Sogar BBC berichtetFoto von deutschem Ikea-Parkplatz geht um die Welt

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Corona macht erfinderisch: Zum Abschluss des Fastenmonats Ramadan haben mehrere hundert Muslime am vergangenen Sonntag (24. Mai 2020) statt in einer Moschee auf dem großen Parkplatz eines Ikea-Möbelhauses in Wetzlar gebetet.

Wetzlar – Das Foto von einem Ikea-Parkplatz in Deutschland geht um die Welt. Sogar die BBC berichtete inzwischen über die ungewöhnliche Versammlung.

Auf dem Foto, das den Parkplatz der Ikea-Filiale in Wetzlar zeigt, ist eine große Ansammlung von zu sehen. Zunächst glaubt man, es seien Autos. Wer genau hinsieht erkennt jedoch, es sind Menschen.

Foto von Ikea-Parkplatz in Wetzlar macht die Runde

Aber was machen diese vielen Leute auf dem Parkplatz eines Ikea-Möbelhauses? Noch dazu an einem Sonntag (24. Mai), als Ikea überhaupt nicht geöffnet hatte?

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Die Antwort überrascht und dürfte wohl nur in Zeiten von Corona so lauten. Denn die Menschen sind Muslime und sie beten.

Weil das gemeinsame Beten zum Abschluss des Fastenmonats Ramadan in der eigenen Moschee aufgrund des  Sicherheits-Abstands nicht möglich war, hat sich die muslimische Gemeinde stattdessen auf dem Parkplatz getroffen.

Corona macht eben erfinderisch.

Das Foto des gemeinsamen Festtagesgebets machte direkt die Runde, auch international wurde berichtet. Kadir Terzi, der Vorsitzende der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) sagte am Mittwoch (27. Mai) in Wetzlar, man sei von der Aufmerksamkeit überrascht. Man freue sich über die größtenteils positiven Rückmeldungen. Zuvor hatten mehrere Medien über die Aktion berichtet.

Die IGMG sowie der türkische Moscheeverband Ditib Wetzlar suchten Terzi zufolge nach einer Lösung – die auf dem benachbarten Ikea-Parkplatz gefunden wurde. Seinen Schätzungen zufolge kamen schließlich etwa 700 Menschen im Freien zusammen. Zu den Auflagen habe unter anderem ein Abstand von zwei Metern zueinander gehört.

Ikea versteht sich als „guter Nachbar“ der muslimischen Gemeinde

Man verstehe sich als „guter Nachbar“, sagte eine Ikea-Sprecherin. Und da ein Hygienekonzept vorgelegen habe, habe der Möbelhausleiter grünes Licht für die Anfrage der Moscheevereine gegeben. Nach Angaben der Stadt sei ein Hygienekonzept eingereicht worden, habe aber nicht extra genehmigt werden müssen. Die Auflagen seien nach Einschätzung des Ordnungsamtes eingehalten worden. (jv/dpa)