Krasses Wetterphänomen am GardaseeItalienische Urlaubsregion wird zur Winterlandschaft

Ein Hagelsturm machte Torbole am Gardasee (hier auf einem Archivfoto von 2011) zu einer Winterlandschaft.

Ein Hagelsturm machte Torbole am Gardasee (hier auf einem Archivfoto von 2011) zu einer Winterlandschaft.

Weiße Straßen, und das kurz vor Sommerbeginn: Ein heftiges Unwetter verwandelte die nördliche Region Italiens am Gardasee in eine weiße Landschaft. Wassermassen verursachten zudem reißende Ströme.

Ein historisches Örtchen mit zahlreichen Häusern, die zum Gardasee hin ausgerichtet sind. Torbole befindet sich am nördlichen Teil des größten Sees Italiens. Vor allem für Wassersportfans ist die Region ein echtes Paradies. Schließlich zeichnet sich die Gemeinde durch den durchgehend vorhandenen Wind und das Verbot von Motorbooten als internationales Zentrum des Windsurf- und Segelsports aus.

Glitzernde Wasseroberfläche, die Sonne strahlt auf die Haut und der See erstrahlt in den verschiedensten Blautönen. So würde man sich die Region am Gardasee bei den frühsommerlichen Temperaturen eigentlich vorstellen. Doch falsch gedacht: Ein unerwarteter Sturm verwandelte die Urlaubsregion in eine Winterlandschaft.

Hagelsturm am Gardasee macht beliebten Urlaubsort zu Winterlandschaft

Ein heftiger Hagelsturm traf am Dienstag (30. Mai) den nördlichen Teil des Gardasees. Dieser sorgte zwischenzeitlich für Überschwemmungen in der Urlaubsstadt Torbole, berichtet Radio NBC. Angefangen hatte das Unwetter mit einem Wolkenbruch sowie starkem Wind. Dieser ging kurze Zeit später in einen Hagelsturm über.

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Statt idyllischem Paradies für Reisende und Wassersportfans erschien die Region wie eine eisige Winterlandschaft, die Straßen plötzlich weiß. Kein Fleckchen Boden mehr zu sehen. Wie ein weißer Teppich legten sich die Hagelkörner auf die Straßen in den Gemeinden am nördlichen Teil des Gardasees. Auch auf Social Media teilten Touristinnen und Touristen sowie Anwohnerinnen und Anwohner Bilder und Videos der Folgen des Sturms.

Sehen Sie hier Bilder nach dem Hagelsturm am Gardasee von Radio NBC:

Teilweise gab es außerdem so viel Wasser, dass Straßen und Plätze überflutet wurden und sich in reißende Ströme verwandelten. Auch Lokale im Erdgeschoss und Garagen wurden geflutet. Meldungen über Verletzte sind bisher nicht bekannt. Durch die Wassermassen, die durch den Sturm entstanden sind, rutschte allerdings ein Wohnmobil in den See, wie „Südtirol News“ berichtete. Die Feuerwehr konnte dieses jedoch bergen.

Bereits vergangenen Sonntag (28. Mai 2023) sorgte ein schweres Gewitter für ein Bootsunglück am Lago Maggiore. Beim Kentern eines Hausboots starben vier Menschen. Der Sturm kam unerwartet. Schließlich soll es den Tag über noch sonnig gewesen sein. Der Lago Maggiore liegt nordwestlich der Metropole zwischen der Lombardei und dem Piemont und grenzt im Norden an die Schweiz.

Nach Angaben des Bürgermeisters von Nago-Torbole, Gianni Morandi, hätten im Falle des Unwetters in der Region am Gardasee alle Beteiligten schnell und effektiv reagiert, um die Situation bewältigen zu können.

Und es gibt Hoffnung: In den nächsten Tagen sagt der Wetterbericht für das Urlaubsörtchen Torbole wieder sonnigeres Wetter vorher. So haben Wassersportfans vielleicht doch noch die Chance, die Möglichkeiten des Sees in vollen Zügen zu genießen. (js)