In der Schweizer Gemeinde Oftringen im Kanton Aargau sorgte ein wochenlanger, fauliger Geruch für Aufregung unter den Anwohnenden. Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger machten ihrem Ärger in den sozialen Medien Luft. Eine Nutzerin klagte auf Facebook, „es stinkt einfach abartig“.

Nun scheint die Ursache für den üblen Geruch in dem 15.000-Einwohner-Ort geklärt zu sein. Gemeindepräsident Hanspeter Schläfli bestätigte, dass die Kanalisation verantwortlich ist. Er sprach von einer „unglücklichen Verknüpfung einzelner Phänomene“. Das berichtet „FOCUS online“.

Moderne Toiletten und Wetter als Ursache

Ein Hauptproblem seien moderne, wassersparende Toilettenspülungen, durch die Schmutz nicht mehr vollständig abtransportiert wird und sich Reste ablagern können. In den vergangenen Wochen kam in Oftringen zusätzlich ein sinkender Luftdruck durch niedrige Temperaturen hinzu. Dies führte dazu, dass mehr Luft aus der wärmeren Kanalisation entwich und die Gerüche für die Bevölkerung deutlich wahrnehmbarer wurden, eine Theorie, die durch Daten des Schweizer Wetterdienstes Meteo gestützt wird.

Um zukünftige Geruchsbelästigungen zu verhindern, haben die Verantwortlichen in Oftringen eine komplette Spülung der Kanalisation angekündigt. Der Betreiber der lokalen Kläranlage ergreift ebenfalls Maßnahmen und dosiert bereits ein Mittel zur Bindung von Schwefelwasserstoff, was erste positive Ergebnisse zeigt. Für das kommende Jahr ist zudem die Sanierung von zwei Stapelbehältern geplant.

Generell tritt Gestank aus Abflüssen im Winter häufiger auf. Dies kann passieren, wenn die Wasserbarriere im Siphon verdunstet und Kanalgase somit ungehindert aufsteigen können. Wie im Fall von Oftringen können auch sinkende Temperaturen und Luftdruckänderungen dazu führen, dass Gase aus dem Abwassersystem ins Haus gedrückt werden. (red)

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