Interpol verzeichnet einen massiven Erfolg im Kampf kontra den gesetzeswidrigen Handel mit Tieren.
Gigantischer Zugriff gegen Wilderer-NetzwerkeRettung für zehntausende gefangene Tiere

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AntjexLindert-Rottkex fotografierte zwei Ozelots in einem Käfig durch den Zaun (Symbolbild).
Dem globalen, gesetzeswidrigen Handel mit Wildtieren hat Interpol einen empfindlichen Dämpfer versetzt. Im Zuge einer abgestimmten Initiative namens „Operation Thunder“ gelang es, in 134 Nationen tausende Kriminelle festzusetzen. Zwischen Mitte September und Mitte Oktober 2025 konnten überdies zehntausende Lebewesen aus ihrer misslichen Lage befreit werden.
Nach Angaben von Interpol stellt dies den bislang gewaltigsten Erfolg gegen den gesetzeswidrigen Wildtierhandel dar. Von den Fahndern wurden ungefähr 1100 verdächtige Personen ausfindig gemacht und circa 30.000 lebende Exemplare beschlagnahmt, was im Vergleich zum Vorjahr einem Zuwachs von rund 30 Prozent gleichkommt. Das berichtet „FOCUS online“.
An dieser weitreichenden Operation wirkten nationale Polizeieinheiten, Zollbeamte, der Grenzschutz sowie Behörden für Forst- und Naturschutz mit. Bei mehr als 4500 einzelnen Razzien wurden unter anderem 6160 Vögel, 2040 Wasserschildkröten, 1150 Reptilien, 208 Primaten und zehn Großkatzen konfisziert. Ergänzend dazu erfolgte die Sicherstellung von ungefähr 19.000 zusätzlichen Tieren, worunter sich eine bemerkenswerte Menge von Insekten sowie Spinnentieren befand.
Die Beamten fanden nicht nur lebende Kreaturen, sondern ebenfalls enorme Quantitäten sogenannter „Wildtierprodukte“, beispielsweise Haifischflossen, Elfenbein, Schuppen von Pangolinen und Schildpatt. Als positives Ergebnis ist die Entdeckung von nur sieben Hörnern von Nashörnern zu werten, ein Indiz dafür, dass Aktionen gegen die Wilderei von Nashörnern offenbar Früchte tragen. Über zwei Tonnen Haiflossen wurden allein in Brasilien konfisziert.
Das Milliardengeschäft der Wildtierjagd
Einen Gesamtwert für die sichergestellten Güter nannte Interpol zwar nicht, doch der Wert der Entdeckungen in Tansania allein wird auf mehr als 500.000 US-Dollar (ungefähr 425.000 Euro) taxiert. Man geht davon aus, dass den verbrecherischen Organisationen hierdurch Einkünfte in Millionenhöhe entgangen sind. Unerwartet kam zudem die Konfiszierung von circa 14.000 Tonnen unrechtmäßig gefällten Holzes.
Die Jagd auf Wildtiere hat sich von einer lokal begrenzten Schwierigkeit zu einem weltweit operierenden und hochgradig lukrativen Geschäftsfeld gewandelt. Als einer der umfangreichsten verbrecherischen Märkte auf dem Globus gilt der gesetzeswidrige Handel mit wilden Tieren; sein geschätzter Jahresumsatz kann eine Höhe von 20 Milliarden US-Dollar erreichen. Ins Visier der Verbrecher geraten dabei neben Großwild immer häufiger auch exotische Lebewesen und seltene Gewächse. (red)
Dieser Inhalt wurde mit Hilfe von KI erstellt.
