil der Fläche befindet sich in Sachsen.
Ein Erkundungshubschrauber der Landespolizei sei im Einsatz, sagte eine Sprecherin des Landratsamtes Meißen auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstagmorgen (3. Juli 2025).
Der Hubschrauber soll Hinweise auf das Ausmaß des Brandes geben. Zudem kann die Maschine mit Hilfe spezieller Kameras Glutnester erkennen, sagte eine Sprecherin der Bereitschaftspolizei, die für die sächsische Polizeihubschrauberstaffel zuständig ist. Laut dem morgendlichen Lagebericht der Einsatzkräfte vor Ort sind aktuell mehr als 200 Hektar Waldfläche betroffen, so das Landratsamt.
Die zunächst angeordnete Evakuierung des Wülknitzer Ortsteils Lichtensee habe vermieden werden können, da der Wind sich gedreht hatte, heißt es weiter.
Evakuiert bleiben die rund 100 Bewohner des Ortsteils Heidehäuser - darunter auch die 45 Bewohner eines Heims für Schwerbehinderte.
Diese seien zunächst in örtlichen Krankenhäusern und im Feuerwehrtechnischen Zentrum untergebracht worden, so das Landratsamt. Im nächsten Schritt werden sie nun auf andere Einrichtungen verteilt, sagte Sebastian Lange, Geschäftsführer des Trägers Meisop. Die vom Waldbrand betroffene Fläche in den Gemeinden beläuft sich den Angaben des Landratsamtes zufolge auf rund 200 Hektar. (dpa)